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Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet

Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet

Titel: Das Geheimnis von Mikosma: Geblendet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Forster-Grötsch
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einem Ort auf Mikosma, den ihr niemals, und ich betone, niemals betreten dürft. Horros ist Hüter der Terronen. Das sind geisterartige Wesen, die vom Bösen genährt werden. Ihre Kraft erhalten sie durch alle boshaften und gemeinen Taten und Gedanken der Kinder auf der ganzen Welt. Sie zehren von den Beleidigungen, Kränkungen und Verletzungen, die sie sich gegenseitig zufügen. Je schlimmer diese Auseinander setzungen sind, desto stärker werden die Terronen. Wen auch immer sie in ihren Klauen haben, der ist nicht mehr zu retten. Zu unserer Beunruhigung mussten wir Magier feststellen, dass sie in letzter Zeit aus unerklärlichen Gründen erstarkt sind. Bitte entschuldigt diesen Zwischenfall.«
    Sogleich entspannte sich das Gesicht von Terratus und seine Augen blickten wieder sanftmütig über die Köpfe der Kinder hinweg.
    »Den sechsten Magier des Gremiums, Doktor Medikatus, muss ich leider entschuldigen. Man nennt ihn auch den Medikus von Mikosma. Er wird auf der Krankenstation sehr drin gend gebraucht . Aber ihr werdet sicher die Gelegenheit haben, ihn und sein Team kennen zu lernen. Jetzt aber begleiten euch die Wichte zu euren Häusern, in denen ihr wohnt. Dort wartet eine Elfe auf euch, die weitere Fragen beantworten kann und stets zu euren Diensten ist.«
    Nach diesen Worten verbeugten sich die fünf Zauberer unter Beifall vor den Kindern, blickten sich kurz in die Augen und senkten ihre Häupter. Nacheinander, beginnend mit Terratus, sprangen sie blitzschnell in die Luft und wurden zu glutroten Feuerbällen. Leandra blickte ihnen mit offenem Mund so lange nach, bis auch der letzte Magier von der Dunkelheit des Alls verschluckt wurde.
    »Wer ist Doktor Medikatus? Warum hat er sich nicht vor gestellt?«, fragte Leandra Erlas, während sie warteten, bis sich die ersten Kinder mit ihren Wichten in Bewegung setzten.
    »Doktor Medikatus ist ein sehr guter und gewissenhafter Arzt, dem keine Krankheit fremd ist. Leider ist er immer sehr beschäftigt. Er hätte sich gerne selbst vorgestellt, aber unter den blauen Federn ist das Peppep-Fieber ausgebrochen und deswegen konnte er nicht fort«, erklärte Erlas.
    »Das Peppep-Fieber? Das klingt ja schrecklich! Ist das ansteckend?«, fragte Leandra angewidert.
    »Keine Angst. Das Peppep-Fieber ist für die roten und gelben Federn nicht gefährlich«, antwortete der Zwerg.
    »Lass dir nicht immer alles aus der Nase ziehen, Erlas«, tadelte Leandra ihren Begleiter. »Wie merkt man, dass man diese Krankheit hat?«
    »Warum bist du nur immer so neugierig?«, fragte Erlas ge nervt. »Also, es beginnt damit, dass sich auf der Zunge kleine blaue Pusteln bilden, die mit der Zeit immer größer werden. Sie werden irgendwann feuerrot – darum der Beiname Fieber. Die Zunge nimmt am Ende eine pechschwarze Farbe an und hängt aus dem Mund heraus, sodass du nicht mehr sprechen kannst. Die einzigen Laute, die dir gelingen, sind »pep pep«. Also hat man diese Krankheit »Peppep-Fieber« genannt.
    »Das klingt ja grausam«, sprach der kleine, sommerspros sige Junge angewidert , der zusammen mit seinem Wicht dicht zu Leandra und Erlas aufgerückt war.
    »Wie konnte dieses Fieber im blauen Lager ausbrechen?«, fragte Leandra unbeirrt weiter.
    »Dieses Fieber tritt auf, wenn jemand ein falsches Spiel treibt und die Gruppe in Gefahr bringt. Macht euch keine Sorgen. Doktor Medikatus hat alles unter Kontrolle. Es gibt schlimmere Krankheiten, glaubt es mir«, beendete Erlas die Fragestunde, was die beiden Kinder aber nicht sehr beruhigte.

5. Kapitel
    Der Wasserfall der Wahrheit

    »Wie es wohl der kleinen Jenny geht? Ob Doktor Medikatus ihr helfen kann?«
    Besorgt schritt der kleine braunhaarige Junge neben Leandra her.
    »Ich denke, du machst dir nichts aus Mädchen?«, fragte Leandra erstaunt. »Übrigens heiße ich Leandra. Darf man auch deinen Namen erfahren?«
    »Ich bin Luca. Jenny tut mir einfach schrecklich Leid, obwohl sie ein Mädchen ist!«
    »Ich denke schon, dass man ihr helfen kann. Du hast ja Erlas gehört. Nach seiner Auskunft ist dieser Arzt mit sämtlichen Krankheiten vertraut. Wenn du Lust hast, könnten wir sie in der Krankenstation besuchen. So lernen wir auch diesen geheimnisvollen Doktor kennen«, schlug Leandra vor.
    Luca nickte stumm. Dabei bemerkte Leandra, dass seine Augen immer größer wurden. Erstaunt klappte seine Kinn lade nach unten. Als sie den Blick nach vorne richtete, wusste sie warum. Klares, azurblaues Wasser rauschte in einem hohen Wasserfall von einem

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