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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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und Spitze. Rosa und Gelb ... Alles Dinge, mit denen man mich jagen konnte. Ich hatte mit Mühe ein Negligé zum Schlafen gefunden, das zumindest nicht völlig durchsichtig war. Es war, zu meinem Ärger, das Einzige, was ich annähernd akzeptabel fand. Negligés waren nicht etwas, was ich oft trug. Eigentlich trug ich sie so gut wie nie. Alleine Keira hatte ich es zu verdanken, dass drei Stück in meinem Schrank in Amalen hingen. Sie war der Meinung, dass ich Craig hin und wieder eine Freude machen sollte. »Immer dieselben ausgetragenen Hemden oder T-Shirts können auf lange Zeit nicht gut sein«, hatte sie damals belustigt gesagt und mir in die Seite geknufft. Allerdings waren diese in einem ganz einfachen Schwarz oder Dunkelblau. Nie etwas Ausgefallenes oder nur ein Stofffetzen, den man eigentlich gar nicht erst anziehen brauchte, so wenig wie da dran war. Das, was ich jetzt anhatte, hatte meine persönliche Grenze schon überschritten. Es war zwar dunkelblau, aber der Stoff war so dünn, dass man das ›dunkel‹ wohl vergessen konnte. Schwarze Spitze lag über allem und ragte verzierend über die Naht hinaus. Keira und ich waren nach unserem äußerst emotionalen Gespräch müde in unsere Zimmer gegangen. Mir war ohnehin noch keine Idee gekommen. Und Leander hatte keine Anstalten gemacht, mir zu folgen. Er wartete wohl wirklich darauf, dass ich freiwillig zu ihm kam. Ein Schauer überfiel mich, wie jedes Mal, wenn er sich in meine Gedanken drängte. Es fühlte sich an, als wären wir hier schon eine Ewigkeit gefangen und dabei war es vielleicht gerade mal ein einziger Tag. Es war schwer hier unten die Zeit abzuschätzen. Ich war eingeschlafen, nachdem ich mindestens eine Stunde lang jede Tür mit der Seelensicht überwacht hatte. Keira hatte auch eine ganze Weile gebraucht, bis ihr Atem sich beruhigte und sie in ihren verdienten Schlaf abgedriftet war. Jetzt gerade lag sie im anderen Schlafzimmer und schlief tief und fest. Es war unübersehbar, dass sie Schlaf mehr als nötig hatte. Ich hingegen schien die Fähigkeit abzuschalten schlicht und einfach verlernt zu haben. Immer wieder war in meinen Träumen Craigs Gesicht aufgetaucht. Jedes Mal hatte ich ihn liebevoll geküsst, nur um dann zusammenzufahren, wenn ich mich von ihm löste und plötzlich in Leanders Gesicht sah. Ich war erschrocken aus dem Schlaf hochgefahren, als seine Lippen sich zu einem verführerischen Lächeln verzogen hatten und seine süße Stimme mir zuflüsterte: »Ich habe dir gesagt, dass du zu mir gehörst.«

    Sein triumphales Gesicht verfolgte mich jetzt noch. Würde ich wirklich so schnell vergessen, wer ich bin? Wie lange würde ich mich ihm entziehen können? Wie lange würde ich noch wissen, wie Craigs Gesicht aussah? Wie liebevoll sich seine Lippen auf meine legten ... Der blausilberne Faden, der aus meinem Herzen hinaus in die Dunkelheit führte, flackerte auf und pulsierte eindringlich. Ich hatte schon einmal für einen Moment vergessen, wer Craig war. Es war einer der schlimmsten Momente meines Lebens gewesen. Alleine die Vorstellung, ich würde wieder vergessen ... Mein Magen zog sich zusammen und mein Körper wehrte sich vehement gegen diesen Gedanken. Mein Entschluss, den ich vor ein paar Stunden noch so sicher vor Keira verteidigt hatte, bröckelte nun. »Craig«, hallte es in meinen Gedanken. Ein tausendfaches Echo, das nicht leiser wurde. Noch bevor ich mir meiner Entscheidung bewusst war, tapste ich mit nackten Füßen durchs Zimmer und griff nach einer Strickjacke, von der ich sehr überrascht war, sie zu finden. Sie war genau meinem Geschmack entsprechend und das hieß, entgegen dem Geschmack des Kleiderschranks hier. Sie war hellblau und wurde von grauen Mustern durchzogen, die sich nur auf die obere Hälfte beschränkten. Ich wurde den Gedanken nicht los, dass sie eher zufällig hier gelandet war. Ich zuckte zusammen, als meine Tür mit einem leisen Klicken zufiel. Sofort wanderte meine Aufmerksamkeit zu Keiras, zum Glück immer noch ruhig pulsierender, Seelenenergie. Sie schlief so tief, dass vermutlich nicht einmal der Weltuntergang sie wecken würde. Beneidenswert. Wie von selbst folgte ich dem silberblauen Faden, der mir wie ein Licht in der Dunkelheit den Weg wies. Als ich auf den polierten Steinboden hinaus trat, fröstelte es mich an meinen Füßen. Es war, als hätte ich gerade einen zugefrorenen See betreten. Eine dünne glatte Eisschicht, die darauf wartete, unter mir wegzubrechen oder mindestens dafür

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