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Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Titel: Das Geheimnis des verlassenen Schlosses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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gedachten
Brennstoffvorräte auf Belliora zu erkunden und hatten die Arbeit bereits aufgenommen.
Mehrmals schon hatten sie Proben gebracht, aber Ilsor hatte sie jedesmal abgelehnt.
„Die Qualität muß besser sein”, erklärte er den Geologen. In Wahrheit hatte Ilsor
keine Eile, den Menviten zu helfen, denn er wußte, daß das mitgebrachte Kerosin
nicht lange reichen würde. Er war bereits in der Nähe der Dörfer der Erzgräber und
der Käuer gewesen und hatte gesehen, was für harmlose Menschen dort lebten.
Die Vögel beobachteten tief in den Baumkronen verborgen die Außerirdischen,
welche sich nach ihrer Ansicht unerklärlich benahmen. Die einen, von hohem
Wuchs, mit stolz erhobenen Köpfen, herrischen Gesten und lauten Stimmen,
deren Kleidung mit Orden bestickt war, befehligten die anderen, die in grüne, lose
fallende Overalls aus grobem Gewebe, welches an Jutestoff erinnerte, gekleidet
waren. In Größe und Kraft waren die Leute in den groben Overalls denen mit den
Orden unterlegen. Sie hatten freundliche Augen und schienen den Vögeln sehr
schutzlos.
Die Vögel lauschten den Unterhaltungen der Außerirdischen, konnten sie jedoch
nicht verstehen. Sie dachten bei sich: Wie seltsam sie murmeln. So bemühten sie sich
denn, herauszufinden, was in dem verlassenen Schloß vor sich ging. Ihre Aufmerksamkeit erregte ein Riesenungetüm, das an ein großes Haus mit runden Fenstern erinnerte
und unter einem Netzteppich versteckt war. Einige Schwalben und Zaunkönige flogen,
alle Vorsicht außer Acht lassend, nahe an das Sternschiff heran und mußten diesen
Leichtsinn mit dem Leben büßen. Einer der hochgewachsenen Fremdlinge nahm einen
Gegenstand zur Hand, der in der Form an eine längliche Taschenlampe erinnerte, wie
die Vögel sie zwischen dem Feuerzeug, der Pistole und den anderen Sachen des
Seemanns Charlie gesehen hatten. Der Fremdling drückte auf einen Knopf, und ein
unerträglich heller Strahl flammte auf, der im selben Moment die Vögel verbrannte..
Die Schwalben fielen tot zur Erde, ohne ihre Nester in den Bergschluchten zu erreichen.
Die Zaunkönige, die besser laufen als fliegen können, hüpften flink ins Gebüsch, doch
das schreckliche Licht verbrannte sie zusammen mit dem grünen Laubwerk. Die
schnellen Vögel konnten nur noch einen letzten Schrei ausstoßen, der dem Ton einer
Flöte oder dem Lied eines Menschengeschöpfes ähnelte. Es war jenes Lied, für das die
Zaunkönige seit Jahrhunderten auch Orgelspieler genannt werden.
Die gefiederten Kundschafter wußten zwar nicht, daß sie eine Strahlpistole gesehen
hatten, doch sie wußten nun immerhin, was sie von den ungebetenen Gästen zu erwarten hatten. Fortan verbargen sie sich im Wald, ließen sich nicht mehr blicken und
machten ihre Beobachtungen in der Nähe des Schlosses mit größter Vorsicht.
Wie auf Verabredung fanden sich die Vögel schließlich auf den Zweigen einer weitausladenden Eiche ein und hielten Rat, was sie weiter unternehmen sollten. Sie beschlossen, umgehend eine Meldung in die Smaragdenstadt weiterzugeben.
Der im Laufe der Jahre immer weiser gewordene Papagei Katschi schrieb in dieser
Meldung: „Hochverehrter Gebieter Scheuch! Ich melde ein Ereignis von
außerordentlicher Bedeutung. Vielleicht bin ich im Alter über die Maße vorsichtig
geworden, doch ich habe den Eindruck, daß uns gegenwärtig eine viel größere
Gefahr droht, als seinerzeit durch den Krieg mit der Riesin Arachna. Fremdlinge
sind in unser Land eingedrungen und haben sich in der Nähe des Schlosses von
Hurrikap niedergelassen. Sie besitzen eine riesengroße Maschine mit runden
Fenstern, in die sie aus- und einsteigen. Das wichtigste aber ist, sie haben Stablampen, die nicht leuchten, sondern töten, denn sie verbrennen alles.
Unsere mutigsten Kundschafter, die Schwalben und Zaunkönige, sind ihnen bereits zum
Opfer gefallen. Laß Dir dies alles durch den Kopf gehen, oh Gebieter. Wenn Gefahr
droht, muß man etwas unternehmen!”
Der Goldspecht lernte den Text auswendig und flog nach Nordosten zur
Smaragdenstadt. Er flog so rasch es seine Kräfte erlaubten. Sein goldenes Gefieder lohte
am blauen Himmel wie eine Feuerflamme. Nach ein paar Meilen übermittelte er dem
Eichelhäher Wort für Wort den Text. Der breitete mit frischer Kraft seine Schwingen
wie ein Segel aus, gab die Worte des weisen Katschi einem anderen Vogel weiter und
so setzte sich die gefiederte Stafette fort.
Die Verdienste der berühmten Kaggi-Karr, die

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