Das Geld - 18
sorgsame sprachliche Durcharbeitung erhält Zolas Roman den letzten künstlerischen Schliff.
Seine eigentliche Meisterleistung aber ist die Gestalt Saccards. Mit ihm hat Zola die Zentralfigur so glücklich angelegt, daß es ihm tatsächlich möglich ist, dieses ganze komplexe Figurenensemble darum aufzubauen und die Handlung von dieser Mitte her zu komponieren. Was Saccards Untergang im Roman bewirkt, seine überschäumende, ungezügelt grenzenlose Leidenschaftlichkeit in allen Dingen, das bewirkt sein Weiterleben als Romanfigur.
Zola hat es in diesem Roman verstanden, in den widerstreitenden subjektiven Leidenschaften von Haß und Liebe, von Freundschaft und Feindschaft, von Neid und Mißgunst, von Machtgier und Hingabe das objektive Gesetz sichtbar zu machen, unter dem diese Menschen angetreten waren in einer Welt, in der Besitz Moral bedeutete und Erfolg Ehre.
Ein interessanter Stoff, ein heute noch aktuelles Thema, gut beobachtete Details, eine lebenswahre Darstellung, voll ausgeformte Charaktere und eine spannende Handlung – fürwahr, ein gelungenes Werk und zu Recht ein Erfolgsroman.
ebook Erstellung - Februar 2010 - TUX
Ende
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