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Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition)

Titel: Das Geheimnis des Templers - Episode V: Tödlicher Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina André
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über die Dächer des Dorfes.
    „Runter!“, zischte Gero und fand sich zeitgleich mit Struan und Arnaud am Boden liegend wieder. Osman hatte erst gar nicht gewagt, über die Zinnen hinwegzuschauen.
    „Dieser elende Hurensohn hat sie tatsächlich alle verkauft“, flüsterte Arnaud entgeistert. „Und die Syrer werden als Verräter hingerichtet, weil sie sich in den Dienst des Ordens haben einstellen lassen. Heilige Muttergottes, wo bist du mit deiner Güte?“, entfuhr es ihm voller Verzweiflung.
    „Was werden sie mit den Gefangenen machen?“, fragte Gero mehr sich selbst.
    „Kairo“, antwortete Arnaud leise. „Sie werden sie nach Kairo bringen und dort auf dem Sklavenmarkt verkaufen. Und unsere Brüder werden sie in den dortigen Kerkern verrotten lassen, es sei denn, sie schwören dem Christengott ab und lassen sich zu Allah bekehren.“
    „Wir müssen ihnen helfen“, murmelte Gero und machte Anstalten, noch mal über die Mauer zu blicken.
    Es war Struan, der ihn zurückhielt. „Du kannst nichts für sie tun“, sagte er beschwörend. „Gott hat über ihr Schicksal entschieden, und unseres wird nicht anders aussehen, wenn wir dort rausgehen und versuchen, gegen die Heiden zu kämpfen.“
    Gero sah ihn lange an. Struan war kein Kerl, der zu Feigheit neigte, im Gegenteil. Und je länger sie sich in die Augen schauten, umso mehr wusste Gero, dass er die Lage vollkommen richtig einschätzte. Es gab nichts, was in ihrer Macht lag, um die Lage der Brüder zu verbessern.
    Eine Einschätzung, die Gero beinahe mehr schmerzte als der Anblick de Chinsis und der hingerichteten Turkopolen.
    „Nicht Gott hat über ihr Schicksal entschieden, sondern dieser Teufel von Hugo d’Empures“, mahnte Arnaud leise. „ Und wenn mich nicht alles täuscht, hat er nicht vergessen, dass wir uns noch – ob tot oder lebendig –auf dieser Insel befinden. Wenn wir ganz großes Pech haben, wird er nach uns suchen lassen. Das Einzige, was wir tun können“, fuhr er aufgeregt fort, „ist, mit den Inselbewohnern so lange im Untergrund auszuharren, bis die Mameluken abgezogen sind. Und dann können wir versuchen, mit einem Boot zu entkommen. Irgendwann müssen sie die Festung ja räumen.“
    Gero warf Osman einen fragenden Blick zu. „Dürfen wir uns so lange bei euch verstecken?“
    „Wenn du mir versprichst, dass du uns mit nach Zypern nimmst, wenn die Flucht gelingt, sehe ich keinen Grund, euch meine Hilfe zu verweigern.“
    „Auch wenn du ein verdammter Optimist bist“, bekannte Gero zustimmend, „werden wir euch selbstverständlich mit nach Zypern nehmen, wenn Gott uns gnädig ist.“
    Plötzlich brach in den umliegenden Gassen ein Tumult aus. Von irgendwoher war das Getrappel der Wachmannschaften zu hören.
    „Wir müssen hier weg“, zischte Osman. „Wenn sie uns entdecken, sind nicht nur wir in Gefahr, sondern auch meine Familie.“
    „Warum dauert das so lange?“, fragte Warda mehr sich selbst, während sie mit den anderen zitternd in den Katakomben ausharrte. Inbrünstig hoffte sie, dass Gero und den übrigen Männern nichts zugestoßen war. Immerzu malte sie sich aus, was geschehen würde, wenn sie entdeckt würden. „Wenn sie den Mameluken in die Hände fallen, sind sie verloren“, flüsterte sie.
    „Osman kennt sich aus“, beruhigte sie Anouar. „Er weiß, wo er sie hinführen muss, damit die Mameluken ihnen nicht folgen können.“
    „Und was ist, wenn sie uns auf die Schliche kommen?“ Warda schaute sie mit aufgerissenen Augen an. „Ich meine, es gibt doch bestimmt noch andere Dorfbewohner, die um die Höhlen wissen. Was ist, wenn sie euer Geheimnis den Mameluken oder den Templern preisgeben? Hugo d’Empures ist ein gefährlicher Mann. Wenn er, wie zu vermuten ist, tatsächlich für die Mameluken arbeitet, wird er wird nicht eher Ruhe geben, bis er sämtliche Christen auf dieser Insel den Heiden ausgeliefert hat, und wenn ich alle sage, dann meine ich alle.“
    Plötzlich waren hastige Schritte zu hören. Die Frauen und Kinder kauerten sich ängstlich zusammen. Die beiden verbliebenen Templer und einige von den Fischern zogen ihre Schwerter und Säbel und stellten sich kampfbereit vor sie, um sie im Notfall mit ihrem Leben zu verteidigen.
    „Wir sind’s“, erklang eine wohltönende Stimme aus der Dunkelheit. Es war Gero. Warda wäre am liebsten aufgesprungen und ihm um den Hals gefallen. Doch sie hielt sich zurück und lächelte ihn nur erleichtert an, als er an der Spitze der kleinen Truppe zum

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