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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Erfolg abhängig machen.
    »Wenn Ihr mir einen Schluck
     Wasser geben wollt«, sagte d’Our mit einer Ruhe, die ihn selbst zum Erstaunen brachte,
     »dann könnte ich es mir in Eurem Sinne überlegen, mein Schweigen zu brechen.« Er senkte den
     Blick und versuchte anteilslos zu wirken. Imbert durfte auf keinen Fall bemerken, wie viel
     ihm am Leben des Jungen lag.
    »Tut, was er verlangt«,
     sagte Imbert und wies den Kerkermeister mit einer Geste an, d’Our eine Kelle mit Wasser zu
     reichen.
    Gierig trank er das kalte
     Nass, wie ein Kamel, das man wochenlang durch die Wüste getrieben hatte. Seine verbliebenen
     Zähne schmerzten grauenvoll, jedoch seine Gedanken klärten sich mit jedem Schluck, und
     seine Stimme klang fest und deutlich, als er fortfuhr.
    »Ich sage Euch, was Ihr
     hören wollt«, begann er, und dabei schaute er den Großinquisitor von unten herauf mit einer
     unschuldigen Miene an. »Unter einer Bedingung.«
    |14| »Ich denke nicht, dass es an Euch ist,
     Bedingungen zu stellen«, erwiderte Imbert frostig und warf einen schnellen Blick auf die
     immer noch am Boden kauernde, junge Frau.
    »Und ich denke, Ihr wollt
     etwas wissen, das nur ich Euch zu sagen vermag?«, erwiderte d’Our betont gleichgültig.
    Das Augenmerk des
     Inquisitors richtete sich mehr und mehr auf Francesco, den jungen Templer.
    »Ihr braucht ihn erst gar
     nicht ins Kalkül zu ziehen«, bemerkte d’Our’ tonlos. »Ich habe bislang auch nicht das
     gesagt, was Ihr hören wolltet, obwohl mir seine Schreie nicht entgangen sind.«
    In Wahrheit hatte er bis
     jetzt nie gewusst, wer gerade geschrien hatte. Er hatte allenfalls ahnen können, welcher
     seiner Untergebenen gefoltert wurde.
    »Dann macht es Euch bestimmt
     nichts aus«, erwiderte Imbert erbarmungslos. »Wenn ich ihn vor unseren Augen töten
     lasse.«
    Die junge Frau presste sich
     die Fäuste auf die Ohren und schrie so laut, als ob man ihr einen Dolch in den Leib
     gestoßen hätte, dann klammerte sie sich schluchzend an d’Ours reglose Beine und bettelte in
     herzzerreißender Weise um Francescos Leben.
    »Es bekümmert mich nicht«,
     heuchelte d’Our, während er Francescos Schwester betrachtete, als wäre sie eine arme Irre.
     »Aber dieser jungen Dame hier scheint das Leben des Bruders etwas zu bedeuten. Und es würde
     mir etwas ausmachen, wenn ich jemandem, der so herzlos ist, ein solch unschuldiges Geschöpf
     ins Unglück zu stürzen, ein nicht unbedeutendes Geheimnis anvertrauen sollte.«
    »Was wollt Ihr?«, rief
     Imbert und schlug ungeduldig mit der flachen Hand auf das Schreibpult.
    D’Our wusste, dass er ihn am
     Haken hatte. »Ich kann Euch versichern, Ihr könnt den armen Kerl dort auf dem Brett solange
     foltern, bis seine Seele beschließt, dass sein Körper ein zu unwirtlicher Ort ist, um darin
     wohnen zu bleiben. Es wird Euch nichts nützen.« Er schwieg für einen Moment und bedachte
     sein Gegenüber mit einem abschätzenden Blick. »Denkt Ihr ernsthaft, wir würden einem halben
     Kind, dessen Zunge schneller ist als sein Verstand, unsere wichtigsten Geheimnisse
     anvertrauen? Schaut ihn Euch doch an!«
    Imbert unterzog Francesco de
     Salazar einer eingehenden Betrachtung. |15| In Blut und Schweiß gebadet, dabei halb ohnmächtig vor
     Schmerz, hatte der junge Katalane nichts mehr von jenem stolzen Templer, der trotz seiner
     Jugend in einem Kreuzzug jegliche Angreifer das Fürchten gelehrt hätte.
    »Übergebt ihn seiner
     Familie«, sagte d’Our und blickte auf die junge Frau, deren Blicke halb hoffend, halb
     bangend zwischen ihm und dem Scheusal im vornehmen Aufzug hin und her schnellten. »Und
     sobald ich Nachricht von seinen Verwandten habe, dass er wohlbehalten zu Hause angekommen
     ist, verrate ich Euch alles, was Ihr hören wollt.«
    »Gut«, bestimmte Imbert kurz
     angebunden und gab seinem Folterknecht ein Zeichen. »Lasst sie ziehen!«
    Mit ungläubigem Blick nahm
     der Kerkermeister den Befehl entgegen.
    »Zwei Wochen«, schnarrte
     Imbert, während er ärgerlich auf d’Our herab schaute. »Und keinen Tag mehr. Dann werdet Ihr
     mir die wahren Geheimnisse Eures Ordens offenbaren.« Der Großinquisitor legte eine
     theatralische Pause ein und verengte drohend seine tief liegenden Augen. »Wenn nicht, werde
     ich Euch und Euren zwei übrig gebliebenen Kameraden das Fell über die Ohren ziehen. Direkt
     hier, bei lebendigem Leib, und noch bevor der Antichrist Eure Seelen endgültig an sich
     gerissen hat.«

|17| Teil

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