Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Spileuhr

Das Geheimnis der Spileuhr

Titel: Das Geheimnis der Spileuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
Vom Netzwerk:
den Türspalt. „Haben der Herr Baron gerufen?“ fragte er. Noch bevor der Baron antworten konnte, tat es der kleine Detektiv. „Nein, der Herr Pfiff haben gelacht!“
    Tschummmm! Die Tür war wieder zu.
    „Herr Baron“, rief Balduin und machte ein Dienstgesicht wie ein Stromableser, „ich möchte mich jetzt gern in den drei betreffenden Zimmern umsehen, aus denen die Wertsachen gestohlen wurden.“
    Der Baron erhob sich.
    „Selbstverständlich. Ich werde Sie hinführen!“
    „Und dann möchte ich die nächsten zwei Stunden nicht gestört werden. Durch nichts und von niemand!“
    „Wie Sie wünschen!“
    Sie waren schon an der Tür, als Balduin dem vornehmen Herrn Baron seinen kurzen, dicken Zeigefinger zwischen die siebente und achte Rippe stieß.
    „Oooooh“, stöhnte der Baron erschrocken. Und Balduin kicherte: „Hehehehe, wohl erschrocken, was? Oder ein bißchen kitzlig an dieser Stelle?“
    Der Baron schluckte. Langsam wurde ihm dieser Detektiv unheimlich. Balduin fuhr fort: „Ja, wollte noch was sagen. Einmal laß ich mich gern stören. Und zwar dann, wenn Sie mir einen Imbiß bringen lassen. Wer arbeitet, muß auch essen, was?“
    „Natürlich!“ sagte der Baron und legte die Hand auf die Klinke. „Ich werde dafür sorgen, daß man Ihnen einen kleinen Imbiß serviert!“
    Balduin stutzte und rümpfte die Nase.
    „Wieso klein? Von klein habe ich keinen Ton gesagt. Nicht mal Anton!“ Und ernsthaft verkündete er:
    „Ich bin ein starker Esser, Herr Baron! Schon mein Vater aß einen ganzen Hammel allein!“
    Dem Baron rutschte wieder mal der Klemmer von der Nase. Diesmal allerdings vor ungläubigem Staunen.
    „Einen ganzen Hammel — allein?“
    „Allein!“
    „Auf einmal?“
    „Das hab’ ich nicht behauptet. Er brauchte einen ganzen Monat dazu.“ Balduins Gelächter schallte durch das ganze Haus, während er hinter dem Baron hermarschierte.
    Links-zwo-drei-vier und „Hahahahahuhuhuhuhu…“
    „Klatsch-klatsch-klatsch“, hämmerten seine kleinen Rheindampfer über das versiegelte Parkett.
    Ja, und dann war der Detektiv mit sich, den drei Räumen und dem merkwürdigen Fall allein.

Balduin sucht nach Spuren

    Neugierig sah er sich um, der Meisterdetektiv.
    „Vornehm, vornehm!“ sagte er laut.
    Nacheinander betrachtete er die aufgeklappten Fenster. Durch die Spalten paßte bestenfalls ein Arm.
    Dann öffnete er die Fenster und untersuchte die massiven Eisenstäbe. Sie waren durchweg unbeschädigt.
    Für Balduin Pfiff stand fest: Durch diese Fenster konnte der Dieb in keinem Fall gekommen sein.
    Also — an die Arbeit!
    Der kleine Detektiv zog die Jacke aus und entnahm ihr — aus einer Spezialtasche — eine riesengroße Lupe. Sie war mindestens so groß wie ein Kuchenteller.
    Aus einer anderen Tasche fischte er eine Taschenlampe. Dann ließ er sich auf die Knie plumpsen und begann mit der Suche.
    Jawohl, Suche!
    Er leuchtete auf den Boden, nahm die Lupe vors Gesicht und beugte sich ganz dicht über den Teppich. Zentimeter um Zentimeter kroch er so über den Boden. Dazu hob er immer wieder schnuppernd die Nase.
    Nach zwanzig Minuten klopfte es.
    „Was’n los?“ rief Balduin, ohne seine Stellung zu verändern.
    Die Tür öffnete sich, und herein trat Lilly mit einem Tablett. Das heißt, sie wollte hereintreten. Doch dann hätte sie um ein Haar das Tablett samt den kostbaren Leckerbissen fallen lassen.
    Mit offenem Mund starrte sie auf das Bild vor sich: Ein kleiner dicker Mann lag auf dem Bauch und schien am Teppich zu riechen. Sein kugelrunder Popo ragte in die Höhe wie ein Berg.
    „Hallo, ich bin’s!“ flüsterte sie.
    Balduin Pfiff erhob sich. Er legte Lupe und Taschenlampe zur Seite und trat auf Lilly zu.
    „Sie heißen?“
    „Lilly, mein Herr!“ Lilly knickste.
    „Und ich bin Balduin Pfiff. Nun lassen Sie mal sehen...“ Mit sichtlichem Wohlgefallen musterte Balduin den reichhaltigen Imbiß.

    Sogar eine Kanne mit Buttermilch war dabei.
    „Fein, fein“, sagte er und stopfte sich ein Stück kalten Braten zwischen die Zähne.
    „Den Zettel schickt Ihnen die Helene!“ sagte Lilly.
    „Ich kenne keine Helene!“ schmatzte Balduin mit vollem Mund und zog gleichzeitig den gefalteten Zettel unter der Buttermilchkanne hervor.
    „Die Helene ist die Köchin!“ sagte Lilly.
    „Rezept für indianische Gewürzklößchen...“ las Balduin Pfiff laut. Ei der Daus, war das eine Überraschung. Er kniff Lilly begeistert in die Wangen und strahlte sie an. „Sagen Sie der Helene,

Weitere Kostenlose Bücher