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Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack

Titel: Das Geheimnis des Templers - Collector's Pack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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Rolands Bärenkräfte nicht die geringste Chance hatte.
    „Das ist Eure Sache“, erklärte Gero und hob seinerseits die Hände zum Zeichen seiner Neutralität. Margaretha blieb nur, das Gesicht zu verziehen, während Roland sie schmatzend auf den Hals küsste. Ungeachtet aller amüsierten Beobachter, sah es zudem ganz danach aus, als ob er gerne noch weiter gegangen wäre.
    Unvermittelt tauchte der Kaplan neben ihnen auf und räusperte sich.
    „Ich danke für die Einladung und möchte mich gerne zur Nacht verabschieden“, bemerkte er mit näselnder Stimme.
    Sein tadelnder Blick führte bei Roland anscheinend zu einer vorübergehenden Schwäche, denn Margaretha gelang es augenblicklich, sich von ihm zu lösen.
    „Gute Nacht und habt Dank“, sagte sie nur und hatte sich schon erhoben, um den Geistlichen gebührend zu verabschieden.
    Roland, der einsehen musste, dass seine Liebste entwischt war, setzte ein betrübtes Gesicht auf und verlangte lautstark nach mehr Bier.
    „Nichts da“, zischte die Gräfin, als der Kaplan endlich gegangen war. „Komm, Gero, hilf mir, ihn ins Bett zu bringen.“ Gero war nicht sicher, ob Roland das gefallen würde, doch schon winkte sie noch einen der umherstehenden Knechte herbei, der ihr nüchtern genug erschien, den schwergewichtigen Burgvogt mit Hilfe ihres Neffen in seine Kammer zu geleiten.
    Roland lehnte unterdessen jegliche Unterstützung vehement ab und lallte wenig überzeugend, er könne durchaus noch alleine laufen. Doch als er aufstand, wurde offenbar, wie betrunken er wirklich war. Er torkelte so sehr, dass er beinahe der Länge nach hingeschlagen wäre, wenn Gero ihn nicht rechtzeitig aufgefangen hätte.
    Margaretha nahm einen weiteren Knecht in die Pflicht. Einen riesigen Kerl, der wie Gero mit Roland auf Augenhöhe stand und ihn mühelos stützen konnte.
    Mit je einem Knecht an der Seite und Gero im Rücken trat Roland, wenn auch protestierend, den Aufstieg zu seinem Schlafgemach an. Inzwischen hatten fleißige Hände überall Fackeln entzündet, weil die Dunkelheit wie in dieser Jahreszeit üblich bereits am Nachmittag hereingebrochen war.
    „Was war mit Elisabeth?“, wollte die Gräfin von Gero wissen, während sie die Treppe hinter Roland und seinen Helfern hinaufstiegen. „Geht es ihr gut?“
    In kurzen Worten erklärte Gero, warum Lissy das Fest so plötzlich verlassen und was ihre Unpässlichkeit für sie beide zu bedeuten hatte.
    „Wir dürfen nicht mehr beieinanderliegen“, bekannte er, „bis das Kind kommt. Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll. Ich liebe sie so sehr, dass ich sie ständig berühren möchte. Ich kann nicht anders, als …“ Er schwieg lieber, bevor er sich vor seiner Tante noch lächerlich machte.
    „Das tut mir aufrichtig leid für euch beide“, sagte sie ernst und schaute beflissen auf die leicht gebogenen Spitzen ihrer roten Schnabelschuhe, die bei jedem Schritt unter ihrem dunkelgrünen Surcot hervorlugten. „Aber ich hoffe, du weißt, dass Mann und Frau sich auch auf andere Weise Freuden bereiten können.“ Sie lächelte ihn an, und Gero gewann beinahe den Eindruck, als ob sie errötete.
    „Ich glaube, das ist nicht unser größtes Problem“, widersprach er ihr rasch, bevor sich die Gräfin genötigt sah, weiter ins Detail zu gehen.
    „Was gibt’s denn noch?“, fragte sie besorgt und blieb mit ihm auf dem nächsten Treppenabsatz stehen, während Roland mit seiner Eskorte den Gang zum gräflichen Schlafgemach erreichte und darin verschwand.
    Gero wusste nicht, wie er beginnen sollte, und wich dem prüfenden Blick der Gräfin aus.
    „Elisabeth sehnt sich nach unserer Mutter. Das hat sie mir jedenfalls gestern gesagt. Und auch wenn ich Eure und die Anwesenheit von Ines ins Feld geführt habe, reicht ihr das offenbar nicht aus, um ihr die nötige Sicherheit für die Geburt des Kindes zu geben. Sie hätte sie zu gern dabei, wenn es so weit ist. Obwohl ich meine Vorbehalte gegen die Anwesenheit meiner Mutter habe, würde ich Lissy diesen Wunsch gerne erfüllen.“ Er schaute auf und sah seiner Tante direkt in die Augen, in der vagen Hoffnung, dass sie eine Lösung für dieses Problem finden würde. „Ich weiß nur beim besten Willen nicht, wie ich es anstellen soll“, gestand er ihr und senkte niedergeschlagen den Blick.
    Die Gräfin hielt einen Moment inne und machte ein nachdenkliches Gesicht. Dann raffte sie ihre Röcke, um Roland und den Knechten zu folgen. Gero blieb an ihrer Seite, ohne sie zu einer Antwort zu

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