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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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schweren Säbel zu und erwischte Vaters Hand. Ich kann mich noch an den blutigen Stumpf erinnern und das verblüffte Gesicht, das Vater gemacht hat. Dabei wäre er beinahe zu Tode gekommen, weil der Mameluke, der ihm die Hand abgeschlagen hatte, seine Wehrlosigkeit ausnutzen und ihn erschlagen wollte. Doch dann kam Onkel Gerhard dazwischen, Margarethas Mann. Als er ausholte, um deinen Vater vor dem tödlichen Streich des Heiden zu retten, wurde er von dessen Schwert durchbohrt. Vater war so sehr auf diese Tasche fixiert, dass er sich im ersten Moment gar nicht um Onkel Gerhard kümmerte, sondern den Kerl, der sie immer noch in Händen hielt, verfolgte und zu Boden rannte. Obwohl ihm das Blut in Strömen aus dem Armstumpf pulsierte, entriss er dem Mameluken die Tasche mit seiner verbleibenden linken Hand. Den Heiden muss das so sehr beeindruckt haben, dass er die Flucht ergriff.
    Als Vater zu uns zurückkehrte, hatten die Templer die restlichen Heiden zwar in die Flucht geschlagen, aber Onkel Gerhard war unterdessen von einem der Heiden geköpft worden. Die übrigen Kameraden haben schleunigst Vaters Armstumpf abgebunden, und während sie Vaters Hand und Gerhards Kopf in einen Beutel steckten und sich daranmachten, die Leiche zu schultern, fielen ihre Blicke auf mich. Ich weiß auch nicht“, bemerkte Lissy kopfschüttelnd, „warum ich mich nicht früher an all das erinnert habe. Auf einmal kann ich klar vor mir sehen, wie Vater rief: ‚Das Mädchen kommt mit uns.’ Einer der Templer sprach sich dagegen aus. Ein anderer, der Bruder Henri hieß, war jedoch dafür. Vater wurde trotz seiner Verletzung wild und fügte hinzu: ‚Wenn Gott der Herr uns hilft, lebend aus dieser Stadt herauszukommen, werde ich sie als Tochter annehmen und im rechten Alter den frommen Schwestern von Sankt Thomas übergeben. Und meinen jüngsten Sohn werde ich den Templern verpflichten, sobald er den Ritterschlag erhalten hat.’ Danach stimmten sie zu und nahmen mich kurzerhand mit zum Hafen, wo ein völlig überfülltes Schiff auf uns wartete und mit nach Zypern nahm.“
    Für einen Moment herrschte angespannte Stille. „Dass du dich plötzlich wieder so genau daran erinnern kannst und dann nach so langer Zeit?“, fragte Gero verwundert. „Ich hoffe, ich habe jetzt keine schlafenden Hunde geweckt und du wirst nun nicht von Alpträumen verfolgt?“
    „Nein“, beschwichtigte sie ihn. „All das ist so lange her. Und ohne diese Begebenheit hätte ich dich niemals kennengelernt. Das wäre noch furchtbarer als alles zuvor.“ Sie küsste ihn zärtlich auf die Wange und zerzauste sein Haar.
    Gero musste über Lissys Worte nachdenken. Instinktiv spürte er, dass hinter dem Verhalten seines Vaters ein düsteres Geheimnis steckte, das auch seine Mutter auf merkwürdige Weise gefangenhielt.
    „Weißt du auch, was in der Tasche so Wichtiges drin war? Ich meine, es muss ja ziemlich wertvoll gewesen sein, wenn man sich dafür die Hand abschlagen lässt.“
    „Es tut mir leid“, flüsterte Lissy. „Ich war damals zu klein, um zu begreifen, was dahinterstecken konnte. Soweit ich mich erinnern kann, hat einer der Templer die Tasche an sich genommen. Der Inhalt muss sehr wertvoll gewesen sein. Das konnte ich an der Art sehen, wie er sie an seine Brust gedrückt hat. Vaters Tat schien ihn sehr glücklich gemacht zu haben, denn er hat dafür gesorgt, dass wir nach unserer Reise über das Meer in sämtlichen Templerkomtureien übernachten durften und bewirtet wurden.“
    „Ich vermute, das war Jacques de Molay“, raunte Gero nachdenklich. „Vater hat öfter von ihm erzählt. Er war damals irgendein hoher Würdenträger der Templer in Akko und wurde später zum Großmeister gewählt, was unzweifelhaft auch seinen damaligen Einfluss im Orden widerspiegelt.“
    „Denkst du, er ist der Grund, warum Vater auf die Erfüllung seines Versprechens drängt?“, wisperte sie zaghaft.
    „Ich weiß nicht“, erwiderte Gero. „Und wenn ich ehrlich bin, interessiert es mich auch nicht. Ich sehe nicht ein, warum ausgerechnet wir mit unserem Glück für Vaters Rettung bezahlen sollen.“
    „Selbst wenn wir dafür Vater und Mutter verlieren?“, gab Lissy zweifelnd zu bedenken.
    „Wir kommen auch ohne Mutter und Vater zurecht“, antwortete er mit kaum unterdrückter Verbitterung. „Irgendwann werden die beiden noch zu sich kommen. Spätestens, wenn wir verheiratet sind und das Kind geboren ist, wird es ihnen leidtun, dass sie nicht zu uns gestanden

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