Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition)
zahlende Gäste aufzunehmen?“, fragte Marybell St. Jones jetzt ihre Eltern. „Sie bringen nichts als Ärger mit sich.“ Sie sah Drew wütend an. „Auch wenn du ange blich meine Cousine Sarah sein sollst, ich kann dich nicht ausstehen.“
„Marybell, bitte“, bat Edwina St. Jones. „Es steht dir nicht zu, über Sarah zu urteilen.“
„Ich habe nicht verlangt, dass du mich magst, Mar ybell.“ Drew lehnte sich an Andrew, der neben ihr auf der Sessellehne saß. Sie sah ihre Familie an. Bis auf Marybell hatte sie die St. Jones‘ gern und sie konnte durchaus verstehen, dass sie befürchteten, alles zu verlieren. „Bitte, nennt mit Drew“, bat sie. „Das ist der Name, den mir meine Pflegeeltern gegeben haben. Sarah, das ist lange vorbei.“ Sie schaute zu dem Gemälde über den Kamin. „Meine leiblichen Eltern haben mich über alles geliebt, davon bin ich überzeugt, doch zwanzig Jahre meines Lebens bin ich eine Coleman gewesen.“
„Und dennoch auch eine Saint Jones“, wandte Sir Thomas ein, obwohl es ihm schwer fiel, es zuzugeben. „Ich habe dir gestern das Testament deines Vaters g egeben, Sarah. Du kennst seine Bestimmungen. Sowie du dafür bereit bist, werde ich über die letzten zwanzig Jahre Rechenschaft ablegen. Ich habe mein bestes getan, um Mooncastle so zu erhalten, wie es dein Vater gewünscht hätte.“
„Das glaube ich dir gern, Onkel Thomas“, meinte Drew. „Und ich meine, dass Mooncastle in deinen Händen ble iben sollte.“
„Du willst auf Mooncastle verzichten?“, fragte der Gutsherr verblüfft. „Sarah, weißt du, was du da sagst?“ Er wies durch den Raum. „Das alles gehört dir, das Haus, der Park und die riesigen Ländereien. Cornwall ist deine Heimat. Man kann seine Heimat nicht so ei nfach aufgeben.“
Um Drews Lippen huschte ein Lächeln. „Nein, ich werde meine Heimat nicht aufgeben“, versprach sie und schaute erneut zu dem Gemälde ihrer Eltern hi nauf. Wieder kam es ihr vor, als würde ihr Carolyn zulächeln. „Mooncastle gehört dir und deiner Familie Onkel Thomas.“ Sie wandte sich Robert zu, der am Sessel seines Vaters lehnte. „Und eines Tages wirst du hier für alles verantwortlich sein.“
„Wie kann man nur so idiotisch sein?“, fragte Mar ybell. „Weißt du denn nicht, was der Besitz wert ist?“
„Doch, das weiß ich“, erwiderte Drew. „Aber ich bin nicht darauf angewiesen. Meine Pflegeeltern haben mir ein großes Vermögen hinterlassen und ich meine, dass es ungerecht wäre, deinen Vater um die Früchte seiner A rbeit zu bringen.“
„Du wirst uns doch hin und wieder besuchen“, meinte Edwina St. Jones mit Tränen in den Augen. Sie war ihrer Nichte unendlich dankbar, denn sie wusste, dass wie ihr Mann an Mooncastle hing. Auch wenn sie nicht gezwungen gewesen wären, betteln zu gehen, Moo ncastle war ihr zu Hause.
„Ja, das werde ich“, versprach Drew. „Und nicht nur das.“ Sie schaute zu Andrew auf. „Wir haben beschlo ssen zu heiraten und ich wünsche mir nichts sehnlichster, als in der Kapelle getraut zu werden, in der auch meine Eltern den Bund für das Leben geschlossen haben.“
„Es wird die schönste Hochzeit sein, die Mooncastle je gesehen hat“, versprach Edwina St. Jones. Sie stand auf und umarmte die ju nge Frau.
Auch ihr Mann erhob sich, um den jungen Leuten zu gratulieren. Und zum ersten Mal, seit er wusste, dass Drew seine Nichte war, nannte er sie nicht Sarah. Auch wenn es ihm nicht leicht fiel, akzeptierte er ihren Wunsch, e ine Coleman zu bleiben.
„Darf ich euer Trauzeuge sein?“, fragte Robert.
„Nichts wäre uns lieber“, versicherte Andrew Taylor. „Wir haben übrigens bereits einen zweiten Trauzeugen“, fügte er hinzu. „Oberst Rogers hat mich darum gebeten.“ Er legte den Arm um Drew. „Und jetzt sollten wir zu Mary Mason fahren. Sie wird schon auf uns warten.“
„Die alte Mary?“, fragte Sir Th omas.
„Ja, wir wollen sie fragen, ob sie Lust hat, uns nach Amerika zu begleiten“, sagte Drew. „Ich möchte, dass sie bei uns lebt und sie für all die Jahre entschädigen, in denen sie vergeblich nach mir gesucht hat. Wir sind uns in den letzten Wochen mehrmals begegnet, doch erst, als sie mich über die Klippen stürzen sah, wusste sie mit einem Mal, dass ich Sarah bin.“
Die jungen Leute verließen das Haus und wandten sich Arm in Arm dem Parkplatz zu. Statt jedoch sofort in Drews Wagen zu steigen und ins Dorf hinunterzufahren, gingen sie noch ein Stückchen weiter. Verborgen hinter
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