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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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gleich darauf. »Stevie hier. Ich brauche deinen weisen Rat.«
    Ashton hörte den Vampir am Ende der Leitung so deutlich sprechen, als stünde er neben ihm.
    »Alter und Weisheit sind zwar nicht immer dasselbe«, antwortete der mit leisem Lachen, »aber wenn ich dir raten kann, tue ich es gern. Worum geht es?«
    »Einer unserer Brüder ist entschlossen, das mysteriöse Heilmittel zu finden, und ich dachte, falls jemand darüber etwas weiß oder etwas herausfinden könnte, dann bist du es.«
    »Und wer ist der junge Bruder, der seine Existenz als Vampir nicht mehr erträgt? Müssen wir ihn stabilisieren, damit er sich nicht umbringt?« Das klang ausgesprochen mitfühlend und ehrlich besorgt.
    »Ashton Ryder«, antwortete Stevie. »Gwynal hat mich zu seiner Mentorin ernannt.«
    »Ashton Ryder«, wiederholte Sean und schwieg.
    »Sean, ich ...«, begann Stevie, als ihr Gesprächspartner nach über einer Minute immer noch kein weiteres Wort gesagt hatte.
    »Schon gut«, unterbrach sie der alte Vampir. »Schicke ihn zu mir, sobald er flügge ist. Ich werde sehen, was ich für ihn tun kann.«
    Stevie war über diesen Vorschlag sichtlich verblüfft. »Du bist dir sicher, dass du ihn sehen willst?«, vergewisserte sie sich. »Ich kann ihn auch zu Dimitri nach Moskau schicken, der ...«
    »Ich bin mir sicher, Stevie, sonst hätte ich das nicht gesagt«, unterbrach er sie erneut. »Ich will ihn kennenlernen, um mir persönlich ein Bild von ihm zu machen. Also schick ihn her.«
    Der alte Vampir wartete Stevies Antwort nicht ab, sondern unterbrach die Verbindung.
    »Euer Wunsch ist mir Befehl, Meister«, murmelte Stevie ironisch, als sie das Telefon weglegte und fügte auf Ashtons fragenden Blick hinzu: »Sean ist Vorsitzender im Rat der Wächter und sein Wunsch, dich zu sehen, war deshalb ein Befehl.«
    »Er schien mir nicht erbaut davon zu sein, dass ich derjenige bin, dem er helfen soll.«
    Stevie zuckte mit den Schultern. »Sollte dem so sein, wird er das schon persönlich mit dir klären. Er ist jedenfalls deine beste Chance, das Heilmittel zu finden, falls es eins gibt.«
    »Danke, Stevie.« Ashton zögerte. »Muss ich mich eigentlich bei irgendwem abmelden, wenn ich zu ihm fahre?«
    »Nein. Du bist frei zu gehen, wohin du willst und zu tun, was du willst, sobald dein Mentor – ich – offiziell erklärt hat, dass du fit für ein eigenständiges Leben als Vampir bist.«
    »Wie lange wird das noch dauern?«
    Stevie überlegte kurz. »Nun, beibringen kann ich dir nichts mehr«, stellte sie fest, und es klang beinahe enttäuscht. »Du beherrschst deine vampirischen Sinne und sonstigen Fähigkeiten – die Finesse kommt mit Übung im Laufe der Zeit – und weißt, wie du dich Menschen gegenüber verhalten musst. Der Job bei Mike war dafür das allerbeste Training, das du, wie er mir sagte, mit Bravour gemeistert hast. Also erkläre ich dich hiermit für flügge. Du kannst gehen, wann immer du willst. Und ich hoffe, du weißt, dass du dich jederzeit an mich oder einen anderen Wächter um Rat und Hilfe wenden kannst, wenn es nötig ist.«
    »Ja«, antwortete Ashton und konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Stevie keineswegs erleichtert war, ihn in absehbarer Zeit wieder los zu sein, wie er es erwartet hatte. Doch da täuschte er sich sicherlich. Schließlich war es gewiss nicht leicht für sie, mit dem Mörder ihrer Freunde unter einem Dach wohnen und sich um ihn kümmern zu müssen. »Danke, Stevie. Für alles.«
    »Keine Ursache. Das gehörte zu meinem Job. Wann willst du aufbrechen?«
    »Sobald ich mich bei Mike abgemeldet und mir einen Wagen besorgt habe. Also in ein oder zwei Nächten. Falls du mich noch so lange ertragen kannst.«
    »Kein Problem. Ein bisschen halte ich es schon noch mit dir aus.«
    Sie ließ ihm keine Zeit für eine Antwort, sondern wandte sich ab, und Ashton hatte inzwischen gelernt, aus ihrer Körperhaltung zu erkennen, wann sie in Ruhe gelassen werden wollte. Er griff zum Branchentelefonbuch und schlug die Seite mit den Gebrauchtwagenhändlern auf.

    ***

    Ashton war sich darüber im Klaren, dass die Jäger durch den Kauf des Gebrauchtwagens erneut seine Spur aufnehmen konnten. Da er für die Bezahlung des Wagens seine Kreditkarte benutzen musste und PROTECTOR garantiert seine Kontenbewegungen überwachte, würden sie in kürzester Zeit wissen, dass er sich immer noch in Baltimore aufhielt und erneut jemanden schicken, um ihn zu erledigen. Dieses Risiko war er auch nur deshalb eingegangen,

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