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Das Geheimnis des Goldmachers

Das Geheimnis des Goldmachers

Titel: Das Geheimnis des Goldmachers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hereld
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und der
Muselman sind zudem so auffällig wie ein Furunkel auf der Nase einer Jungfrau –
sucht sie und Ihr werdet Bruder Albert finden!«
    »Gewiss, wir werden sie suchen und finden, Herr Prior«, antwortete der
Hauptmann, während er einige blutverschmierte Haare vom Knüppel löste, sie
zwischen seinen Fingern drehte und eingehend betrachtete.
    »Doch eines will mir einfach nicht in den Kopf«, fuhr er nachdenklich
fort. »Kürzlich sah ich Albert von Lauingen, und er ist mir als eher schlank und
zierlich im Gedächtnis verblieben. Seinem Kopf, ebenso zerbrechlich wie der
Rest von ihm, trachten die Verbrecher nun das Geheimnis der Herstellung von
Gold zu entlocken. Warum also um alles in der Welt sollte ein Kerl mit der
Kraft eines Ochsen, der schon mit einem Arm Albert überwältigen und bändigen
könnte, warum also sollte solch ein Koloss auf eben jenem genialen Kopf einen
Knüppel entzweischlagen?«
     
    *
     
    »Verfluchte Verdammnis, ist mir eine Eiche auf den
Kopf gefallen?« Robert wirkte noch immer orientierungslos, kein Wunder bei dem
Schlag, den er kurz zuvor einstecken musste.
    »Keine
ganze Eiche, aber ein gutes Stück davon, mein Freund. Ein Holzknüppel war es,
den dein sturer Schädel in zwei Hälften teilte. Bei Allah, jedem anderen hätte
der Hieb den Schädel gespalten!« Osman schüttelte ungläubig den Kopf, er konnte
immer noch nicht glauben, dass sein Freund schon wieder auf den Beinen war.
    »Ja, aber Himmel noch eins, warum das alles? Und warum zum Teufel sind
wir vor den Dominikanern davongelaufen?«
    »Dominikaner,
sagst du? Und ich dachte, es wären weitere Lumpen, die ihren Freunden helfen
wollten. Waren es denn wirklich Dominikaner, die durchs Tor auf uns zuliefen?
Bist du dir sicher?«
    »Natürlich
bin ich mir sicher. Sogar den Prior habe ich erkannt!«
    Osman
schüttelte den Kopf. »Dann sind wir verloren!«
    »Aber
wieso denn?«
    »Ja,
hat dir denn der Schlag dein letztes bisschen Verstand geraubt? Was meinst du
denn, wird der Prior denken, nun, da wir vor ihm fortgerannt sind? Er wird’s
als Eingeständnis unserer Schuld werten. Wieso hast du mir denn nicht gesagt,
wer da angelaufen kommt?«
    »Ja,
was weiß ich? Mein Schädel schlug lauter an als die Glocken zur Messe, mein
Hirn war benebelt vom Schlag, außerdem wusste ich eh nicht, wie mir geschah. Da
bin ich dir halt hinterhergerannt.«
    »Vielleicht
sollte ich in den nächsten Brunnen springen, sicherlich kämst du mir auch da
rasch hinterher.« Osman schüttelte verärgert seinen Kopf und schaute auf zu
Robert, der wirklich arg ramponiert aussah. »Was macht eigentlich dein Schädel?«
    Robert
tastete seinen Hinterkopf ab. Er zuckte heftig zusammen und begutachtete seine
blutverschmierten Hände.
    »Dass
er mir weiterhin fest auf den Schultern sitzt, erscheint mir noch am
Erfreulichsten. Ansonsten bereitet er mir derzeit wenig Vergnügen.« Roberts
Lächeln wirkte gequält. »Also, zum Teufel, was ist geschehen? Wo ist Albert?
Und wer hat uns überfallen?«
    »So
viele Fragen von jemandem, der eigentlich tot sein müsste. Nun komm erst einmal
wieder zu dir, dann will ich dir gern berichten, eine Erklärung habe ich jedoch
nicht parat, mein Freund.«
    Osman
schaute aus der dicht bewachsenen Hecke, die ihnen derzeit als Versteck diente,
hinaus in die Stadt und prüfte, ob ihnen bereits jemand auf der Spur war, dann
gab er leise und bedächtig Antwort.
    »Männer
kamen, vier oder fünf an der Zahl. Sie schlugen zuerst dich nieder mit einer
Wucht, die den Knüppel in zwei Hälften spaltete, dann schleppten sie den armen
Albert mit sich fort und prügelten auch mich besinnungslos. Den Rest kennst du
ebenso gut wie ich.«
    »Besser noch als du«, erwiderte Robert mit einem zufriedenen Lächeln auf
den Lippen. »Immerhin habe ich die Halunken fortlaufen sehen.«
    »Das sagst du erst jetzt? Hast du ihre Gesichter erkennen können, oder
weißt du zumindest, wohin sie liefen?«
    »Ihre Gesichter blieben mir verborgen, denn sie alle trugen Kutten mit
aufgesetzten Kapuzen, doch habe ich gesehen, dass sie durch das Tor die Stadt
wieder verließen.«
    Osman wirkte nun noch niedergeschlagener als zuvor. »Und wir sind mitten
drin, möge Allah uns beistehen! Ich glaube nicht, dass wir so leicht wieder
herauskommen. Sicherlich sind bereits sämtliche Tore geschlossen und die
Stadtwache ist alarmiert. Ich befürchte, wir sitzen in der Falle!«
    Robert klopfte seinem Freund aufmunternd auf die Schulter. Osman grübelt
immer zu viel, dachte

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