Das Geheimnis des Wuestenprinzen
groÃes Herz, nuur il-âen. Wir wussten, dass es für ein ganzes Leben wäre, wenn du es einem Mann schenken würdest. Aber du hast Latif nicht geliebt, sondern nur gemocht. Du hast dich nur den anderen zuliebe bereit erklärt, ihn zu heiraten. Dann kam Mukhtar. Er war zehn Jahre jünger, attraktiv und charmant. Wir haben es zuerst nicht geglaubt â bis Latif sagte, er habe immer gewusst, dass du ihn nicht liebst. Und du und Mukhtar habt euch immer gut verstanden.â
Hana erstarrte, als sie die unangenehme Wahrheit hörte. Sie hatte Latif nicht geliebt. Sie war bereit gewesen, ihn um eine Ehefrau zu betrügen, die ihn wirklich liebte, nur um alle anderen glücklich zu machen. Und ja, sie hatte Mukhtar zuerst gemocht, bis sie ihn von einer anderen Seite kennengelernt hatte.
SchlieÃlich drangen ihr die anderen Worte ihres Vaters mit aller Macht ins Bewusstsein. Wir wussten, dass es für ein ganzes Leben wäre, wenn du einem Mann dein Herz schenken würdest.
Alim hielt sie fest umschlungen, als sie weiche Knie bekam. Verzweifelt versuchte sie, sich zusammenzureiÃen, doch sie konnte nicht aufhören zu weinen. Seit sie ihm begegnet war, brachen all die aufgestauten Gefühle sich Bahn, und ihr war klar, dass sie nie wieder auf Distanz würde gehen können. Sie hatte ihm ihr Herz geschenkt. Sie würde sich ihr Leben lang nach einem Mann sehnen, den sie nicht haben konnte â¦
âSie und unsere Tochter scheinen sich sehr nahezustehen, Scheichâ, sagte ihre Mutter leise.
Alim spürte Amal al-Suds fragenden Blick auf sich. Dann wurde ihm bewusst, dass nicht nur ihre Eltern, sondern auch ihre Geschwister ihn anstarrten. Hana wollte sich von ihm lösen, doch er hielt sie fest. âJa, das tun wir.â
âSie beide müssen viel durchgemacht habenâ, bemerkte ihr Bruder Khalid nachdenklich. âAber â¦â
âSie wissen, dass wir nur einfache Menschen sindâ, beendete ihr Vater den Satz für ihn, âund das Glück unserer Tochter liegt uns jetzt mehr am Herzen als je zuvor.â
âMir genauso, denn sie hat mich auch glücklich gemacht.â Alim lächelte ihn an. âIch habe sie schon gebeten, mich zu heiraten.â
âDu meinst, du hast es mir befohlenâ, konterte Hana leise, aber laut genug, dass ihre Eltern und Geschwister entsetzt reagierten.
Lachend strich er ihr übers Haar. âSie hat recht, das habe ich â und ich werde sie heiraten.â Dann lächelte er sie an. âSobald sie Ja sagt.â
12. KAPITEL
âSie können sie nicht heiraten, Scheichâ, verkündete Malik al-Sud respektvoll, aber entschlossen. âEs ist nur eine Fantasie, weil sie Ihnen das Leben gerettet hat. Das Volk wird sie nicht als Ihre Frau akzeptieren.â
âDas habe ich ihm auch gesagtâ, stimmte Hana ihm zu.
âSie kennen sie erst wenige Wochen und können unmöglich wissen, was Sie für sie empfindenâ, ergänzte ihre Mutter, woraufhin ihre Geschwister nickten.
Zorn stieg in ihm auf, weil alle, einschlieÃlich Hana, ihm nicht vertrauten, doch Alim beherrschte sich. âWenn du nicht an uns glaubst, Sahar Thurayya, muss ich es für uns beide tun, denn ich werde dich heiraten.â Er neigte den Kopf, um sie zu küssen, und spürte, wie ihr der Atem stockte.
Nachdem er sich schlieÃlich von ihr gelöst hatte, lächelte er Malik al-Sud an, dessen Augen funkelten. Stirnrunzelnd schüttelte er den Kopf, ohne dass Hana es merkte. Er würde die unausgesprochene Frage des alten Mannes nicht beantworten und sie wieder verletzen. Eigentlich hätte ihre Familie sie kennen müssen.
âSie haben eine wundervolle Tochterâ, fuhr er leise fort. âEine Frau, die in jeder Hinsicht eine Königin ist. Und wenn sie mich nicht heiratet, muss das Volk sich mit meinem Bruder als Erben begnügen, denn ich werde keine andere zur Frau nehmen.â
Einen Moment lang herrschte Schweigen â bis Hana sich aus seiner Umarmung befreite. âIch habe dir doch gesagt, dass das lächerlich ist, Alim. Du glaubst mich zu lieben. Und ich ⦠habe dir zu verstehen gegeben, was für einen Mann ich mir wünsche â¦â
Erneut schüttelte er den Kopf. âWenn du einem Mann dein Herz schenkst, ist es für ein ganzes Lebenâ, wiederholte er die Worte ihres Vaters. âDu hast es mir geschenkt, Hana. Du hast mir deine Liebe
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