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Das Geschwärzte Medaillon (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Das Geschwärzte Medaillon (Seelenseher-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geschwärzte Medaillon (Seelenseher-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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Es hatte mir immer wieder vor Augen geführt, dass ich meine Mutter nicht kennenlernen durfte. Mit den Jahren hatte ich gelernt, es anders zu sehen. Nun fühlte ich mich ihr jedes Mal ein wenig näher, wenn ich mich darin aufhielt. Um die Pflanzen kümmerte ich mich allerdings nicht. Ich würde sie alle auf die eine oder andere Art umbringen. Deshalb überließ ich sie den fähigen Händen von Mister Kelson. Er tat seine Arbeit, wie gewöhnlich, mehr als gut. Als ich das Gewächshaus betrat, schlug mir die warme, schwere Luft entgegen. Es war als würde ich mit nur einem Schritt von Alanien in den Regenwald reisen. Einer der Träume, die nie war wurden, wenn man in Alanien lebte. Es waren keine gewöhnlichen Pflanzen, die meine Mutter gezüchtet hatte. Es waren bedrohte Arten aus den Subtropen. Vielleicht nicht der beste Ort für ein elektronisches Gerät wie meinen Laptop, aber das Risiko ging ich ein. Der Gedanke, dass meine Mum vor Jahren hier gestanden und gesessen hatte, war tröstlich und nach diesem Gefühl sehnte ich mich gerade. In dem Gewächshaus gab es eine kleine Ecke, in der ein winziger Tisch und ein einziger Stuhl standen. Ich legte den handlichen Computer auf den Tisch, der diesen bereits völlig füllte. Ich war froh, dass ich auch hier Empfang hatte. Mein Internetexplorer poppte auf und lud in Sekundenschnelle Google. Genau die Seite, die ich brauchte. Ich wusste nicht so richtig, wie ich meine Suche am besten einschränken sollte. Ich versuchte es mit einigen Suchwörtern, bis ich endlich eine Seite fand, auf der ich die gewünschten Informationen entdeckte. Es war eine genaue Statistik eines Kriminalistikstudenten aus Alanien, der alle Entführungsfälle aus ganz Europa über die Jahre gesammelt hatte. Ich hoffte, dass seine Angaben verlässlich waren und zugleich wünschte ich mir, dass sie es nicht waren. Die Zahl verschlug mir den Atem. Von der Webseite sprang mir in Rot die Zahl 578.000 entgegen. So viele bekannte Entführungen hatte es in den letzten hundertfünfzig Jahren gegeben. Und jede von ihnen war ungelöst geblieben. Die Opfer verteilten sich über ganz Europa und waren immer Kinder und Jugendliche. Genau wie der Student kam auch ich nicht umhin zu bemerken, dass die Entführungen in Intervallen auftraten. Sie hörten nie ganz auf, aber nach einem bestimmten Zeitraum gab es mehr Opfer und jedes Mal schien es, als wären die Entführer einfach ein Land weiter gereist. Es war unbegreiflich, wie die Polizei trotz dieser offensichtlichen Tatsache nie in der Lage war, die Entführer zu finden. Und außerdem musste der Entführer inzwischen uralt sein, oder jemand anderes führte dieses kranke Werk fort. Ich fragte mich, was wohl mit den ganzen Menschen passiert war. Es war eine unvorstellbar große Zahl. Wie konnte sich das immer wieder wiederholen? Und wie hatte der Orden es zugelassen, dass es auch in Alanien dazu kam. Dass sie nichts gegen die Entführungen in den anderen Ländern machen konnten, verstand ich. Die Bewohner Alaniens hatten sich schon lange damit abgefunden, dass sie hier mehr oder weniger gefangen waren und das würde sich nicht ändern, bis die Kommunikation mit einem anderen Land gelang. Nachrichten gingen raus, aber nie kam eine Antwort zurück. Wir konnten auf das Wissen der Welt zugreifen, aber selbst keines für andere hinterlassen. Viele schoben es auf das Internet. Sie meinten, es gäbe einen Verbindungsfehler oder Ähnliches ... Ich war mir da nicht mehr so sicher. Also warum hatte der Orden nichts unternommen? Ich hätte mich am liebsten selbst geohrfeigt für diesen Gedanken. Genau darum ging es meinem Großvater. Ich war der Orden. Ich musste dafür sorgen, dass es nicht wieder zu so vielen, ungelösten Entführungen kam. Das Problem war, dass sie bereits angefangen hatten. Wer auch immer dahinter steckte, war schon mitten in seinem Werk und ich hatte nicht die kleinste Idee, wer er war und warum er das den Kindern und Jugendlichen antat. Wie immer wusste ich darauf keine Antwort. Der Einzige, der etwas wissen könnte, hatte mir keine Möglichkeit gegeben, ihn zu erreichen. Ich klappte den Laptop von neuem wütend zu. Mir war inzwischen so warm, dass ich kleine Schweißperlen auf der Stirn hatte und meine Wut minderte die aufsteigende Wärme in mir nicht gerade. Meine Gedanken fingen an, sich schnell umeinander zu drehen. Ich suchte nach etwas, das ich vielleicht übersehen hatte. Ich wusste nicht, wie lange ich noch in dem stickigen Gewächshaus saß. Für

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