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Das Geheimnis zweier Ozeane

Das Geheimnis zweier Ozeane

Titel: Das Geheimnis zweier Ozeane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grigori Adamow
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immer größer werdenden Schwarm und folgten, den Kopf voran, den drei Tauchern. Die anderen jagten in geradliniger Fahrt weiter.
    „Nach oben!“ ertönte eilig ein neuer Befehl Skworeschnjas.
    Sofort änderten auch die Verfolger ihre Richtung; sie kamen immer näher.
    „Magnettorpedos!“ rief Skworeschnja verblüfft aus.
    „Mit drei Zehnteln voraus!“ befahl er.
    Die Torpedos folgten ihnen in etwa dreißig Meter Entfernung.
    „Genosse Kommandant! Ein ganzes Rudel Magnettorpedos stößt geradewegs auf die Höhle vor. Sechs Stück davon verfolgen uns!“
    „Wir sehen es auf dem Bildschirm!“
    „Gestatten Sie uns zurückzuschwimmen, um nicht unsere Verfolger zum U-Boot zu lotsen!“
    „Jawohl!“
    „Die Kampfhandlung kann man also als eröffnet betrachten?“
    „Jawohl … vom Feind eröffnet!“
    „Danke, Kommandant! Jetzt, Jungens, machen wir kehrt! Einhundertachtzig Grad in der Horizontalen!“
    Weit ausschwärmend, schwammen alle drei, ohne die Geschwindigkeit zu beschleunigen, wieder zurück. Die Torpedos wiederholten automatisch dieses Manöver. Nach dem Schmunzeln auf Skworeschnjas Gesicht zu urteilen, hätte man denken können, daß sie dies in blindem Gehorsam taten.
    „Noch weiter ausschwärmen!“ kommandierte Skworeschnja. „Rechts und links von mir. Mit fünfzig Meter Abstand.“
    Das kleine Torpedorudel schwärmte auch aus. Skworeschnja folgten drei, Marat zwei und Pawlik ein Torpedo.
    Im Dämmerlicht der Tiefe zeigte sich vorn eine U-Boot-Kette. Die Torpedos beschleunigten plötzlich ihre Geschwindigkeit und folgten Skworeschnja und seinen Begleitern fast auf dem Fuße. Die riesigen Schatten der U-Boote näherten sich schnell. Ein Zusammenstoß drohte.
    „Sie haben angebissen!“ schrie Skworeschnja triumphierend.
    „Jeder von uns nimmt sich jetzt ein U-Boot vor! Unterm Kiel hindurchschwimmen!“
    Pfeilschnell sausten die Taucher auf die Schiffe zu. Unter dem Kiel eines U-Bootes schaute sich Skworeschnja rasch um und bemerkte, wie alle Torpedos plötzlich ihre Köpfe hoben und auf die U-Boote zujagten. – Die Anziehungskraft der enormen Metallmassen der Schiffe überwog bei weitem die der Taucheranzüge.
    Kaum waren Skworeschnja und seine Kameraden hundert Meter hinter den U-Booten, als sechs kurz aufeinander folgende Explosionen krachten; drei Feuersäulen blitzten auf, und die Taucher wurden von mächtigen Wasserwirbeln nach verschiedenen Seiten geschleudert.
    „Genosse Kommandant! Drei U-Boote des Feindes sind durch seine eigenen Torpedos vernichtet worden!“ meldete Skworeschnja der ,Pionier‘.
    „Ich habe es gesehen! Beglückwünsche Sie zu diesem Erfolg!“
    „Gestatten Sie, daß wir diese Operation wiederholen?“
    Eine Antwort erfolgte nicht gleich.
    „Der Feind ist in Verwirrung geraten“, sagte der Kapitän schließlich. „Er befindet sich auf dem Rückzug. Die Bugkanone ist in Aktion getreten. Kehren Sie in die Höhle zurück, in dreihundert Meter Tiefe.“
     
    Aus der Druckkammer der ,Pionier‘ begaben sich Skworeschnja, Marat und Pawlik sofort zum Steuerraum. Die Männer in den einzelnen Kammern winkten ihnen zu. Alle hatten bereits von den Abenteuern der drei Freunde gehört.
    Im oberen Gang sahen sie schon von weitem den Taucher Krutizki, der reglos an der Tür zur Kajüte Leutnant Krawzows stand. Krutizki war in voller Uniform. Mit heller Stimme befahl er:
    „An der gegenüberliegenden Seite vorbeigehen!“
    Die drei Freunde preßten sich an die Wand und gingen schweigend an der Tür vorbei.
    Im Steuerraum nahm der Kapitän Skworeschnjas kurze Meldung entgegen. Er drückte die Hand des Taucherältesten.
    Auch Marat sprach er seinen Dank aus.
    Dann wandte sich der Kapitän an Pawlik, der wie ein richtiger sowjetischer Seemann Haltung angenommen hatte, und sagte, freundlich lächelnd, zu dem errötenden Jungen:
    „Auch Ihnen danke ich, Genosse Bunjak! Sie haben sich fabelhaft gehalten! Die ganze sowjetische Flotte und unser Land werden davon erfahren!“ Er umarmte den Jungen und gab ihm einen Kuß auf die Wange. „Pawlik! Mein lieber Junge! Wenn du willst, kannst du ein tapferer Seemann werden!“
    „Furchtbar gern, Genosse Kommandant!“ rief Pawlik begeistert aus. „Ich will ein Seemann werden! Auf einem U-Boot! Ich möchte unter Ihrem Kommando lernen!“
    Der Kapitän legte seine Hand auf Pawliks Schulter und sagte:
    „Du wirst das sein, was du werden willst!“ Dann wandte er sich den beiden Tauchern zu: „Ich möchte Ihnen noch mitteilen, daß der

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