Das Geheimnis von Mooncastle (Romantik Thriller / Unheimlich) (German Edition)
hatte. Als der junge Sänger nickte, stellte er sich vor. „Bitte, kommen Sie“, bat er und griff nach dem Koffer.
„Wie geht es Drew?“, erkundigte sich Andrew, als er in Roberts Wagen Platz nahm. „Ist mit ihr alles in Ordnung. Ist jemand bei ihr?“
„Betty schläft im Zimmer nebenan“, erwiderte der junge Mann.
„Das hat Ihre Großmutter scheinbar letzte Nacht nicht davon abgehalten, in Drews Zimmer zu kommen“, bemerkte Andrew.
„Diesmal wird sie kein Glück haben“, erklärte Robert grinsend. „Ich habe sie nämlich in ihrer Suite eing eschlossen. Selbst wenn sie wollte, könnte sie nicht in den Gästeflügel hinübergehen.“
„Wird sie nicht Zeder und Mordio schreien?“, fragte Andrew.
Robert schüttelte den Kopf. „Das glaube ich nicht. Meine Großmutter hat einen etwas seltsamen Ehrbegriff. Sie wird niemals zugeben, dass man sie eingeschlossen hat.“ Er erzählte Andrew, dass er am Abend noch einmal vergeblich versucht hatte, mit seinem Vater zu reden. „Mein Vater ist überzeugt, dass es sich bei Miss Coleman um eine Betrügerin handelt und vor allen Dingen will er nicht glauben, dass man versucht hat, sie zu ermorden.“
„Das kann ich ihm nicht verdenken“, meinte Andrew. „Wer will schon glauben, dass seine eigene Mutter eine Mörderin ist.“
Thomas St. Jones empfing Andrew äußerst kühl. Er ließ den jungen Mann deutlich spüren, wie empört er über Drews Verhalten war. „Als mir mein Sohn heute Morgen sagte, dass es sich bei Miss Harper um Miss Coleman handelt, war mein erster Gedanke, sie sobald sie wieder gesund ist, den Behörden zu übergeben. Inzwischen habe ich mich entschlossen, der Sache nicht weiter nachzugehen. Es wird das Beste sein, wenn Sie Miss Coleman, sobald sie reisefähig ist, nach Amerika bringen. Ich werde auf eine Anzeige verzichten.“
„Meinen Sie nicht, dass Sie es sich etwas zu einfach machen, Sir Thomas?“, fragte Andrew Taylor. Er e rzählte Roberts Eltern,
dass man bereits in Amerika zweimal versucht hatte, Drew zu ermorden und dabei ihre Pflegeeltern umg ekommen waren. „Das ganze fing an, nachdem Drews Stimme mit der Ihrer Nichte verglichen wurde, Sir Thomas. Ich meine, das sollte Ihnen zu denken geben. Außerdem haben Drews Nachforschungen zu Mrs. Buttler geführt, die sie für Carolyn St. Jones gehalten hat und sich wunderte, dass sie noch am Leben war. Mrs. Buttler hat Drew ein Medaillon geschenkt.“
„Daher hat sie es also gehabt.“ Sir Thomas nahm das Medaillon aus seinem Schreibtisch. „Eines der Hausmädchen hat es im Polster der Couch gefunden, auf die Miss Coleman gestern gelegt wurde."
Andrew griff in die Tasche seines Jacketts und nahm einige Fotos heraus. „Ich habe heute Vormittag Mrs. Holt, sie arbeitet seit vielen Jahren für die Colemans, um einige Kinderfotos von Drew gebeten. Ich dachte, sie könnten wichtig sein.“
Edwina griff nach den Fotos. „Sie ist es, Thomas“, sagte sie und öffnete das Medaillon. „So blind kannst du nicht sein, um nicht zu sehen, dass die beiden Ki nder miteinander identisch sind.“
Sir Thomas starrte auf die Fotos, dann hob er den Kopf und blickte erst seine Frau, dann Andrew und schließlich Robert an. „Also ist Sarah doch noch hei mgekehrt“, meinte er, stand auf und ging hinaus.
27. Kapitel
Margaret St. Jones verstaute das Jagdmesser ihres verstorbenen Mannes in der großen Tasche ihres Mo rgenrocks und verließ ihr Schlafzimmer. Während der letzten Stunde hatte sie am Fenster gesessen und in die Nacht gestarrt. Es graute sie davor, die junge Frau zu erstechen, aber sie wollte ganz sicher gehen, dass Sarah ihrem Sohn Mooncastle nicht streitig machen konnte. Wenn es ihr nicht endlich gelang, Sarah zu töten, dann war alles umsonst gewesen.
Dieses Mädchen scheint neun Leben wie eine Katze zu haben, dachte sie verbittert, als sie ihren Salon durchquerte. Was hatte sie jetzt nicht schon alles ve rsucht, Sarah loszuwerden. Das Geld, dass sie für den Tod von Drew Coleman bezahlt hatte, war absolut umsonst ausgegeben worden.
Die alte Dame griff nach der Türklinke. Überrascht stellte sie fest, dass man sie eingeschlossen hatte. R obert, dachte sie. Es konnte nur Robert gewesen sein! Manchmal war ihr Enkel wirklich ein Idiot. Wie es aussah, hatte er sich in Sarah verliebt.
Ihre Lippen umhuschte ein triumphierendes Lächeln. Sie kehrte ins Schlafzimmer zurück, nahm eine T aschenlampe aus der Wäschekommode und öffnete die Tapetentür, die zum Dienstbotengang
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