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Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Titel: Das Geheimnis des verlassenen Schlosses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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gähnen. Das geht doch
nicht, das geht ja einfach nicht, dachte Mentacho und kämpfte mit letzter Kraft gegen
den Schlaf an, der ihn zu übermannen drohte.
Doch der Menvite hatte gar nicht daran gedacht, dem Weber Befehle zu erteilen. Er
überlegte, und sein nachdenklicher Blick blieb zufällig auf Mentachos Gesicht haften.
Der General grübelte noch immer über die verblüffende Ähnlichkeit zwischen den
Arsaken und seinen Gefangenen hier nach. Ob ihre Vorfahren in fernen Zeiten vielleicht
von einem Planeten zum anderen übergesiedelt waren?
Endlich riß sich Baan-Nu zusammen: Ich muß anfangen zu handeln, dachte er. Wir
müssen die Erdenbürger so rasch wie möglich unterwerfen. Sonst erkennen die Arsaken
in ihnen am Ende Verwandte und schlagen sich auf ihre Seite! Aber das dürfte
eigentlich ausgeschlossen sein. Die Arsaken sind schließlich unsere Sklaven und äußerst
gehorsam. Das Gesicht des Generals verfinsterte sich. Eiskalt befahl er Mon-So, die
Gefangenen abzuführen. Mentacho und Elvina wurden in einen Raum gesperrt, der aussah wie ein Schuppen. Hier lagen Einzelteile von einer Maschine herum, und die beiden
Alten seufzten leise vor sich hin und grübelten darüber nach, welches Los sie erwartete.
DIE SPRECHMASCHINE
    Mentacho erwachte in einer kleinen Stube. Sie war zweckmäßig eingerichtet. An den
Wänden standen zwei Betten, in der Mitte ein Tisch und ein paar Stühle, und die
gegenüberliegende Wand nahm ein kleiner Geschirrschrank ein, Das war alles. Nein…
Als Mentacho sich umschaute, gewahrte er hinter sich in der Ecke einen seltsamen
Gegenstand, der an einen kleinen Konzertflügel erinnerte und aus dem ein undeutliches
Rauschen und leises Quäken ertönte. Ohne lange zu überlegen, setzte sich der Weber an
den reichgedeckten Tisch, denn er verspürte großen Hunger.
Als Elvina Platz nahm, konnte sie sich nicht enthalten zu fragen
„Wo sind wir bloß, mein Gott?”
„Wo sind wir bloß, mein Gott?” wiederholte irgend jemand, und Elvina und Mentacho
blickten sich um. Doch außer ihnen war keine Menschenseele im Raum.
Sie frühstückten schweigend. Als Mentacho fertig war, besserte sich seine Stimmung
wie immer nach einem schmackhaften Essen, besonders wenn es Kuchen und
Schlagsahne gab wie heute. Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und sagte befriedigt:
„Hab keine Angst, Altchen, wir machen’s schon noch ein Weilchen.”
Wieder blinkte die Maschine, die an einen Konzertflügel erinnerte, und knackte, und
aus ihr drang eine Stimme, die Mentachos glich
„Hab keine Angst, Altchen, wir machen’s schon noch ein Weilchen.”
„Mein Gott, was ist das bloß?” rief Elvina erschrokken.
Und auch die Maschine rief mit zartem Stimmchen: „Mein Gott, was ist das bloß?”
Mentacho überlegte und begriff plötzlich: „Ich hab’s: Das ist eine Sprechmaschine.”
Sofort wiederholte die Maschine seine Worte. Mentacho trat ans Fenster. Es war mit
einem feinen Metallnetz bespannt. Nun gab es keinen Zweifel mehr, sie waren gefangen.
Es knackte erneut in der Maschine, blinkte dreimal auf, und mehrstimmig ertönten die
Worte
„Keine Angst, mein Gott, ich hab’s, Altchen. Wir machen noch ein Weilchen,
Sprechmaschine… Mein Gott, wo…”
Die Maschine baute die Sätze in der Sprache der Erdbewohner auf, verwendete dabei
die gehörten Worte und stellte sie um wie Kinder ihre Würfel auf dem Fußboden.
Einige Sätze ergaben nichts Gescheites, andere hatten einen Sinn.
Der ehemalige König und seine Frau merkten schließlich, weshalb man sie entführt
hatte. Mit ihrer Hilfe wollten die Fremdlinge offensichtlich die Sprache der Erdbewohner erlernen. Der findige Mentacho wurde unruhig. Wenn die Fremdlinge die
Sprache der Einwohner des Zauberlandes erlernen wollten, so bedeutete das, daß sie
sich hier für längere Zeit niederzulassen gedachten. Mentacho erinnerte sich des
Blickes dieses Anführers der Außerirdischen, dem er und Elvina vorgeführt worden
waren. Den Weber überlief eine Gänsehaut. Vor so einem Blick gab es keine Rettung.
Mentacho dachte bei sich: Ich werde versuchen, ihm einmal nicht in die Augen zu
blicken. Ich muß alles herausfinden, so wahr ich Mentacho heiße.
„Mich führt man nicht hinters Licht”, sagte der ehemalige König laut.
„Mich führt man nicht hinters Licht”, wurde seine Stimme wiederholt.
„Was hänselst du mich?” Mentacho verlor die Geduld. „Was hänselst du mich?” echote
die Maschine. Mentacho winkte ab: „Na schön, mit

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