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Das Gewicht der Liebe

Das Gewicht der Liebe

Titel: Das Gewicht der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Drusilla
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ich gute Eier habe.«
    »Was großartig wäre, wenn du in einem Hühnerstall leben würdest. Schon mal was von Verhütung gehört? Der Pille?«
    »Halt mir keine Predigt, Rox. Du weißt, wie Johnny ist. Er wird mich so lange schwängern, bis er seinen Sohn bekommt. Punkt. Ende der Diskussion.«
    »Aber es ist dein Körper. Du musst aushalten, was mit ihm geschieht.«
    Simone legte die Hände quer über ihren Bauch, sodass sich die Fingerspitzen berührten. »Ich glaube, diesmal ist es ein Junge, es fühlt sich etwas anders an als bei den anderen.«
    »Warst du beim Arzt?«
    »Dafür ist es noch zu früh. Außerdem habe ich gemerkt, als es passiert ist. Ich habe es gefühlt, wie ein Kneifen.«
    »Wann wolltest du es mir erzählen?«
    »Das hätte ich schon längst, wenn du etwas öfter vorbeigekommen wärst.«
    Um sich Simones ständigen Vorwürfen , Roxanne würde sie vernachlässigen, zu entziehen, müss te Roxanne zu ihrer Schwester ziehen und ihr an sieben Tagen in der Woche Gesellschaft leisten, wie sie es damals gemacht hatte, als sie beide noch Kinder waren. »Du hast es mir nicht erzählt, weil du wusstest, wie ich reagieren würde.«
    »Du fehlst mir, wenn du dich von mir fernhältst.«
    »Ich habe mich nicht von dir ferngehalten. Ich bin verheiratet, Simone, schon vergessen?« Roxanne schluckte ihren Ärger hinunter. Mit Simone böse zu sein war sinnlos, es sei denn, Roxanne wollte sie noch verwirrter und unglücklicher machen, als sie ohnehin schon war. »Wir waren in der Bay Area, um Tys Familie zu besuchen, wir haben ein Wochenende in Las Vegas verbracht …« Alle Gründe der Welt würden Simone nicht genügen, wenn sie in Selbstmitleid badete. »Hör auf, dich wie ein Baby zu benehmen. Wenn du keinen Spaziergang machen willst, dann lass uns wenigstens raus in den Garten gehen. Du siehst aus, als würdest du in einem Erdloch leben.«
    In der Küche drückte Roxanne ihrer Schwester ein Glas Eiskaffee mit Milch und Zucker in die Hand und beobachtete mit der Strenge einer Krankenschwester, die die Medikation überwacht, wie sie den Kaffee trank. Das Kindermädchen, das von allen nur Nanny Franny genannt wurde, die Zwillinge und Olivia kamen aus dem Park ins Haus gestürmt, mit roten Wangen und ausgehungert. Die Zwillinge waren vier Jahre alt, dünn und dunkeläugig wie ihre Mutter und völlig identisch aussehend. Die einzigen offen kundigen Unterschiede zwischen den beiden waren der Schwarm Sommersprossen, der sich über Vallis Nasen rücken ausbreitete, und Victorias nahezu unentwegtes Gejammere. Victoria und Valli warfen sich auf ihre Mutter, als hätten sie diese seit Monaten nicht gesehen.
    Es wurde beschlossen, dass sie alle ein frühes Mittagessen auf dem seitlichen Rasen einnehmen würden.
    Roxanne überlegte laut, ob sie Ellen dazu einladen sollten.
    »Sie ist nicht da«, sagte Merell. »Sie hat ein Date. Zum Kaffeetrinken.«
    »Ein Date? Deine Großmutter? Mit wem?«
    »Wer weiß?«, sagte Simone. »Sie kontaktiert Männer im Internet.«
    »Ich habe gehört, wie sie mit ihnen telefoniert«, sagte Merell. »Und spätabends geht sie immer online.«
    »Woher weißt du das?«
    Merell zupfte an ihren Ponyfransen.
    Nanny Franny sagte: »Du weißt, dass du nachts nicht rausgehen sollst, Merell.«
    »Ich schau mir gern die Sterne an. Das ist interessant. Außerdem bin ich ja nur im Garten, da ist es sicher. Einmal ist sie auf dem Balkon gesessen. Sie hat telefoniert und gesagt, dass sie ein Satinnachthemd anhat.«
    Roxanne, Simone und Franny sahen einander an.
    »Was ist mit BJ ?« Roxanne hatte sehr an ihrem Stief vater gehangen.
    Simone sagte: »Er würde es verstehen.«
    Vielleicht würde er das, dachte Roxanne. Wahrscheinlich. Was immer Ellen glücklich machte, BJ Vadis würde es fast in jedem Fall gutheißen.
    Nanny Franny brachte Badmintonschläger und Federbälle und eine Auswahl anderer Bälle zum Werfen und Kicken mit nach draußen. Zusammen mit Roxanne schleppte sie mehrere fahrbare Untersätze und einen vollen Picknickkorb um die Seite des Hauses herum zu einem großen rechteckigen Rasenstück, das durch eine dichte Surinamkirschhecke von der Straße abgeschirmt war. Simone folgte mit einer alten Steppdecke in den Armen. Franny ging ins Haus zurück, um mehr Decken zu holen.
    »Damit können wir uns ausbreiten«, sagte sie und verteilte die Decken im Schatten eines ausladenden Pfefferbaums und darum herum.
    Als Roxanne ihr zusah, wie sie die Kinder in die Picknickvorbereitungen mit einbezog,

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