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Das geheimnisvolle Tuch

Das geheimnisvolle Tuch

Titel: Das geheimnisvolle Tuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Vehler
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Unterhaltung langsam zu einem Albtraum!“
    „Na gut“, entschloss sich Tom. „Also, heute Nacht war der so realistisch, dass ich glaubte, einer wäre in meinem Zimmer.“
    Vinc horchte auf. „Los erzähl schon!“, sagte er ungeduldig.
    „Jemand stellte sich als Santus vor“, berichtete Tom.
    Vinc ergänzte: „Und er erzählte was von einem Geheimnis, einem Tuch, von uns und einem Mädchen und einer Begabung.“
    Tom stoppte seinen Schritt und stellte sich mit halb geöffnetem Mund vor ihn.
    „Mach die Klappe zu! Es zieht!“, forderte Vinc ihn auf. Als er den erstaunten und starren Gesichtsausdruck seines Freundes sah, fuhr er mit der flachen Hand vor seinem Gesicht auf und ab. „Komm zu dir!“
    Tom blinzelte, schloss seinen Mund wieder und fragte anschließend: „Kannst du hellsehen oder Gedanken lesen? Du kannst doch gar nicht wissen, was ich geträumt habe.“ Vinc fand, er sollte seinen Freund nicht weiter im Ungewissen lassen. Er berichtete von seinem nächtlichen Erlebnis.
    „Ausgerechnet Vanessa sollen wir nehmen. Tausende von Mädchen gibt es im Umkreis, aber nein, es muss Vanessa sein“, seufzte Tom und deutete in die Richtung, aus der seine Schwester kam: „Wie man sie nennt, kommt sie gerennt.“
    „Kannst du nicht auf mich warten!“, sagte sie und sah dabei Vinc an.
    „Wieso soll ich warten“, fragte er etwas verlegen.
    „Ich mein dich doch nicht, sondern mein Brüderchen.“
    „Ich dachte, du hättest eine Stunde später. Gehst doch sonst mit deinen Freundinnen. Was schleichste denn hinter mir her?“ Toms Laune war noch immer auf dem Tiefpunkt.
    „Erstens schleiche ich nicht und zweitens fauch mich nicht so an. Ich habe eine Stunde später, aber ich wollte dich und Vinc zusammen antreffen“, entgegnete sie.
    „Na, eher Vinc. Mich siehst du ja daheim“, grinste Tom und sah zu seinem Freund. „Manchmal hörst du dich besser an, wenn du den Mund hältst“, sagte sie, eher aus einer peinlichen Verlegenheit.
    „Wenn ich den Mund halte, dann hörst du mich ja nicht“, folgerte Tom.
    „Genau“, war die knappe Antwort der Schwester.
    Vinc musste lachen. „Wollt ihr die geistreiche Unterhaltung fortsetzen oder darf ich erfahren, was du so wichtig findest, dass du uns beide sprechen willst“, beendete Vinc das Wortduell.
    „Ich habe von euch geträumt. Es war so überzeugend, dass ich glaubte, mit jemandem zu sprechen. Da nannte sich jemand Santus. Er sagte, er habe mit euch bereits gesprochen und ich solle glauben, was ihr mir erzählt. Wenn sich ein Traum so echt darstellt, dann ist meist etwas Wahres dran.“ Tom kannte die Leidenschaft seiner Schwester, Träume deuten zu wollen.
    „Mir wurde bedeutet, ich solle mich mit euch treffen. Dann war da noch von einem Geheimnis, einem Tuch und von euch die Rede und einer Begabung.“
    Vinc fand es für richtig, ihr die bisherigen Zusammenhänge zu erklären. Sie horchte den Ausführungen ohne zu unterbrechen zu.
    „Bisschen verworren. Aber das Gleiche zu träumen, ist mehr als mysteriös“, stellte sie fest. Sie verabredeten, sich nach dem Unterricht vor der Schule zu treffen, um gemeinsam noch einmal zu dem Waldhaus zu gehen.
    Dort angelangt sahen sie nichts Neues. Der Innenraum sah aus, wie sie ihn zuvor gesehen hatten, obwohl Vinc meinte, eine Veränderung zu bemerken. Er betrachtete längere Zeit schweigend die Umgebung.
    „Jetzt weiß ich, was hier anders ist“, sagte er spontan. Sie sahen ihn an und wussten nicht, was sein erregter Ausbruch bedeutete.
    „Ich sehe nichts anderes“, sagte Tom und stellte sich in die Mitte des Raumes.
    „Sieh dir mal den offenen Kamin an. Der war vorher nicht hier. In dem brannte Feuer. Wer macht denn so was! Mitten im Sommer? Da ist noch ein Rest.“ Vinc holte aus der erkalteten Asche einen Fetzen Papier heraus. „Da wollte jemand etwas vernichten“, mutmaßte er und hielt das Stück näher an die Augen. Tom und seine Schwester traten an seine Seite.
    „Hier steht. ‚Tuch` weiter unten ‚nehmt Asche’ und was von Zauberstäben“, entzifferte Vinc. „Irrst du dich auch nicht?“, fragte Tom und riss das angekohlte Papier aus seiner Hand. Es zerfiel sogleich zu Asche.
    „Bist ein richtiger Depp!“, sagte Vinc wütend. „Jetzt haben wir gar nichts mehr. Hinter dem Wort Zauberstäbe stand noch etwas.“
    „Vielleicht kann man es noch zusammensetzen.“ Tom kniete nieder und fuhr mit dem Finger durch die Asche.
    „Klar, wenn du zaubern kannst.“ Vinc Stimme klang

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