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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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zurück zum Tisch zog er ein großformatiges Foto aus der Mappe und reichte es dann seinem Gegenüber.
    Perry sah vor sich das aparte Gesicht einer dunkelhaarigen Frau mit ebensolchen großen Augen. Es handelte sich um eine ausgesprochen künstlerische Porträtaufnahme. Aber selbst unter Abzug der schmeichelnden Beigaben, die eine solche Aufnahme einem Schnappschuß voraus hatte — wie zum Beispiel Ausleuchtung, Pose und eine eventuelle Retusche blieb noch so viel übrig, daß man von einem schönen Gesicht sprechen konnte.
    „Eine bemerkenswerte Erscheinung!“ gab Perry Clifton zu und nahm gleichzeitig ein zweites Foto entgegen.
    Es zeigte Claire Burton vor einem funkelnagelneuen Sportwagen des Typs MASERATI. Zwischen einssiebzig und einsachtzig schätzte Clifton ihre Körpergröße, ihr Gewicht auf 110 Pfund. Es war eine seiner Angewohnheiten, auf solche Dinge ebenso zu achten wie auf besondere optische Merkmale wie Leberflecke, eingefärbte Haarsträhnen, auffällige Ringe oder Ketten und ähnliches.
    „Mister Clifton, ich darf doch um äußerste Diskretion bit-«
    ten...
    „Das hatte ich Ihnen wohl schon zugesagt!“ gab der Detektiv zurück. In seiner Stimme schwang unüberhörbar Verärgerung. Burton sah erschrocken auf. Anscheinend kam ihm erst jetzt seine unüberlegte Bemerkung zum Bewußtsein, und erschreckt entschuldigte er sich: „Ich bitte um Vergebung, Mister Clifton, aber Sie werden meinen Zustand sofort begreifen...“ Er tippte auf die Mappe in seiner Hand. „Ich habe hier das LIVE-JOURNAL dieses Monats. Es enthält unter anderem eine Reportage über die diesjährige Basler Fasnacht.“ Er holte besagtes Journal hervor. Zwischen den Seiten steckte ein abgerissenes Kalenderblatt. Er schlug die markierten Seiten auf und hielt Clifton das Heft hin.
    „Bitte, betrachten Sie sich das rechte untere Bild!“
    Perry Clifton tat es. Doch er wurde nicht schlau aus dieser Aufforderung.
    „Ein Umzug mit Maskierten...?“
    „Nicht die Maskierten, Mister Clifton!“ Starke Erregung schwang in Burtons Stimme. „Es geht um die Zuschauer am Straßenrand... Sehen Sie sich die Dame vor dem Schweizer Postbüro an!“
    Perry sah sie. Und sein Blick schwenkte hinüber zu den beiden anderen Fotos.
    „Na?“ drängte der Makler. „Ein Geist? Ein Gespenst? Oder nur eine zufällige Ähnlichkeit?“
    „Wenn überhaupt“, erwiderte Perry Clifton, „dann wohl höchstens letzteres. Ich meine auch, daß das Foto viel zu klein ist, um voreilige Schlüsse zu ziehen.“ James Burton beteuerte: „Sie sagen das, was ich ebenfalls dachte. Zu klein... Die Personen viel zu klein... Ich bin zu dem Reporter des live-journal gegangen, habe ihm eine romantische Szene vorgespielt und ihm das Negativ für zehn Pfund abgeluchst. In einem winzigen Fotoladen in Aldershot habe ich mir dann eine Ausschnittvergrößerung anfertigen lassen.“ Burton griff erneut in die Mappe. Hier ist sie! Was sagen Sie jetzt?“ Zunächst sagte Clifton nichts. Im Gegenteil, er hatte Mühe, seine Verblüffung zu verbergen. Hätte man ihm das Foto Claire Burtons, auf dem sie vor dem Sportwagen steht, zusammen mit jener Ausschnittvergrößerung nur eben so vorgelegt, wären ihm nicht eine Sekunde lang Zweifel daran gekommen, es könnte sich hier um zwei verschiedene Frauen handeln. Doch so... James Burtons Geschichte ließ eine so einfache Lösung nicht zu. Ja, sie ließ sie sogar unwahrscheinlich werden.
    Perry Clifton beschloß, mit seinen Äußerungen zum Sachverhalt vorsichtig zu sein.
    „Der Hut ist etwas störend. Finden Sie nicht, Mister Burton?“ Dieser nickte.
    „Claire trug nie Hüte... Trotzdem!“
    „Ich gebe zu, daß sich beide Damen auf den Bildern ähneln.“
    „Nur ähneln?“ unterbrach Burton heftig. „Wirklich nur ähneln?“
    „Nun gut, geben wir weiter zu, daß eine außergewöhnliche Ähnlichkeit besteht. Aber selbst eine außergewöhnliche Ähnlichkeit bleibt nun mal eben nur das... Sie sollten sich wirklich freimachen von den Gedanken, auf eine übersinnliche Erscheinung gestoßen zu sein.“
    James Pieter Burton erhob sich und ging eine Weile mit auf dem Rücken verschränkten Händen auf und ab. Dann trat er auf Clifton zu und sagte beschwörend:
    „Bitte, Mister Clifton, helfen Sie mir!“
    „Aber wie? Sie jagen einem Hirngespinst nach!“
    „Ich möchte Sie dafür engagieren, daß Sie die Dame auf dem Zeitungsfoto ausfindig machen. Ich finde erst dann wieder Ruhe, wenn ich weiß, wer sie ist!“
    Perry runzelte die

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