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Das Geheimnis Des Amuletts

Das Geheimnis Des Amuletts

Titel: Das Geheimnis Des Amuletts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gillian Shields
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Mädchen, das die Schultern nach vorn gezogen hat und deren Augen dunkel sind vor Einsamkeit – bleib einfach einen Moment stehen und frage dich, welche Macht sie tief in ihrer Seele verbergen mag? Und frage dich auch, wohin deine eigenen Kräfte dich selbst führen. Zum Licht oder zu den Schatten? Wir alle stehen irgendwann vor dieser Entscheidung. Wir alle müssen dafür sorgen, dass unser Schicksal sich erfüllt.
    Dies ist Helens Geschichte. Lies sie, und triff deine eigenen Entscheidungen. Möge dein Schicksal so sonderbar und schön sein wie ihres.
    Im Geist der Schwesternschaft,
    Evelyn Johnson und Sarah Fitzalan

Eins
    Aus dem Tagebuch von Helen Black
Wyldcliffe, 13. September
    Ich habe etwas Verrücktes, Dummes und Übles getan, und du bist der einzige Mensch, dem ich es erzählen kann. Mein Wanderer, ich brauche dich so sehr. Wenn ich dir meine Gedanken in dieses Tagebuch schreibe, scheint es mir fast, als wärst du wieder bei mir, so wie früher.
    Ich kann noch nicht einmal Evie und Sarah erzählen, was ich getan habe, weil ich weiß, dass es falsch war. Aber verstehst du, dass ich wissen musste, was passieren würde? Ich musste wissen, ob ich etwas daran ändern kann. Ich musste wissen, ob Freiheit für sie – und für mich – möglich ist.
    Die Idee quält mich schon den ganzen Sommer, wie eine dröhnende Stimme in meinem Kopf. »Geh und probiere es aus, wenn du wieder in Wyldcliffe bist. Finde heraus, ob es funktioniert; damit wirst du niemandem schaden …«
    Aber woher wissen wir, ob wir Schaden anrichten? Es heißt, jede Handlung hätte Einfluss auf jemand anderen, so wie ein winziger Stein, der herunterfällt und eine Lawine auslöst. Alles ist miteinander verbunden.
    Wenn das, was ich getan habe, Evie oder Sarah Schmerz zufügen sollte, werde ich mir das nie vergeben.
    Ich ging in die Berge
Wo der Wind über das Hohe Land weht.
Ich suchte nach der Gefangenen
Die mein Herz gefesselt hält.
Ich fand einen Vogel, der zerschmettert war,
Und ein vergessenes Lied.
Ich fand mich selbst.
    Das Schlimmste ist, dass ich genau weiß, ich werde morgen losgehen und es noch einmal tun. Ich kann nur hoffen, dass meine Schwestern mir vergeben werden. Aber ich muss es tun. Und ich muss es allein tun.
    Ich, die verrückte Helen Black, beugte mich über mein Tagebuch und suchte nach Worten, die meinen Schmerz lindern würden, während ich mein Herz in einen verlorenen Traum strömen ließ. Der einzige Mensch, mit dem ich sprechen konnte, war mein Wanderer, und der war nicht einmal wirklich da, sondern nur Teil meiner geheimen Erinnerungen. Ich war so allein, wie ich es immer gewesen war und auch immer sein würde. Aus der Traum.
    Sarah und Evie – die beiden Menschen, an die ich mich hätte wenden sollen – waren zugleich auch diejenigen, vor denen ich die Wahrheit besonders gut zu verbergen versuchte. Mein ganzes Leben lang hatte ich mich nach Freundschaft gesehnt, aber jetzt, da ich sie gefunden hatte, wusste ich nicht recht, was ich damit tun sollte. Ironie des Schicksals, oder? Endlich hatte ich meine Familie gefunden, meinen Vater Tony und seine neue Frau Rachel und ihre beiden hinreißenden Kinder. Sie alle waren so freundlich zu mir gewesen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl gehabt, ich würde nicht zu ihnen gehören. Während meines Besuches in den Sommerferien fühlte ich mich unbeholfen und gehemmt, ich sehnte mich danach, von ihnen angenommen zu werden, ohne dass ich gewusst hätte, wie ich mich selbst annehmen konnte. Mir war schleierhaft, wie ich mich aus dem schützenden Käfig befreien sollte, den ich seit Jahren um mein Herz herum errichtet hatte, und so haben wir uns während meiner Zeit bei ihnen nicht wirklich kennengelernt. Trotz ihrer freundlichen Worte und guten Absichten und des Versprechens meines Vaters, mir oft zu schreiben, wusste ich, dass Tony und Rachel insgeheim erleichtert waren, als ich ins Internat zurückkehren musste und sie sich wieder ihrem eigenen Leben widmen konnten. Ich dagegen war froh, dass ich sie durch meine Abreise von der Verpflichtung befreien konnte, nett zu mir zu sein. Doch als ich dann an einem stürmischen Septembertag in Wyldcliffe ankam, vertieften sich meine Probleme noch.
    Nicht, dass meine Freundinnen sich nicht auf mich gefreut hätten. Als ich an dem kleinen Bahnhof am Talschluss von Wyldcliffe aus dem Zug stieg, kamen sie den Bahnsteig entlang auf mich zugelaufen, um mich abzuholen. Sie umarmten mich stürmisch und strahlten. Meine Freundinnen. Sie

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