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Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Das Geheimnis des verlassenen Schlosses

Titel: Das Geheimnis des verlassenen Schlosses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Händedruck nachahmend, und sprach:
,,Ich verneige mich vor dir, guter Mann.”
Die Maschine übersetzte die Worte des Käuers ins Menvitische. Der General blickte
dem Bellioren starr in die Augen und befahl:
,,Rede mit Ilsor.”
Der Käuer blinzelte verwirrt:
,,Wer soll mit Ilsor eine Rede halten?” Die Maschine übersetzte. Diesmal war es an
Baan-Nu, sich zu verwundern.
,,Man hält nicht mit jemandem, sondern vor jemandem eine Rede”, erklärte er
belehrend.
Ilsor drückte unbemerkt eine Taste, und die Sprechmaschine erklärte von allein, ohne
fremde Hilfe:
,,Man kann außerdem jemanden totreden, etwas totreden und sich selbst totreden, was
Sie gerade tun, mein Gebieter.”
Nur seine große Verblüffung ließ den General diese unglaubliche Frechheit ertragen.
Erbost funkelte er den unschuldigen Käuer an:
,,Schlag dir das aus dem Kopf, so redet man nicht mit einem General!” sagte er kurz.
Auf dem Gesicht des Bellioren spiegelte sich äußerstes Erstaunen.
,,Ich bin ja bereit, mir den Kopf abzuschlagen, verstehe bloß nicht, was das mit einem
General zu tun hat und was Ihnen das ganze nutzt?” stammelte er.
,,Was drischst du leeres Stroh, Eierkopf?” schrie BaanNu, der sich nicht mehr
beherrschen konnte. Nun war der Käuer völlig verschreckt.
„Wenn ich Stroh dreschen würde, wäre ich eine Dreschmaschine. Aber was ist bitte ein
Eierkopf? Wir kennen nur Spiegeleier, und die werden auf der Pfanne gebraten. Was
wollen Sie von mir? Ich sehe, Sie sind verärgert. Aber ich wollte Sie wirklich nicht
kränken. Erteilen Sie mir bitte Befehle, die ich verstehe. Sonst weiß ich ja nicht,
was ich tun soll”, brachte er leise heraus und blickte Baan-Nu unterwürfig an.
„Mon-So!” brüllte der General. ,,Wo haben Sie diesen Kupferschädel her?”
Mon-So nahm Haltung an und wollte Baan-Nu antworten, als Ilsor wiederum auf eine
Taste drückte. In der Maschine knisterte es, und aufs neue ertönte ihre eigene heisere
Stimme
,,Nun gebraucht er auch noch Schimpfworte, und das ist ein General. Kann nicht richtig
erklären, was er will und beschimpft andere als Kupferschädel.”
„Ilsor, schalte sofort die Maschine ab. Mon-So, antworte, was versiehst du deinen
Dienst so schlecht? Hast keine Lust, länger Oberst zu sein? Ich kann dich zum Leutnant
degradieren!” Der General kochte vor Wut.
,,Bringt einen anderen Bellioren! Ilsor, schalte die Maschine ein!”
Baan-Nu, der sich noch immer nicht beruhigen konnte, wurde der zweite Käuer
vorgeführt.
,,Nimm ein Blatt Papier vom Fensterbrett”, sagte der General kurz zum Käuer und
blickte ihm gebieterisch in die Augen.
Die Augen des Bellioren wurden rund vor Verblüffung, er drehte den Kopf wild nach
rechts und links. Anscheinend suchte er etwas.
,,Wo soll ich ein Blatt hernehmen? Ich kenne keine Blumen, die Fensterbrett` heißen.
Vielleicht meinen Sie einfach Fensterblumen? Aber wo sehen Sie am Fenster Blumen?
Und was meinen Sie mit ,Papier’?” fragte er schließlich den General. Entmutigt ließ er
die Hände sinken.
,,Was schwatzt er da zusammen?” fragte der General Ilsor. Doch der schüttelte auch nur
erstaunt den Kopf.
,,Das sind alles nur sinnlose Wortreihen. Offensichtlich übersetzt die Maschine nicht
alles richtig”, erwiderte der Diener ruhig. ,,Mein General, gestatten Sie mir, dem
Bellioren eine Frage zu stellen, um das Mißverständnis zu klären.” Unterwürfig blickte
Ilsor den General an.
,,Handle, Ilsor”, nickte Baan-Nu. Ilsor flehte:
,,Würdevoller Sohn der Erde, antworte mir, wer regiert in der Smaragdenstadt?”
,,Der Weise Scheuch.”
„Ilsor, der saugt sich was aus den Fingern. Wie kann ein Regent solchen Namen
haben?”
Verständnislos starrte der Käuer, kaum, daß die Maschine die Worte des Generals
übersetzt hatte, Baan-Nu an:
,,Wie kann ich mir etwas aus den Fingern saugen, wenn ich gar nicht am Finger
lutsche?”
„Wa-as, schon wieder diskutieren?” brüllte Baan-Nu. ,,Du wirst mich gleich begreifen,
Idiot. Wir benutzen einfach zu viele Worte. Dein unterentwickeltes Gehirn kann sie
nicht verdauen. Die Sprache der Befehle ist für dich einfacher.”
,,Nimm ein Blatt”, Baan-Nu nahm einen Bogen Papier vom Fensterbrett, ,,und zeichne
mir euer Ungetüm.” Der Käuer überlegte und malte einen Säbelzahntiger mit riesigen
Hauern.
,,Hab ich mir doch gleich gedacht, daß er nicht vom Regenten spricht”, bemerkte BaanNu befriedigt. ,,Stramm gestanden”, befahl er mit so metallischer Stimme, daß der
Käuer,

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