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Das Geheimnis des Viscounts

Titel: Das Geheimnis des Viscounts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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und lieber gewesen war als sie in diesem Augenblick.
    Seine Gefühle überwältigten ihn so sehr, dass er sich räuspern musste, ehe er auch nur ein Wort herausbekam. „Schusswaffen sind mir zuwider. Ich verabscheue sie und würde sie niemals mehr anrühren."
    Fragend sah sie ihn an, runzelte ihre liebliche Stirn. „Und doch ..."
    „Weil ich dich liebe", sagte er. „Wusstest du das nicht? Für dich würde ich durch die Hölle gehen. Eine gottverdammte Pistole abzufeuern ist nichts, gar nichts, verglichen mit dir, liebste Gemahlin."
    Mit großen Augen sah sie ihn an. Zärtlich strich er ihr über die Stirn, die Wangen, dann beugte er sich über sie, und ehe er sie küsste, sagte er es noch einmal. „Ich liebe dich, Melisande."

Kapitel 20
Und so wurde der kleine Küchenjunge vor den König gebracht. Er zitterte am ganzen Leib, und es brauchte nicht lange, bis er alles gestand. Drei Mal habe Jack, der Hofnarr der Prinzessin, ihn dafür entlohnt, dass er ihn die Suppe rühren lasse — zuletzt heute Abend. Da staunten die Höflinge aber nicht schlecht. Ungläubiges Raunen ging durch den Saal. Prinzessin Immerschön versank in nachdenkliches Schweigen, der König tobte vor Zorn. Die Wachen packten sich Jack und schleiften ihn vor den König, stießen ihn auf die Knie und legten ihm das Schwert an den Hals.
    „Sprich!", brüllte der König. „Sag, wem du die Ringe gestohlen hast!" Denn natürlich wollte niemand glauben, dass der kleine verkümmerte Narr die Ringe selbst erlangt haben könnte. „Sprich! Oder ich lasse dir den Kopf vom Leib schlagen!"
    aus Lachender Jack
    Einen Monat später ...
    U nschlüssig stand Sally Suchlike vor dem Schlafgemach ihrer Herrin. Es war schon spät am Morgen, aber man wusste ja nie, und es wäre ihr wirklich unangenehm, wenn sie jetzt hineinginge und ihre Herrin nicht allein wäre. Sie rang die Hände, und während sie überlegte, was sie tun sollte, fiel ihr Blick wieder einmal auf die kleine Statue vom Ziegenbock-Mann und der nackten Dame. Der Mann hatte wirklich ziemliche Ähnlichkeit mit Mr Pynch, und wie immer fragte sie sich, ob sein stattlicher ...
    Hinter ihr räusperte sich jemand.
    Sally schrie erschrocken auf und fuhr herum. Pynch stand so dicht vor ihr, dass sie die Wärme seiner breiten Brust an ihrem Gesicht spürte.
    Langsam hob der Kammerdiener eine Braue, wodurch er dem Ziegenbock-Mann noch ähnlicher sah. „Was lungern Sie denn hier auf dem Flur herum, Miss Suchlike?"
    Sie reckte das Kinn. „Ich habe gerade überlegt, ob ich ins Zimmer meiner Herrin gehen soll oder nicht."
    „Und warum sollten Sie nicht?"
    Sie gab sich schockiert. „Weil sie nicht allein sein könnte, darum."
    Pynch schürzte auf recht spöttische Art die Lippen. „Kann ich mir kaum vorstellen. Lord Vale schläft immer in seinem Zimmer — allein."
    „Ach ja?" Sally stemmte die Hände in die Hüften und bekam ein ganz köstliches Flattern im Bauch. „Warum gehen Sie dann nicht einfach rein und sehen nach, ob er in seinem Bett liegt? Ich würde darauf wetten, dass er nicht in seinem Zimmer ist."
    Der Kammerdiener bedachte sie mit einem Blick, der ihr die Knie weich werden ließ, dann betrat er Lord Vales Schlafgemach.
    Sally atmete tief durch, fächelte sich die erhitzten Wangen und wartete.
    Lange brauchte sie nicht zu warten, denn schon tauchte Mr Pynch wieder aus dem Gemach seines Herrn auf und schloss die Tür leise hinter sich. Schweigend kehrte er zu ihr zurück und kam ihr so nahe, dass Sally sich mit dem Rücken zur Wand fand.
    Dann beugte er sich über sie und flüsterte ihr ins Ohr. „Das Zimmer ist leer. Gewährst du mir den üblichen Lohn?"
    Sally schluckte; auf einmal war ihr die Schnürbrust furchtbar eng. „J...ja."
    Und schon hatte Pynch sie in seine Arme gezogen und seine Lippen auf die ihren gesenkt.
    Ganz still war es geworden, nur Mr Pynchs Atem und Sallys Seufzen waren zu hören.
    Schließlich hob er den Kopf. „Was fasziniert dich eigentlich an dieser Statue? Jedes Mal ertappe ich dich dabei, wie du hier stehst und sie anstarrst."
    Sally errötete, und Pynch knabberte sich zärtlich ihren Hals hinab. „Ich finde, er sieht Ihnen ähnlich", flüsterte sie.
    Pynch warf einen kurzen Blick über die Schulter. Dann sah er wieder Sally an und hob ganz schrecklich anmaßend eine Braue. „Allerdings."
    „Mmmm", machte Sally. „Und ich frage mich die ganze Zeit ..."
    „Ja?"
    Nun knabberte er an ihrer Schulter, und sie konnte kaum noch klar denken.
    Wacker wagte Sally es

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