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Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Titel: Das Geheimnis des verlassenen Schlosses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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an das Fell von
Schneeleoparden erinnerten. Ein riesiger Bettvorhang, ebenfalls aus weißen Fellen,
trennte
die Bettstatt des Generals vom übrigen Teil des Zelts, das
für die anderen Menviten bestimmt war.
Baan-Nu schob die Aktentasche unter das Fellkissen,
das Ilsor diensteifrig anhob. Wenn er schlief, verschloß der General Dokumente, die für
ihn wichtig waren, niemals im Safe. Für jeden Safe fanden sich Schlüssel; er wußte kein
besseres Versteck, als das eigene Kopfkissen.
Als der Kommandant der Menviten eingeschlafen war, nahm Ilsor den Feldstecher,
räumte ihn jedoch nicht fort, sondern betrachtete ebenfalls aufmerksam durch das Glas
die Umgegend. Dann trat er zu den Arsaken, die ihr Nachtlager unter offenem Himmel
aufschlugen. Verschwörerisch flüsterte er ihnen zu:
„Freunde, verliert nicht die Hoffnung”, um mit lauter strenger Stimme im Befehlston
hinzuzufügen
„Morgen früh beginnen wir mit der Montage der Helikopter.”
Keiner der Auserwählten ahnte, welche Doppelrolle Ilsor spielte.
Der diensteifrigste aller Diener versteht sich hervorragend auf die Technik, das war es,
was jeder Menvite von ihm wußte.
Doch sie wußten etwas anderes nicht
Ilsor war widerstandsfähiger gegen die hypnotischen Blicke und Befehle der Menviten
gewesen als die anderen Arsaken. Er besaß einen stärkeren Willen. So war es ihm
seinerzeit gelungen, bevor der Zauber Macht über ihn gewinnen konnte, das Aussehen
eines ergebenen Sklaven anzunehmen. Er belauschte fortan die geheimen Unterredungen der Menviten, die vor ihm keine Vorsicht übten, denn sie glaubten, er sei völlig
verzaubert und demzufolge auch .gehorsam und ihnen untertan. Aus den Gesprächen
der Auserwählten wußte Ilsor über `alles Bescheid, was auf Rameria vor sich ging.
Die Arsaken glaubten fest, daß Ilsor ihnen helfen werde, daß einzig er ihre Befreiung
ermöglichen könne, und wählten ihn vertrauensvoll zu ihrem Anführer.
Der Gedanke, die Arsaken zu befreien, ließ Ilsor fortan keine Ruhe mehr, weder bei Tag
noch bei Nacht.
Jetzt kam die Sorge um die Erdenbewohner hinzu. Nach den Fotos zu urteilen, die
selbstverständlich auch dem Arsakenführer zu Augen kamen, bewohnten vernunftbegabte Wesen Belliora. Sie ahnten nicht, welche Gefahr der Blick der Menviten in sich
barg. Sie davor zu warnen, war die Pflicht Ilsors, obwohl er noch nicht recht wußte, wie
er das anstellen sollte.
AUF KUNDSCHAFTERDIENST
    Am Morgengrauen begab sich Kau-Ruck mit einer Gruppe von Fliegern auf
Kundschafterdienst. Ruhig gingen sie an den Wachposten vorbei, denen ausschließlich
Menviten angehörten, und die hellwach ihren Dienst versahen. Der Pilot mochte unter
allen Militärs die Flieger am meisten. Wenn ihre Staffel nur nicht Mon-So, ein treuer
Untertan des Generals, befehligt hätte. Die Flieger, die einige arsakische Sklaven mit
sich genommen hatten, gingen munter drauflos. Ihr Kundschafterdienst erschien ihnen
wie ein fröhlicher Spaziergang.
Vor allem wollten sie das Schloß besichtigen. Sie ahnten nicht, daß dies die ehemalige
Wohnstätte des Zauberers Hurrikap war.
Nachdem sie einmal um die Ruine herumgegangen waren, blieben die Fremdlinge vor
der verschlossenen Riesentür stehen.
Fröhlich scherzten sie miteinander.
„Das ist ja ein Prachtbau! So etwas wird nur für einen hohen Herrn oder für Gespenster
erbaut!”
„Na, wollen wir’s mal mit der Schulter versuchen! Nochmal… Nein, allein mit unseren
Schultern schaffen wir’s nicht!”
Die Türangeln waren verrostet, so daß die Sklaven helfen mußten, die Tür aufzustoßen.
Als die Menviten den Raum betraten, flogen aus den leeren Fensterhöhlen Dutzende
Uhus und Eulen auf, und ein Fledermausschwarm stob den Außerirdischen entgegen.
Die Bewohner von Rameria waren von der Größe des Schlosses, von den hohen
Gemächern und den Riesensälen aufrichtig verblüfft.
„Wenn man sich in solchen Räumen für ein paar Tage niederläßt, merkt man sicher
kaum, wie man selbst zu einem hohen Herrn wird!” scherzten die Flieger.
Viel Interessantes fand sich in den Schloßgemächern. Die Menviten erblickten
Schränke, hoch wie ein vierstöckiges Haus, mit Töpfen und Schüsseln, die an
Schwimmbecken erinnerten, Riesenmesser und Bücher, auf denen ganze Waldwiesen
Platz gefunden hätten.
Die Fremdlinge begriffen nicht, wozu lebende Geschöpfe ein so riesiges Gebäude
errichtet haben mochten. Unwillkürlich krochen sie vor Überraschung in sich zusammen. In der Kindheit hatten sie

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