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Das geheimnisvolle Gesicht

Das geheimnisvolle Gesicht

Titel: Das geheimnisvolle Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
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Stirn. „Ich kann mich des Gedankens nicht erwehren, daß Sie eine ganz bestimmte Vermutung haben, Mister Burton.“ Doch Burton schüttelte augenblicklich sehr heftig den Kopf. „Es mag Ihnen sonderbar erscheinen, und ich kann es auch nicht erklären... ich weiß nur eines: Ich muß wissen, wer die Fremde ist... Bitte, Mister Clifton. Ich zahle Ihnen das Honorar, das Sie selbst bestimmen!“ Clifton winkte ab. „Es handelt sich hier nicht um das Honorar. Wenn ich zögere, dann nur, weil ich mit einer Zusage Ihre etwas wirren Gedankengänge unterstützen würde. Außerdem ist die Möglichkeit, die Frau auf dem Kontinent zu finden, äußerst gering. Sie klammern sich wahrscheinlich an die Vorstellung, sie müsse in Basel zu finden sein. Sie könnte aber ebensogut eine Touristin aus Deutschland sein oder aus Italien. Vielleicht sogar aus den Staaten. Es wäre, ohne Übertreibung, die Jagd nach einem Schatten. Sie würden Ihr Geld buchstäblich zum Fenster hinauswerfen!“
    James Burton blieb unbeeindruckt. „Bitte! Versuchen Sie es!“
    In diesem Augenblick stutzte Perry Clifton.
    Während ihn der Grundstücksmakler noch beschwörend ansah, lauschte er nach links. Vier Sekunden später war er an der Tür, durch die er den Raum betreten hatte. Als er sie öffnete, stand der Butler vor ihm. Über der gestreiften Weste trug er ein graukariertes Jackett und in der Hand einen Brief. Er sah Clifton mit unbewegter Miene an. In seinen Augen spiegelte sich eine Mischung aus Überraschung und Abneigung. Nach einer knappen Verbeugung entschuldigte er sich höflich: „Ich wollte nicht stören, Sir. Erlauben Sie, daß ich Mister Burton etwas frage?“
    Perry Clifton, der keine Sekunde daran zweifelte, daß der Butler an der Tür gelauscht hatte, trat einen Schritt zurück. „Verzeihung, Sir“, wandte sich der Butler jetzt an Burton. „Ich wollte um die Erlaubnis bitten, rasch einen Brief zum Postamt bringen zu dürfen.“
    Als Burton stumm nickte, verbeugte er sich noch einmal und sagte: „Ich werde mich beeilen, Sir!“ Und zu Clifton: „Vielen Dank, Sir!“
    Er schloß die Tür leise hinter sich.
    Als Clifton an den Tisch zurückgekehrt war, starrte ihn der Makler verständnislos an. „Was sollte das alles, Mister Clifton? Hatte Henry nicht geklopft?“
    „Ich bin sicher, daß er gelauscht hat!“
    Irgendwo fiel im Haus eine Tür zu. Es mußte die schwere Haustür gewesen sein.
    „Gelauscht? Warum sollte er? Was hätte er davon?“
    „Diese Frage könnte nur er allein beantworten!“
    Burton sah ziemlich hilflos drein. „Sie glauben nicht, daß er einen Brief zur Post bringen will?“
    „Ich glaube, daß er diesen Brief nur als Alibi für den Fall dabei hatte, der ja nun eingetreten ist. Wie lange beschäftigen Sie ihn schon?“
    „Lassen Sie mich nachrechnen“, Burton sah grübelnd zur Decke und sagte dann: „1965 machte Ronald eine Reise nach Kanada und Alaska. Dabei lernte er Henry Overgaty kennen... 1966 ließ er ihn dann nach London kommen. Seitdem ist er also im Haus. Seit sechs Jahren!“ Und nach einer Pause: „Ich hatte noch nie die geringsten Schwierigkeiten mit ihm. Ronald behauptete immer, mit Henrys Leben ließen sich mindestens zehn Bände mit Abenteuergeschichten füllen. Er war Fallensteller, Buschpilot, Landvermesser, Goldsucher und noch in drei Dutzend weiteren Berufen tätig, ja, er hing sehr an meinem Bruder. Und als das Unglück geschah, mußte ich ihn überreden dazubleiben.“
    „Er wollte fort?“
    „Ja. Gleich nach der Beerdigung!“
    „Und wohin?“
    „Ich kann Ihnen nur das wiedergeben, was er mir damals auf die gleiche Frage antwortete: Er zuckte mit den Achseln.“
    „Wie kam er mit Ihrer Schwägerin aus?“
    „Es gab keinen Anlaß zum Klagen. Vielleicht schon deshalb, weil er ein äußerst schweigsamer Mensch ist. Es gibt Tage, an denen spricht er kaum mehr als zehn Worte. Nein, nein, Mister Clifton, Sie irren sich bestimmt. Henry würde nie an einer Tür lauschen!“ Und irritiert fragte er: „Warum glauben Sie mir nicht?“
    „Ich habe noch nie einen schweigsamen Abenteurer kennengelernt... Nun ja, betrachten wir das Kapitel Henry zunächst als erledigt.“
    Burton nickte erfreut. „Sie haben recht. Es gibt wichtigere Dinge. Darf ich hoffen, daß Sie meinen Auftrag annehmen?“
    „Zwei Fragen, Mister Burton: Hat Ihre verstorbene Schwägerin noch Angehörige. In Frankreich oder hier in England? Und: Besaß sie eine Lebensversicherung?“
    „Zur ersten Frage kann ich

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