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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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seit Wochen mit Eis und Schnee überzog. Richard von Breydenbach war anzusehen, dass er seinen Sohn am liebsten auf der Stelle zermalmt hätte.
    Zwei Tage war es nun her, dass Lissys Schwangerschaft – und Geros Anteil daran – ans Tageslicht gekommen war. Und nun stand er vor seinem vor Wut schnaubenden alten Herrn, den es keinen Deut interessierte, was er für das Mädchen empfand. Geros Haltung gegenüber dem tobenden Alten hatte indes nichts von einem reuigen Büßer. Er stand dem gleich großen Edelfreien Auge in Auge gegenüber, jederzeit bereit, einen Kampf zu führen, wenn auch nicht körperlich, so doch mit Worten. Schließlich wurde er in ein paar Monaten einundzwanzig, war also kein kleiner Junge mehr, der sich vor den cholerischen Ausbrüchen seines Vaters fürchtete.
    „Wenn der Teufel mir die Eier abreißen würde, würde es Euch nun auch nichts mehr nützen“, erwiderte Gero und setzte ein fatalistisches Lächeln auf.
    „Und was würde etwas nützen? Dass ich dich zu ihm in die Hölle schicke, dorthin, wo du hingehörst?“, erwiderte sein Vater barsch. Während er immer noch auf und ab wanderte, nahm seine dunkle Stimme, die Geros Stimme so verblüffend ähnlich war, einen gefährlich leisen Ausdruck an. „Ich habe Elisabeth an Kindes statt angenommen, damit sie eines Tages in einem Kloster ein gottgefälliges Leben führt und nicht, damit du sie zur Hure machst!“
    Gero spürte Wut ihn sich aufwallen. Nicht, weil der Alte sich über seine Unverfrorenheit erboste, mit Lissy das Lager geteilt zu haben, sondern weil er sie als Hure beschimpfte.
    „Sie ist keine Hure“, widersprach er mit Nachdruck in der Stimme. „Und ich habe mich ihr nicht in sündhafter Absicht genähert. Ich liebe sie, seit ich sie das erste Mal gesehen habe. Und ich will sie zur Frau, und das nicht nur, damit das Kind einen Vater hat!“
    „Bis du vom Teufel besessen?“, schrie der Alte zurück, wobei sein Gesicht so rot anschwoll wie der Kamm eines Hahns, was ihn mit den weißblonden, schulterlangen Haaren und den eisblauen Augen geradezu dämonisch aussehen ließ. „Wie kannst du es wagen, an so etwas auch nur zu denken? Heißt das etwa, du hast mich über all die Jahre hin betrogen, indem du mir nur vorgemacht hast, dass du dem Templerorden beitreten willst, während du in Wahrheit deiner eigenen Schwester hinterhergestiegen bist?“
    „Erstens ist sie nicht meine leibliche Schwester“, korrigierte er seinen Vater, „und zweitens war es nicht mein Wunsch, dem Orden beizutreten, sondern Eurer.“ Gero war bemüht, ruhig zu bleiben. „Es war einzig und allein Euer Wille, und ich habe aus Achtung vor Euch nicht widersprochen. “
    „Achtung nennst du das?“ Obwohl Richard von Breydenbach sich gebärdete, als ob er ihn meucheln wollte, wich Gero keinen Schritt zurück, als der auf ihn losstürmte und ihm mit seiner verbliebenen linken Hand eine gewaltige Ohrfeige verpasste. Geros Kopf schleuderte so sehr zur Seite, dass ihm die schulterlangen blonden Haare ins Gesicht flogen, und als er sich wieder fing und in die zornigen Augen seines Gegenübers schaute, schmeckte er Blut. Was er nicht nur der Wucht des Schlages, sondern vor allem dem silbernen Siegelring zu verdanken hatte, den sein Vater wie alle männlichen Nachkommen der Breydenbacher seit dem achtzehnten Lebensjahr trug.
    Unbeirrt hob er sein Haupt mit stolzem Blick und leckte sich das Blut von den Lippen. Groß, breitschultrig und breitbeinig stand er da, die Hände demonstrativ an die Seite gelegt, wie ein Soldat, der keinen noch so aussichtslosen Kampf scheut.
    „Von mir aus soll sie das Kind gebären“, zischte der Alte und schnaubte verächtlich. „Aber danach wird sie wie vereinbart zu den frommen Schwestern nach Sankt Thomas ziehen. Wenn auch ein bisschen später als gedacht. Da der Balg ja, wie ihr beide bei eurer Ehre versichert habt, deinem Samen entsprungen ist und nicht dem eines dahergelaufenen Knechts, haben deine Mutter und ich beschlossen, das Kind zu behalten. Wir werden es hier auf der Burg großziehen, bis es das rechte Alter hat. Danach werden wir es nach Himmerod zu den Zisterziensern oder auch nach Sankt Thomas geben, falls es ein Mädchen wird. Und du, mein Lieber“, fügte sein Vater mit hasserfüllter Stimme hinzu, „wirst für deine ungezügelte Lust Buße tun, indem du wie geplant deinen Weg zu den Templern antrittst. Und das schon ein bisschen früher. Bereits morgen wirst du dein Bündel packen und zum Ordenshaus nach Trier

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