Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Titel: Das Geheimnis des verlassenen Schlosses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
Vom Netzwerk:
führte. Doch er
machte dafür eine andere erstaunliche Entdeckung: Der Erdbewohner und die Eule
sprachen miteinander!
Verwundert überlegte der Anführer der Arsaken: Ob das ein abgerichteter Vogel war?
Doch er schien nicht wie ein Papagei auswendig gelernte Wörter nachzuplappern. Der
Vogel sprach. Der Vogel dachte also.
Tilli-Willi hatte inzwischen die Schlucht der Zwerge erreicht, die nach dem Tod der
Zauberin Arachna als freie Menschen im Zauberland lebten. Ihre einzige Pflicht, die sie
als angenehm empfanden, war, im Auftrag des Scheuchs die Chronik zu führen.
Der Eiserne Ritter streckte sich in seiner ganzen Länge auf dem Erdboden aus. Er war
zwar schwer, doch die Federn, die ihm der Seemann Charlie und die Meister aus dem
Volke der Zwinkerer eingezogen hatten, funktionierten tadellos, Tilli-Willi konnte sich
ohne Schwierigkeiten rasch hinlegen und genauso rasch wieder aufstehen, und keine
Feder quietschte dabei.
So leise, wie er nur konnte, rief der Eiserne Ritter nach dem ältesten der
Chronikschreiber:
„He, Kastaglio! Alter Freund! Donner und Blitz! Zwerge! Kommt aus eurer Höhle! Ich
muß mit euch reden, freß mich der Hai!”
Die Zwerge ließen nicht auf sich warten. Sie umringten den Riesen, dessen Augen so
gefährlich hin und her rollten, von allen Seiten.
Tilli-Willi sprach zu den Zwergen
„Man erwartet von euch in der Smaragdenstadt einen wichtigen Dienst. Der Scheuch
hält euch für die besten Kundschafter. Ihr sollt die Wahrheit über die Fremdlinge
herausfinden.”
„Der Wunsch des Dreimalweisen Scheuchs ist uns Befehl”, ließ sich Kastaglio
vernehmen. „Wir erfüllen diesen Auftrag aus freien Stücken. Wie können wir abseits
stehen, wenn der Smaragdenstadt Gefahr droht?”
Im Handumdrehen waren die Gnome bereit. Sie nahmen keine Rucksäcke mit Kleidern
und Fallen mit sich, um Hasen zu erlegen. Das alles würden sie kaum gebrauchen
können. Sie wollten schließlich nicht auf Wanderung gehen, sondern sollten einen
besonders wichtigen Auftrag erfüllen. Alles, was ihnen bei so einem Kundschafterdienst
hinderlich sein konnte, mußten sie also daheim lassen. Sie beschlossen sogar, ihre
Kleider unterwegs in den Bächen zu waschen. Selbst in friedlichen Zeiten ernähren sich
die Zwerge bekanntlich am liebsten von Nüssen und Beeren. Die würden sie in den
Wäldern sammeln. Nur Zahnbürste und Seife steckten die kleinen Kundschafter ein,
denn sie waren sehr eigen. Vor allem aber vergaßen sie nicht, ihre grauen
Kapuzenumhänge anzulegen. Wenn sich ein Zwerg von Kopf bis Fuß in so einen
Umhang wickelte und sich zusammengerollt in eine Grube legte oder wie ein Pflock am
Wegesrand aufragte, war er kaum von einem Schwefelstein zu unterscheiden, wie es sie
so viele in den Hainen des Wunderlandes gab. Nicht von ungefähr pflegte Kastaglio zu
wiederholen:
„Wir sind einfach unübertrefflich in der Tarnung.” Mehrere hundert Zwerge, so viele,
wie Platz fanden, kletterten in den mit weichem Moos ausgelegten Korb. Kastaglio hatte
wie stets den Befehl übernommen. Der langbeinige Ritter legte in wenigen Minuten die
große Entfernung zurück und brachte das scharfäugige Heer in den Wald zum
verlassenen Schloß. Die Zwerge zerstreuten sich in alle Richtungen und drangen bald an
verschiedenen Stellen auf das Territorium der Außerirdischen vor.
Die Fremdlinge wußten es nicht, doch was auch immer die von den Menviten
befehligten Arsaken tun mochten - ob sie Startplätze für die Helikopter bauten, Brunnen
ausschachteten oder Essen zubereiteten -, überall beobachteten sie fortan aufmerksame
Knopfaugen. Die Zwerge lugten aus dem Strauchwerk hinter den Steinen hervor, sie
kletterten auf die verschiedensten Aggregate, die aus der „Diavona” ausgeladen wurden.
Besonders mutige schlichen sich unter Leitung von Kastaglio sogar in das Raumschiff
und untersuchten gründlich die gesamte Ausrüstung, ohne allerdings etwas von der
Technik zu verstehen.
Mitunter hörten die Fremdlinge schlurfende Laute in ihrem Lager, doch selbst der
aufmerksamste Menvite, der auf Posten stand, dachte bei sich, daß da irgendein Insekt
mit den Flügeln surrte oder ein Käfer raschelnd vorüberkroch. Auf einen anderen
Gedanken kam keiner.
Die Zwerge schrieben ihre Beobachtungen fein säuberlich auf winzige Papierstückchen
nieder. Auch ihre Bleistifte waren winzig klein. Keiner außer den Besitzern hätte sie
benutzen können.
Die Meldungen der Zwerge waren für die Vögel sehr leicht

Weitere Kostenlose Bücher