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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Verräter!«, fluchte Shepherd.
    »Diese Informationen stammen nicht von Ashton«, widersprach Sean nachdrücklich. »Er hat nicht eine einzige Silbe über PROTECTOR oder irgendeinen Ihrer Mitarbeiter preisgegeben. Außerdem wissen wir Dinge über Sie, die ihm niemals bekannt waren. Zum Beispiel, dass Sie Ihren eigenen Sohn getötet haben, Mr. Shepherd.«
    »Halten Sie den Mund!«, fuhr Shepherd auf. Er brüllte fast.
    Ashton hatte seinen Boss noch nie so maßlos wütend erlebt. Es war deutlich zu hören, dass er schwer atmete, um seine Beherrschung zurückzugewinnen, und das dauerte eine geraume Weile.
    »Also gut, Sean. Wie haben Sie sich diese Allianz vorgestellt?«
    »Wir müssen ohnehin nach New York, um Mr. Peters vor einem vampirischen Attentäter zu schützen. Ich schlage vor, wir treffen uns dort an einem Ort, den Sie bestimmen können und besprechen die Sache von Angesicht zu Angesicht.«
    Wieder war es eine Weile still. »In Ordnung«, entschied Shepherd schließlich. »Wann werden Sie hier sein?«
    »In vierundzwanzig Stunden. Wie wäre es, wenn wir uns morgen Abend um neun Uhr treffen?«
    »Einverstanden. Ich erwarte Sie in unserem Büro. Ryder kennt ja die Adresse. Wie viele Leute bringen Sie mit?«
    »Wir werden zu fünft kommen. Ich gehe mal davon aus, dass Sie uns freies Geleit zusichern, Mr. Shepherd.«
    »Natürlich«, knurrte Shepherd. »Aber wenn Sie irgendwelche Tricks versuchen, wird die morgige Nacht Ihre letzte sein.«
    »Wir arbeiten nicht mit Tricks, Mr. Shepherd«, versicherte Sean. »Bis morgen Abend also.«
    »Bis morgen Abend, Harry«, verabschiedete sich auch Ashton und unterbrach die Verbindung.
    »Reichlich unfreundlich, dieser Mr. Shepherd«, stellte Vivian fest. »Um nicht zu sagen borniert.«
    »Er hasst Vampire mit einer Leidenschaft, die man getrost schon als Besessenheit bezeichnen kann«, erklärte Ashton. »Er spricht zwar nie darüber, aber man sagt, dass vor zwanzig Jahren seine gesamte Familie von Vampiren getötet wurde, seine Frau, seine beiden Töchter und sein kleiner Sohn.« Er zuckte mit den Schultern. »Das reicht wohl, um jeden Menschen zum Vampirhasser zu machen.«
    Gwynal nickte. »Das war noch nicht alles. Sein ältester Sohn wurde verwandelt, und der Junge beging den Fehler, auf die väterliche Liebe zu vertrauen. Er suchte seinen Vater auf – immer noch total verwirrt von dem Schock der Verwandlung –, offenbarte ihm, was er war und hoffte wohl auf Trost oder zumindest auf Akzeptanz.«
    »Stattdessen bekam er von seinem eigenen Vater einen hölzernen Brieföffner ins Herz«, ergänzte Sean. »Und das reicht definitiv aus, um die Seele jedes Menschen für den Rest seines Lebens zu traumatisieren.« Er stand auf. »Mawintha, Ocholu, ihr kümmert euch um Phelps und seine Firma. Wir anderen brechen in zwei Stunden nach New York auf.«
    »Schaffen wir das, bis Sonnenaufgang dort zu sein?«, fragte Ashton.
    »Worauf du wetten kannst«, antwortete Gwynal grinsend. »Es hat gewisse Vorteile, ein Promi zu sein, unter anderem den, dass ich über einen Privatjet verfüge, der am jeweiligen Flughafen ständig startbereit ist. Können wir uns in New York in deinem Haus einquartieren, Ashton?«
    »Gern, falls nicht die Jäger immer noch darin auf meine Rückkehr lauern.«
    »Das halte ich für eher unwahrscheinlich, aber für den Fall haben wir noch andere Ausweichmöglichkeiten. Also packen wir unsere Sachen.«
    Ashton verließ als Erster das Wohnzimmer, und Gwynal blickte ihm nachdenklich hinterher.
    »Stimmt«, bestätigte Sean seine unausgesprochenen Gedanken, als er es bemerkte. »Er ist zum Wächter geboren wie nur Wenige, die wir gekannt haben und kennen.«
    »Trotzdem willst du ihm helfen, dieses ominöse Heilmittel zu finden und ihm damit ermöglichen, wieder ein Mensch zu werden. Immer vorausgesetzt natürlich, das Mittel existiert und funktioniert.« Gwynal konnte nicht verhindern, dass in seiner Stimme ein leiser Vorwurf mitschwang.
    Sean nickte. »Natürlich. Und du weißt auch genau warum. Es ist Ashtons Leben und seine Entscheidung, in die wir uns nicht einmischen dürfen. Mal abgesehen davon, dass dieses Heilmittel, so es denn existiert, uns die einzige Möglichkeit in die Hand gäbe, unrechtmäßige Verwandlungen wieder rückgängig zu machen. In Anbetracht dessen, was nur ein einziger gegen seinen Willen Verwandelter« – er nickte zu der Tür hinüber, durch die Ashton gerade verschwunden war – »in seiner Wut darüber unter unseren Brüdern und

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