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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Gesetzesbrecher unter uns.«
    Harry schnaufte und schüttelte fassungslos den Kopf. »Hörst du dir eigentlich selbst zu, Ash? Du sagst ›wir‹ und meinst damit die Jäger. Und im selben Satz sagst du › uns ‹ und meinst damit die Vampire. Offenbar siehst du dich inzwischen selbst nicht mehr als Mensch.«
    Ashton seufzte. »Tatsache ist, dass ich biologisch kein Mensch mehr bin. Tatsache ist aber auch, dass ich mich noch nicht ganz an das Leben als Vampir gewöhnt habe.«
    »Warum lässt du mich dem dann nicht ein Ende bereiten? Das wolltest du doch von Anfang an. Was hat deine Einstellung geändert?«
    »Der Vampir, der mich gefangen nahm, hat mir das Ehrenwort abgetrotzt, neunzig Tage lang am Leben zu bleiben und mich in dieser Zeit weder umzubringen, noch absichtlich umbringen zu lassen. Von dieser Frist sind noch einundsechzig Tage übrig. Wie du weißt, pflege ich stets mein Wort zu halten. Soweit es möglich ist. Außerdem gibt es vielleicht ein Heilmittel, das Verwandelten wie mir ihre menschliche Existenz zurückgeben kann. Ich bin auf der Suche danach.«
    »Das haben sie dir doch nur eingeredet, damit du sie nicht weiter verfolgst«, war Quinn überzeugt.
    »Im Gegenteil. Die meisten Vampire halten das Heilmittel für einen Mythos und sind überzeugt, dass es niemals existiert hat.«
    »Wieso verschwendest du dann deine Zeit mit der Suche danach?«
    »Weil es, falls es tatsächlich existiert, eine Chance für alle Menschen ist, die gegen ihren Willen verwandelt wurden, diese Verwandlung wieder rückgängig zu machen.« Er sah Harry offen in die Augen. »Ihr solltet euch mit den Wächtern zusammentun und gemeinsam die Verbrecher jagen. Das dürfte die Effektivität beider Seiten erheblich steigern.«
    Quinn blickte ihn entgeistert an. »Das ist nicht dein Ernst, Ash! Du schlägst mir doch nicht wirklich vor, dass wir uns mit Vampiren verbünden sollen!« Er schüttelte den Kopf. »Verdammt, die Gehirnwäsche war offenbar überaus effektiv und gründlich!«
    »Falls du das Erkennen der Wahrheit als Gehirnwäsche betrachtest, hast du recht. Und ich versichere dir, es ist mir genauso schwer gefallen wie dir jetzt, die Wahrheit zu akzeptieren.«
    Ashton berichtete ihm detailliert von den Gesetzen der Vampire und ihrer Art zu leben. Quinn hörte ihm zwar zu, war aber immer noch nicht überzeugt.
    »Nun, Harry, du bist das beste Beispiel dafür, dass wir nicht per se das personifizierte Böse sind«, warf Ashton sein letztes Argument in die Waagschale. »Du hast gerade versucht mich zu töten, aber du lebst immer noch. Passt das zu dem Bild, das du von den Vampiren hast?«
    »Ich denke mal, das ist ein alter Freundschaftsdienst, den du mir damit erweist. Irgendwann wirst du darauf keine Rücksicht mehr nehmen.«
    Ashton warf genervt die Hände in die Luft. »Verdammt, Harry! Die Verwandlung in einen Vampir verändert nicht den Charakter eines Menschen, nur die biologische Zugehörigkeit zur menschlichen Rasse. Das ist alles.«
    Der Freund betrachtete ihn misstrauisch von der Seite. »Da habe ich aber einen ganz anderen Eindruck. Du hast dich in den vergangenen vier Wochen so sehr verändert, dass ich dich nicht mehr wiedererkenne. Der Ashton, der für PROTECTOR gearbeitet und Vampire gejagt hat, hätte sich niemals auf die Seite des Feindes geschlagen, egal was sie mit ihm angestellt hätten.«
    Ashton seufzte. »Es tut mir leid, dass du das so siehst, Harry. Ich bitte dich nur um eins. Denk über das nach, was ich dir gesagt habe und nimm dabei nur mal rein hypothetisch an, dass es die Wahrheit ist. Du weißt, dass ich dich hypnotisieren und dich dazu zwingen könnte. Ich könnte dich mit der Kraft meines Willens auf meine Seite bringen. Aber das wäre unehrenhaft, und das hast du nicht verdient. Ich bitte dich nur inständig, dir das mal durch den Kopf gehen zu lassen. Außerdem hätten die Vampire jederzeit ganz PROTECTOR vergessen lassen können, dass es Vampire überhaupt gibt. Da ihr aber dieselbe Arbeit leistet wie die Wächter, haben sie das nie getan. Was sagt dir das über Vampire, Harry? Denk einfach nur darüber nach.«
    Quinn sah ihn verblüfft an. »Heißt das, du willst mich gehen lassen?«
    »Natürlich. Was hast du denn gedacht?«
    »Dass du mich töten wirst«, antwortete Quinn unverblümt. »Dir ist doch klar, dass ich nicht aufhören werde, dich zu jagen, Ash.«
    »Vollkommen.«
    »Trotzdem lässt du mich gehen?« Quinn konnte es nicht fassen.
    »Du bist mein Freund , Harry, auch wenn du

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