Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
Vom Netzwerk:
ausdrücklichen Erlaubnis weitergibst. Stevie hat mir berichtet, dass du deine Kollegen von PROTECTOR informiert hast. Das ist soweit in Ordnung. Aber versprich mir, dass du ohne unser Wissen keine Informationen an sie herausgibst.«
    Ashton zögerte nur kurz. »Du hast mein Wort«, versprach er.
    »Und sein Wort hält er«, fügte Gwynal ernst hinzu.
    »Dann wollen wir uns mal zusammensetzen und die Sache besprechen«, entschied Sean und ging ihnen voran ins Wohnzimmer, wo die anderen bereits warteten.
    Stevie, die gerade mit Vivian plauderte, sah auf, als Ashton eintrat und nickte ihm zu. Er erwiderte ihren stummen Gruß und setzte sich auf den Platz am Tisch, den Sean ihm mit einer Handbewegung zuwies. Gwynal stellte ihm den Afrikaner als John Ocholu und die Rothaarige als Mawintha alias Maeve Brown vor. Da auch diese beiden einen Rubinring von derselben Art trugen wie die anderen, fand Ashton seine Vermutung bestätigt, dass diese Ringe ein Insignium der Wächter sein mussten.
    Sean erklärte ihnen kurz, weshalb er Ashton mit in ihre Sitzung einbezog, und niemand erhob Einspruch dagegen. Ashton musste zunächst noch einmal ganz genau erzählen, was er im Sundown Inn gehört und gesehen hatte.
    »Die Sache scheint größere Kreise zu ziehen, als es zunächst den Anschein hatte«, meinte Sean schließlich. »Ich habe mir diesen Gesellschaftervertrag einmal durchgelesen und darin eine Klausel entdeckt, die mir sehr verdächtig vorkommt. Sie gibt Morton Phelps die alleinige Option auf Grangers Anteile an GlobalTech, sobald der sie erst einmal durch sein Amt als Präsident bekommen hat. Gleichzeitig erhält Phelps als Gesellschafter einen so hohen Anteil, dass der ihm zusammen mit dem von Granger die absolute Mehrheit über GlobalTech gäbe und somit die Kontrolle über die Firma, sollte Granger etwas zustoßen.«
    »Wovon wir nach meiner Erfahrung mit solchen Typen beinahe schon ausgehen können«, wandte Ashton ein. »Aber zunächst einmal muss sich Granger schon verdammt sicher sein, dass das Gremium ihn überhaupt zum nächsten Firmenpräsidenten wählt.«
    »Was mit einem Vampir als Verbündeten nicht allzu schwierig ist«, erinnerte ihn Gwynal. »Er braucht nur Phelps oder einen von dessen Handlangern unter einem Vorwand vor der Wahl für nur einen einzigen Abend mit den Entscheidungsträgern zusammenzubringen, der bei ihnen seine hypnotischen Fähigkeiten einsetzt und auf diese Weise das Ergebnis beeinflusst.«
    »Oder er macht es auf die altmodische Art der Bestechung«, fügte Ocholu hinzu. »Jedenfalls ist grundsätzlich zu klären, ob uns diese Firmenpolitik überhaupt etwas angeht, mal abgesehen davon, dass wir natürlich verhindern müssen, dass ein Vampir einen Menschen umbringt. Selbstverständlich ist diese Manipulation Betrug, aber es stellt sich trotzdem die Frage, ob sie für unsere Gemeinschaft derart weitreichende Folgen hätte, dass eine Intervention gerechtfertigt wäre.«
    »Unbedingt«, war Gwynal überzeugt. »Allein schon aufgrund der Tatsache, dass Phelps ein Präfekt und außerdem wahrscheinlich für den Tod der New Yorker Präfektin verantwortlich ist. Wir haben bis jetzt zwar noch nicht viel herausfinden können, aber ich bin mir sicher, dass hinter der ganzen Angelegenheit noch sehr viel mehr steckt.«
    »Du hast mir vorhin gesagt, dass Phelps schon öfter versucht hat, andere Kolonien zu schlucken«, sagte Ashton nachdenklich. »Besteht – rein theoretisch – denn die Möglichkeit, dass er genug Kolonien schluckt, um sich dadurch ein eigenes Reich aufzubauen?«
    »Nicht nur das«, bestätigte Sean. »Jede Kolonie hat durch ihren Präfekten in der jährlichen Ratsversammlung eine Stimme. Wenn es einem einzigen Präfekten gelänge, eine entsprechende Anzahl Kolonien unter seine Herrschaft zu bringen, hätte er entsprechend viele Stimmen und könnte dadurch jede Entscheidung des Rates boykottieren beziehungsweise zu seinen Gunsten durchdrücken. Und ich traue Phelps durchaus zu, dass er genau das langfristig vorhat.«
    »Wie kommst du darauf?«, fragte Ashton.
    Sean lächelte leicht. »Aufgrund seiner Vergangenheit.« Er zögerte kurz und überlegte wohl, wie viel er Ashton offenbaren durfte, ehe er fortfuhr. »Der Rat der Wächter führt über jeden Vampir eine Personalakte, in der festgehalten wird, wann er geboren oder verwandelt wurde, wo er unter welchem Namen wie lange gewohnt hat, welchen Berufen er nachgegangen ist, wo er gearbeitet hat und einfach alles, was sonst noch dazu

Weitere Kostenlose Bücher