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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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gehört. Das erscheint dir vielleicht wie eine übertriebene Überwachung, aber diese Dinge zeigen uns meistens rechtzeitig, wenn ein Vampir beginnt, die Gesetze zu missachten beziehungsweise in eine Krise gerät. Da ein Vampir in einer Krise eine Gefahr für die ganze Gemeinschaft und die Menschen darstellt, können wir in ungefähr neunzig Prozent aller Fälle rechtzeitig intervenieren, wenn wir merken, dass seine Entwicklung in diese Richtung geht.«
    »Und das ist bei Phelps der Fall?«
    Sean schüttelte den Kopf. »Lange bevor er sich in den USA niederließ und sich Morton Phelps nannte, war er ein Prinz eines kleinen Reiches in der Nähe des heutigen Frankreichs, das er durch seine Verwandlung zum Vampir schließlich verloren hat. Obwohl das schon vierhundert Jahre her ist, scheint er immer noch nicht darüber hinweg zu sein. Jedenfalls versucht er seitdem immer wieder, sich eine Position zu schaffen, die seiner Herkunft so nahe kommt wie nur möglich. Anders ausgedrückt, wenn er könnte, würde er sich sein eigenes Königreich schaffen. Nur mit dem Unterschied, dass er sich bei der Größe dieses Reiches nicht mehr mit der zufrieden gäbe, die sein Geburtsland damals besaß. Er ist machthungrig, aber er ist auch schlau und sehr gerissen. Wir hegen schon lange den Verdacht, dass es ihm nicht genügt, sich unter den Menschen eine Führungsposition zu schaffen.«
    »Was auch daran scheitert, dass ihm die Führungsposition, die er anstrebt, verwehrt ist, weil er ein Vampir ist«, ergänzte Mawintha.
    »Du meinst, er würde sonst versuchen – und es mit seinen Fähigkeiten sicher auch schaffen – Präsident der USA zu werden«, vermutete Ashton.
    Gwynal nickte. »Aber die Menschen in diesem Land würden niemals einen Mann zum Präsidenten wählen, der sein aktives Leben ausschließlich in der Nacht führen kann. So tolerant sind sie nun doch wieder nicht. Also konzentriert er sich auf eine Macht, die, wenn sie richtig ausgespielt wird, noch größer ist als die des Präsidenten.«
    »Wirtschaft«, stellte Ashton fest. »Schließlich sind auch Präsidenten und Könige von der Wirtschaft abhängig.«
    »Genau. Doch um Phelps’ diesbezügliche Ambitionen kümmern wir uns später«, sagte Sean. »Das Wichtigste ist erst einmal, diesen Peters zu schützen. Wir werden ein paar Wächter nach New York schicken, die auf ihn aufpassen.«
    Ashton seufzte unmerklich, verschränkte die Arme vor der Brust und starrte ins Leere.
    »Ashton, hast du noch einen Vorschlag?«, fragte Sean aufmerksam. Ashton schüttelte den Kopf, aber Sean ließ nicht locker. »Was würdest du normalerweise in dieser Situation jetzt tun? Als Polizist, als Detektiv? Oder als Jäger?«
    Ashton presste die Lippen zusammen und hätte die Frage am liebsten unbeantwortet gelassen. Doch die Vampire sahen ihn alle erwartungsvoll an, und da sie ihn entgegen ihrer Vorschriften mit in die Sache einbezogen, war er ihnen eine Antwort schuldig.
    »Ich würde die Ressourcen von PROTECTOR nutzen, um etwas über die Hintergründe beider Firmen und ihrer Führungsspitze herauszufinden«, sagte er knapp. »Aber ihr habt sicher eure eigenen Informationsquellen, die nicht weniger akkurat sind«, fügte er hinzu und merkte, dass seine Stimme ungewollt bitter klang.
    »Die haben wir«, stimmte Gwynal zu. »Aber vielleicht nicht in demselben Umfang wie PROTECTOR.« Er sah Ashton nachdenklich an.
    Dasselbe tat auch Sean. »Es ist uns durchaus bewusst, wie schwierig die Situation für dich ist, Ashton«, sagte der alte Vampir.
    Ashton hob abwehrend die Hände. »Danke, aber ich brauche euer Mitleid nicht. Ich komme schon klar.«
    »Wir würden dich auch niemals mit Mitleid beleidigen, junger Bruder«, widersprach Gwynal ruhig.
    Sean reichte ihm ein Telefon. »Ruf PROTECTOR an. Da du sie ohnehin schon über den Fall informiert hast, haben sie vielleicht was herausgefunden, das uns weiterhilft.«
    Ashton schnaufte verächtlich und schob das Telefon von sich. »Die sind garantiert nicht geneigt, ihre Informationen mit uns zu teilen«, war er überzeugt. »Außerdem werden sie den Anruf zurückverfolgen, in wenigen Minuten wissen, wo wir sind und eine Jägerschwadron losschicken, um uns zu vernichten. Ihr müsstet fliehen und euer Haus hier aufgeben, also lassen wir das lieber.«
    Vivian grinste breit. »Keine Sorge. Dieses Telefon ist für eben solche Eventualitäten ein bisschen modifiziert. Jeder, der den Anruf zurückverfolgt, wird als Standort einen kleinen Ort auf den

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