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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Wort mehr über Jutta von Breydenbach verloren, die ihre angenommenen Mutterpflichten in Geros Augen so schmählich ihrer Schwester überließ. Wenigstens schien Lissy langsam darüber hinwegzukommen, dass ihnen die Eltern nicht länger zur Seite standen. Seit ihrer Ankunft auf Waldenstein hatten ihre Wangen endlich wieder eine rosige Farbe angenommen. Die bald bevorstehende Geburt war einer der Gründe, warum die Gräfin auf die Hochzeit gedrängt hatte. Der andere war, dass Margaretha damit offenbar ein Zeichen setzen wollte. Geros Vater sollte endlich begreifen, dass er seine angenommene Tochter nicht zurückerhalten würde, um sie entehrt in ein Kloster zu stecken.
    Dass Lissy trotz dieser guten Aussichten Angst vor Zukunft hatte, konnte Gero an ihren zaghaften Blicken ausmachen, die ihm nicht entgangen waren, obwohl sie ihm nun so strahlend zulächelte, wie es dem Anlass würdig erschien.
    Hinter ihnen hatten sich fast alle Burgbewohner als Hochzeitsgäste versammelt. Allerdings waren keine Würdenträger von außerhalb angereist. Vornehmlich Soldaten und Gesinde hatte die Gräfin hinzugebeten, und der Kaplan, der die Messe las und das Brautpaar vermählen sollte, war keine kirchliche Autorität höheren Ranges, wie etwa der Erzbischof Bohemond von Warnesberg, den Gero gerne am Altar gesehen hätte. Doch hätte dieser hohe Würdenträger sie vermählt, wäre der Affront gegen seinen Vater perfekt gewesen.
    Gero war so nervös, dass er kaum ein Wort herausbrachte, als ihm Bruder Antonius, der als Kaplan dem Orden der Benediktiner angehörte, den Trauspruch abverlangte.
    „Ich, Gerard, Edelfreier von Breydenbach“, verkündete er mit heiserer Stimme und ging vor seiner zukünftigen Frau auf die Knie, „nehme dich, Elisabeth, zu meinem von Gott angetrauten Eheweib … Bei meinem Herzen und meiner Ehre werde ich dich lieben und schützen – über den Tod hinaus, bis Gott der Herr uns einst im Paradies vereint.“
    Lissy erging es anscheinend nicht besser. Denn auch sie brachte nur ein gehauchtes Ehegelübde heraus und kämpfte mit den Tränen, als Gero ihr zum Zeichen seiner Treue einen kostbaren Goldring mit einem eingefassten Saphir an den rechten Ringfinger steckte. „Du bist von Sinnen“, flüsterte sie fassungslos über das kostbare Geschenk und küsste ihn mit bebenden Lippen.
    Gero zwinkerte ihr zu, wobei ihm auf den Lippen lag, dass das Schmuckstück von Margaretha stammte, die es ihm als Brautgeschenk regelrecht aufgenötigt hatte. Allerdings hatte er darauf bestanden, es ihr vergelten zu dürfen, sobald er seinen Dienst als Heerführer bei ihr antreten würde.
    Mehr oder weniger erleichtert führte Gero seine frisch angetraute Ehefrau in den bunt geschmückten Rittersaal, wo fahrende Musikanten, die Margaretha auf eine Empfehlung hin engagiert hatte, nach dem Essen zum Tanz aufspielten.
    Während die verhalten debattierenden Gäste ihre vorgeschriebenen Plätze einnahmen, setzte sich Gero mit Lissy an den Kopf der in U-Form aufgestellten Tische und Bänke. Unmittelbar neben ihnen nahmen Roland und Margaretha Platz, zusammen mit dem Kaplan und ein paar anderen Honoratioren, die für die Verwaltung der Burg oder deren Geschäfte zuständig waren, nebst ihren Familien.
    Margaretha stand auf und prostete dem Hochzeitpaar und auch den übrigen Gästen zu und hielt danach eine festliche Rede auf Ehre und Treue, während die Diener und Mägde das Gastmahl auftrugen. Wildschweinbraten und Gänseleber, gebratene Hühnerbeine und gekochtes Neunauge. Dazu verschiedene Kohlgemüse und frisch gebackenes Brot. Und zum Nachtisch Käse aus Franzien, eine süße Mandelspeise mit gewürztem Apfelmus und einen Honigkuchen, ebenfalls gewürzt mit allerlei Kostbarkeiten aus dem Morgenland.
    Nach dem wahrhaft fürstlichen Mahl war Gero nicht nach Tanzen zumute. Er saß lieber bei Lissy, die, satt und zufrieden, vor ihm auf einer Bank hockte und den Kopf an seine Schulter gelehnt hatte, und lauschte einem rothaarigen Troubadour, der mit wehmütiger Stimme Winterlieder in englischer und franzischer Sprache vortrug, bis Roland mit der Faust auf den Tisch schlug und nach etwas Lustigem verlangte. Sogleich wechselte der Rhythmus in einen flotten Reigen. Dann wurde Gero von ein paar weiblichen Gästen, die um seine Spielkünste wussten, genötigt, eine Laute anzustimmen. Zögernd gab er erst nach, als Lissy ihm die Gewissheit gab, dass sie nichts dagegen hatte. Sie liebte es, wenn er Laute spielte und dazu sang, was in letzter

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