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Das Geheimnis der toten Vögel

Das Geheimnis der toten Vögel

Titel: Das Geheimnis der toten Vögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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er das Gefühl, das Auto würde stark nach rechts ziehen. Er fuhr langsamer und blieb stehen. Die Flasche mit dem Wodka lag neben ihm auf dem Sitz, und er nahm einen kräftigen Schluck, um den Kopf freizukriegen. Er öffnete die Autotür, um sich abzukühlen. Im Auto lief die Heizung, und es schien, als könnte man sie nicht abstellen. Die Scheibenwischer fuhren wie aufgescheuchte Vögel unkontrolliert über die Frontscheibe.
     
    Waren ihm die verdammten Schnüffler jetzt auf der Spur, oder was? Es schien ihm nach wie vor eine kluge Entscheidung zu sein, Kappelshamn zu verlassen, und die Idee, weiter nach Tofta zu fahren, war auch vernünftig, weshalb er eigentlich nicht so recht sagen konnte, was seine Handlungen jetzt so lähmte. Eine diffuse Übelkeit, ein seltsames Zittern im Körper. Er nahm noch einen Schluck Wodka und fuhr weiter Richtung Visby. Im Rückspiegel konnte er ein dunkles Auto sehen, das sich mit hoher Geschwindigkeit näherte und sich dann direkt hinter ihm hielt. Das war kein verkapptes Polizeiauto, aber irgendetwas war doch komisch damit. Schnüffler in Zivil? Jetzt fahr schon vorbei, verdammt noch mal! Er bremste ein wenig, aber das Auto blieb hinter ihm und hielt etwas mehr Abstand. Das war ärgerlich.
     
    Als er in Visby ankam, war das Auto immer noch da und folgte ihm durch das östliche Zentrum, wo Moberg beinahe eine alte Frau mit Rollator überfahren hätte. Es war so knapp, dass ein Tumult entstand. Die verdammte Alte, solche gehörten zum Teufel noch mal eingesperrt. Er sah im Rückspiegel, wie sie hinfiel und ihr dann von anderen Fußgängern geholfen wurde. Das schwarze Auto wurde am Weiterfahren gehindert und blieb stehen. Hans Moberg tastete nach der Plastikflasche mit dem Wodka. Er führte sie zum Mund und stellte fest, dass sie leer war. Hatte er den Schraubverschluss vielleicht nicht festgedreht? Die Straße vor ihm war die reinste Hindernisbahn, und bald würde das schwarze Auto ihn wieder eingeholt haben. Völlig ohne Vorwarnung kam ein Kreisverkehr auf ihn zu, und er war gezwungen geradewegs hindurchzufahren und sich auf der anderen Seite einen Weg durch die Autoschlange von der Fähre zu bahnen. Wenn er nicht so ein geschickter Autofahrer wäre, dann hätten sie ihn gerammt, die dämlichen Hühner.
     
    Die Straße wurde ein wenig schmaler, und die Baumkronen schleiften über die Motorhaube. Da kam ihm ein Auto auf der falschen Seite entgegen, und er riss das Steuer herum und schaffte es, links an ihm vorbeizufahren, indem er in die Wiese und wieder hinausfuhr. Verdammte Idioten! Auf der Straße durch Vibble und an der Kirche von Tofta vorbei war der Verkehr etwas ruhiger. Eigentlich sollte man sich in den Hinterhalt legen und die Vollidioten alle abknallen, dachte er. Mehrmals musste er sich selbst daran erinnern, wohin er unterwegs war. Irgendwo hier musste die Einfahrt zum Campingplatz sein. Auf der Weide waren ein paar Wohnwagen aufgestellt, und da war der Lebensmittelladen. Aber warum gab es keine richtigen Hinweisschilder, wo man reinfahren sollte? Wenn er den Idioten zu fassen bekam, der hier für die Beschilderung verantwortlich war, dann würde der seinen hässlichen Kopf hinterher im Schließfach abholen können. Viel zu plötzlich und bei viel zu hoher Geschwindigkeit begriff Hans Moberg, dass er dabei war, die Einfahrt zu verpassen, und riss das Steuer ganz herum. Ein rotes Auto kam ihm entgegen. Er sah es für den Bruchteil einer Sekunde, ehe das Krachen die Welt in Stücke schlug. Ich sterbe, war der letzte bewusste Gedanke von Hans Moberg.
     
    Als er aufwachte, sah er zwischen all den Gesichtern, die sich über ihn beugten, einen stahlgrauen Himmel. Das Heulen von Sirenen kam und ging in Wellen. Jemand berührte seine Schulter, fragte, wie es ihm ginge, aber er schaffte es nicht zu antworten. Sirenen – waren die Polizisten unterwegs? Wie zum Teufel sollte er hier rauskommen? Sie würden fragen, wer er sei, und dann würde es aus sein. Und zwar richtig aus. Außer er machte dasselbe wie dieser Pianist, der die Erinnerung verloren hatte. Wie lange hatte der es geschafft? Ein halbes Jahr hatte es schon gedauert, ehe die Wahrheit herauskam.
     
    »Haben Sie Schmerzen?«, fragte eine Frau in weißem Kittel. Er starrte sie an und machte eine undefinierbare Geste mit dem Kopf. Weder ja noch nein, am besten war es, wenn man nicht einmal Körpersprache beherrschte. »Können Sie Arme und Beine bewegen? Versuchen Sie, das linke Bein anzuheben.« Er starrte in ihre

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