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Das Geheimnis zweier Ozeane

Das Geheimnis zweier Ozeane

Titel: Das Geheimnis zweier Ozeane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grigori Adamow
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überstandenen Verletzung, raubte ihm fast die Besinnung. Wie im Traum hörte er die erregten Stimmen des Kapitäns und des Oberleutnants, die ihn suchten, und den Befehl des Kapitäns an Skworeschnja.
    Wie überwältige ich ihn? Die Schraube … man muß seine Schraube stillegen! schoß es durch Krawzows Kopf.
    Er preßte die Beine zusammen, stellte mit den Füßen die Ruder um und prallte gegen Gorelow. Dabei gelang es ihm, auf den Knopf des Steuergerätes an Gorelows Taucheranzug zu drücken. Der Deckel klappte zurück. Aber blitzschnell, bevor noch Krawzow das ihm so gut bekannte Hebelchen für den Schraubenantrieb berühren konnte, packte Gorelow die Hand des Leutnants und schleuderte sie von sich. Zugleich erhob sich Gorelows Arm über Krawzow.
    In seiner Hand blitzte im Schein der Stirnlaternen eine Kupfernadel an einer langen dünnen Schnur auf.
    Das ist der Tod! schoß es Krawzow durch den Kopf.
    Ohne Gorelow loszulassen, warf der Leutnant scharf die Ruder herum. Die Schraube schleuderte ihn nach oben, aus dem Bereich der todbringenden Nadel, sein Körper beschrieb über Gorelow einen Halbkreis. Jetzt landete er hinter dem Rücken des Gegners und hielt mit der einen Hand Gorelows Arm fest. Kaum hatte er aber seine eigene Nadel aus dem Steuergerät herausgerissen, als Gorelow mit einem Ruck seinen Arm aus den erstarrten Fingern des Leutnants befreite. Wie durch einen Nebel sah Krawzow noch das Aufblitzen eines kurzen gelben Feuerstrahles, der gegen seine Brust zuckte, dann fühlte er einen Schmerz, als würde sein Körper von einem glühenden Messer durchstoßen.
    Ein Wasserstrahl schoß unter dem gewaltigen Druck von einigen Dutzend Tonnen durch die geöffnete Naht seines Taucheranzuges und durchschlug im Bruchteil einer Sekunde die Brust des Leutnants.
    Sein Körper drehte sich langsam mit dem Kopf nach unten um und begann mit hell brennender Laterne und von der sich drehenden Schraube hin und her geworfen in die schwarze Tiefe zu versinken.
    Gorelow steckte die Nadel ins Steuergerät zurück und sah dem verschwindenden Schatten seines Opfers nach. Da betäubten ihn plötzlich zwei furchtbare Schläge gegen seinen Helm.
    Zwei grelle Lichtstrahlen blitzten auf, und seine beiden Arme waren wie von Metallzwingen umschlossen. Entsetzen verzerrte Gorelows Gesicht, als er um sich blickte.
    Und wieder durchdrang ein Wutschrei die Tiefe:
    „Gorelow!!!“
    Dieser Aufschrei aus dem unbeleuchteten Sektor Nr. 88 wurde deutlich im Steuerraum gehört. Und fast gleichzeitig hörten Skworeschnja und Marat das scharfe Kommando des Kapitäns:
    „Überwältigen und an Bord bringen!“
    „Zu Befehl!“ antwortete Skworeschnja dumpf durch die zusammengebissenen Zähne.
    Im gleichen Augenblick stieß Gorelow mit der Schulter heftig gegen Skworeschnjas Brust und, mit dem Bein ausholend, schleuderte er Marat weit von sich. Er hob seinen rechten Arm, und seine riesige Metallfaust sank wie ein Schmiedehammer gegen Skworeschnjas Helm. Dessen Stirn krachte gegen die durchsichtige Metallwandung, vor seinen Augen drehte sich alles. Seine Hand aber umklammerte noch immer Gorelows Arm. Der Ingenieur wurde durch seine Schraube hochgerissen, wälzte sich mit den Beinen nach oben, über Skworeschnja hinweg, und drehte ihm den Arm um. Laut aufschreiend vor Schmerz, ließ Skworeschnja seinen Gegner los.
    Gorelow hatte sich von seinem Angreifer gelöst. Er preßte die Beine zusammen, richtete die Ruder aus und jagte nach oben. Mit hämmerndem Herzen, nur von dem Gedanken getrieben, die Flucht des Verhaßten zu verhindern, stürzte nun Pawlik blindlings vor. Und ehe Gorelow noch einen klaren Gedanken fassen konnte, saß ihm der Junge wie eine Klette auf den Schultern. Pawlik schaltete seine Schraube auf Rückwärtsgang, und Gorelows Auftrieb nach oben wurde plötzlich gehemmt.
    Wie eine Riesenkrabbe ihre Scheren, hob Gorelow seine großen Hände, um Pawliks Beine zu fassen und ihn von seinen Schultern zu schleudern. Aber auf halbem Wege wurden seine Arme erneut von Skworeschnja und Marat gepackt. Und wieder wurde Marat zurückgestoßen und wirbelte durchs Wasser. Abermals hob sich die schreckliche rechte Hand, aber Skworeschnja war auf der Hut. Er streckte den linken Arm aus, um den Schlag seines Gegners zu parieren. Doch auch diesmal überlistete Gorelow den Taucherältesten. Gorelows Hand glitt blitzschnell am Arm Skworeschnjas vorbei, zum Steuergerät. Im nächsten Augenblick erschien sie wieder, zur Faust geballt, im grellen Licht von

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