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Das Geheimnis der toten Voegel

Das Geheimnis der toten Voegel

Titel: Das Geheimnis der toten Voegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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Brust in die Notaufnahme gefahren. Eigentlich hatte Petter bei der Gelegenheit hören wollen, wie es Berit Hoas ging, doch daraus wurde nichts, denn niemand hörte auf ihn, und hinterher war er dankbar, dass der Mann trotz seiner schweren Brustschmerzen die Fahrt überlebt hatte. Der Typ hätte natürlich den Krankenwagen rufen müssen, aber er wollte keine Umstände machen. Zwischen drei und vier war es ruhig gewesen, und Petter hatte hinter dem Steuer ein Nickerchen gemacht. Das gab er auch ohne Umschweife zu, als der Infektionsarzt ihn später detailliert über die Ereignisse der Nacht befragte. Aber in diesem Augenblick hatte Cederroth noch keine Ahnung gehabt, wie viel Theater es noch geben würde.
    »Also, jetzt musst du dich mal aus dem Bett bequemen, Petter. Die Polizei ist hier, um mit dir zu reden. Ich habe Kaffee aufgesetzt.« Sonja zog ihm die Decke weg und öffnete das Rollo. Das Licht schnitt ihm in die Augen, und es schmerzte im ganzen Körper.
    »Wenn es um Ruben geht, dann habe ich nichts mehr zu sagen. Er lag tot in seinem Bett im oberen Stockwerk. Mehr weiß ich auch nicht.«
    Polizeiinspektor Jesper Ek ließ sich am Küchentisch nieder und beobachtete Sonja Cederroth, die zwischen Speisekammer und Küchentisch mit den Keksdosen hin- und herwanderte. Die rot-grün-gelbe Dose aus Blech, deren einzelne Teile man ineinanderstapeln konnte, kannte er aus dem Haushalt seiner Großmutter. Es wurden Schmalzgebackenes und Nussplätzchen und Marzipanteilchen und Waffelröllchen und riesige Safranwecken aufgefahren. Es folgten Liebeskuchen, Schokoladenbiskuitrolle mit selbst gemachter Buttercreme, Mürbteigteilchen und Kokoskekse.
    »Machen Sie meinetwegen keine Umstände«, versuchte Ek einzuwerfen, aber Sonja lächelte nur. »Mag sein, dass man sich auf dem Festland mit weniger begnügt, aber nun sind wir auf Gotland. Hier geizen wir nicht mit den guten Dingen des Lebens. Es ist doch zu schlimm, was mit Ruben passiert ist! Man mag es kaum glauben. Zuerst bringt er alle seine Tauben um, dann isst er giftige Pilze, und zu allem Überfluss lädt er auch noch Berit Hoas zum Essen ein. Dieser liebe Mensch kann ihm doch nichts Böses getan haben!«
    »Sonja, so war es doch gar nicht.« Petter Cederroth hatte es geschafft, sich Hosen und ein Hemd überzuziehen, bis zu den Strümpfen hatte es nicht gereicht.
    Ek holte Block und Stift hervor und notierte die notwendigen Formalitäten.
    »Jetzt erzählen Sie mal von Anfang an, was passiert ist. Sie kamen also um zehn Uhr vormittags zu Ruben Nilsson. Was wollten Sie von ihm?«
    Petter berichtete vom Auflasstermin des Brieftaubenwettbewerbs, zu dem Ruben nicht erschienen war, und von dem schrecklichen Anblick im Taubenschlag. Dass er dann, als Ruben nicht aufmachte, zur Nachbarin Berit Hoas gegangen war und danach eine Scheibe eingeschlagen hatte, um zu sehen, was los war. »Mag sein, dass er sich umgebracht hat, aber er hatte nicht das Pilzgericht gekocht. Das war Berit. Ich habe auch schon mal Morchelragout bei ihr gegessen, und das war vollkommen in Ordnung. Wenn jemand kochen kann, dann ist es Berit Hoas.«
    »Ach, wirklich?«, meinte Sonja. »Wann bist du denn bei Berit zum Essen gewesen? Das hast du mir ja gar nicht erzählt, Petter. Dann solltest du vielleicht auch in Zukunft dort essen. Zieh doch am besten gleich bei ihr ein. Das hattest du doch vor, ehe du mich an den Hals gekriegt hast. Damals wollte sie dich nicht, aber vielleicht hat sie ihre Meinung inzwischen geändert.«
    »Vielleicht sollten wir versuchen, beim Thema zu bleiben«, warf Ek ein, als er merkte, wie Sonja ansetzte, um weiterzureden. Ohne es zu wollen, war Petter ihr auf den Schlips getreten. Wenn Sonja Cederroth auf eines im Leben stolz war, dann darauf, was sie auf den Tisch brachte, und da ertrug sie auch keine Vergleiche. Petter schien das völlig egal zu sein. Offenbar kam die Sache nicht zum ersten Mal zur Sprache. Er setzte sich an den Küchentisch und legte den Kopf in die Hände. Ek betrachtete ihn. Er sah wirklich nicht gesund aus. »Hatte Ruben Nilsson irgendwelche Feinde?«, fuhr Ek fort. »Und ist Ihnen in der letzten Zeit irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen?«
    »Keine Freunde und keine Feinde. Am Donnerstag war ein Bilderverkäufer hier, aber ansonsten haben wir keine Fremden gesehen.« Sonja blieb mit dem Kaffeekessel in der Hand stehen und dachte nach. »Ruben war ein sehr einsamer Mensch. Er ließ niemanden richtig in sein Leben hinein. Neulich habe ich in einer

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