Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis von Islay Island

Das Geheimnis von Islay Island

Titel: Das Geheimnis von Islay Island Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morna Helen; Mulgray Mulgray
Vom Netzwerk:
es mit einem viktorianischen Jagdschlösschen im Scotch-Baronial-Stil zu tun, mit Treppengiebeln, Kragsteinen, Türmchen und allem, was sonst noch dazugehört. Darüber hinaus mit einem weitläufigen Grundstück einschließlich eines umgebauten Gärtnerhäuschens, der idealen Unterkunft für eine Butlerin und ihre Katze .«
    Er hatte mich reingelegt – und war sich dessen wohl bewusst.
    Der Totenkopf bekam eine Reihe triumphierend gebleckter Zähne. »Louis Moran betätigt sich auf dem Gebiet der Geldwäsche und des Drogenhandels. Wenn Gabrielle Robillard sich in ein entlegenes »Urlaubs«-Refugium zurückgezogen hat, spricht das dafür, dass auch Moran sich dort blicken lässt. Ihr Aufenthaltsort passt perfekt in das Täterprofil, das uns für ihn vorliegt.« Er griff nach einem Blatt auf dem Schreibtisch und zitierte: » Bei der Planung neuer Unternehmungen sucht sich Moran meist eine Touristengegend aus, einen eher entlegenen Ort, der aber so gut besucht ist, dass der Mann in der Menge nicht auffällt. … Das bedeutet, dass er möglicherweise an einem neuen Projekt arbeitet, einem, bei dem er es auf Sir Thomas’ Whisky-Firma abgesehen hat. Ich schicke Sie und Ihre Katze hin, um genau das herauszufinden. Deshalb waren wir, während Sie an der Küste herumspaziert sind und Seeluft geschnuppert haben, fleißig und haben für Sie einen Lebenslauf als Butlerin erstellt, mit Referenzen aus den höchsten Kreisen.«
    Obwohl mir die leise Betonung auf »waren wir « nicht entging, ließ ich mich dadurch nicht aus der Reserve locken.
    »Wenn Sie jetzt freundlicherweise weiterblättern, können Sie sich ein Bild von dem fraglichen Anwesen machen.«
    Zweifellos war das Gebäude imposant. Ich war verdutzt. »Aber hat nicht jemand mit einem solchen Haus längst einen Butler?«
    »Wegen der Verbindung zu Robillard haben wir über Sir Thomas einige Ermittlungen angestellt. Er hat rund um den Globus noch eine Reihe anderer Häuser – in den USA , in Südafrika und Neuseeland. Er hält sich jedes Jahr in jedem dieser Domizile einige Zeit auf und heuert jeweils Personal über eine Agentur an.«
    »Und der angeheuerte Butler ist plötzlich verschwunden?«
    Es kam gelegentlich vor, dass ein verdeckter Fahnder die Identität einer anderen Person annahm, die dann unterdessen auf eine Kreuzfahrt oder mit dem nächsten Flieger ans andere Ende der Welt geschickt wurde, um den Ermittlern nicht im Wege zu stehen.
    Gerry zeigte keinerlei Regung. Ich wusste, dass ich nichts aus ihm herausbekommen würde, und so gab ich ihm die Akte zurück. »Ich soll mich also als Butlerin ins Gärtnerhäuschen einquartieren …«
    »Ich weiß Ihren Enthusiasmus zu schätzen, Deborah. Sie können es sicher kaum erwarten, all die Fertigkeiten an den Mann zu bringen, die Sie sich sicher schon eingepaukt haben. In drei Tagen haben Sie Gelegenheit dazu.«
    Ich sah mir das Foto von Gabrielle Robillard genauer an. Ihrem Gesichtsausdruck nach schien sie sämtliche negativen Klischees zu erfüllen – tyrannisches Naturell, verwöhnt bis auf die Knochen und wahrscheinlich am illegalen Drogenhandel ihres Freundes beteiligt – für jeden Butler vermutlich der Albtraum eines Gastes.
    »Ich kann jedoch nicht zulassen, dass Sie bis dahin auf Kosten des Steuerzahlers Däumchen drehen.« Er schob eine Karte über den Tisch. »Damit sind Sie Mitglied der Scotch Malt Whisky Society und haben Zugang zu The Vaults, dem Sitz der Society in Edinburgh. Sir Thomas Cameron-Blaik ist dort eine angesehene Persönlichkeit. Sie könnten da mal den Gerüchten über seine Investitionen in Termingeschäfte auf Whisky nachgehen, die schon eine Weile kursieren.«
    Es wäre völlig zwecklos gewesen, bei Gerry nachzuhaken, was genau diese Gerüchte besagten. Ich sollte mich völlig unbelastet in das Clubhaus The Vaults begeben und nur meine eigenen Eindrücke speichern.
    Er legte gerade an eine weitere unheilvolle Kritzelei letzte Hand an. »Ach ja, Ihr Flugticket, hier.« Er reichte mir einen länglichen braunen Umschlag.
    Ein Flugticket? Ich hatte damit gerechnet, mit der Bahn zu einem Jagdschloss in den schottischen Highlands zu fahren, irgendwo in die Nähe von Balmoral vielleicht. Meine Behörde war für ihre knausrige Abrechnung von Reise- und jedweden anderen Spesen verschrien. Wieso schickten sie mich dann mit dem Flugzeug?
    »Balmoral, stimmt’s?«, bemerkte ich, während ich den Umschlag betrachtete.
    »Ein bisschen entlegener.«
    »So was in der Art von John o’ Groats?

Weitere Kostenlose Bücher