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Das Gift des Boesen

Das Gift des Boesen

Titel: Das Gift des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Gabel.
    »Ja?« brummte er unwirsch hinein.
    »Hallo Chef, entschuldigen Sie die Störung«, klang es aus der Muschel. »Ich hätte Sie nicht angerufen, wenn es nicht wirklich wichtig wäre.«
    Das übliche Geschwätz, dachte sich Snipes und sah auf die Uhr: halb fünf Uhr morgens. Er gähnte herzhaft.
    »... wieder zugeschlagen«, bekam er gerade noch mit.
    »Ah, was sagten Sie?« hakte er nach. »Ich habe Sie nicht verstanden.«
    »Ich sagte, der Psychopath hat wieder zugeschlagen . oder sollte ich besser sagen: zugebissen? Es ist eine junge Frau. War ziemlich hübsch; ihr Gesicht ist noch zu erkennen. Der Hals ist jedoch ... na ja, wie bei den anderen Opfern. Die Personalien haben wir bereits ermittelt. Ich habe schon jemanden losgeschickt, um die Angehörigen zu informieren.«
    »Gut gemacht, Jones«, brummte Snipes. »Ich bin schon unterwegs.«
    *
    Eine halbe Stunde später traf der Inspektor am Tatort ein. Und schrak zurück, als er die Leiche sah.
    »Oh, Mann, ich habe ja wirklich schon viel gesehen, aber das hier ...« Er mußte sich zusammennehmen, um seinen Mageninhalt nicht auf dem Asphalt zu verteilen. »Nichts für schwache Nerven.«
    »Ich bete darum, daß wir diesen Mistkerl bald schnappen«, quetschte Jones zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Auch er trug eine ungesunde Gesichtsfarbe zur Schau. »Das ist nun schon der fünfte Mord, und wir haben noch immer keinen Anhaltspunkt. Kein Motiv, keine Übereinstimmung bei den Opfern, und er gehört auch leider nicht zu denen, die nur bei Vollmond durchdrehen.«
    »Die einzige Gemeinsamkeit ist seine Methode«, ergänzte Snipes. »Er zerbeißt die Kehlen der Opfer.«
    Jones sah seinen Vorgesetzten verunsichert an. »Chef? Ich hätte da eine Vermutung. Sie klingt allerdings ein bißchen weit hergeholt.«
    »Egal, raus damit«, forderte der Inspektor. »Ist immer noch besser als gar keine Idee. Erzählen Sie sie mir unterwegs. Ich brauch' jetzt erst mal einen Kaffee.«
    Die beiden stiegen ins Auto.
    »Also«, begann Jones, »wie Sie schon sagten: Die einzige Gemeinsamkeit sind die zerbissenen Kehlen der Opfer. Der Kerl muß eine Wahnsinnskraft im Kiefer haben.«
    »Und gesunde Zähne«, fügte Snipes sarkastisch hinzu.
    »Außerdem haben wir festgestellt, daß die Opfer viel zu wenig Blut im Körper hatten. Trotzdem haben wir am Tatort nie soviel Blut gefunden, wie es hätte sein müssen.«
    »Bislang erzählen Sie mir nichts Neues«, raunzte Inspektor Snipes unwirsch. »Jetzt spannen Sie mich nicht länger auf die Folter!«
    Jones räusperte sich, druckste jedoch nicht länger herum.
    »Ich bin zu dem Schluß gekommen, daß es sich ... um einen Vampir handeln könnte«, sagte er mit gedämpfter Stimme.
    Dem Inspektor fiel die Kinnlade nach unten. Er sah Jones ungläubig an. »Das ist doch wohl nicht ihr Ernst? Nur weil ein Psycho frei herumläuft, müssen sie nicht auch gleich durchdrehen. Lesen sie zu viele Horror-Romane?«
    Jones schwieg. Er hatte diese Reaktion wohl schon vorausgesehen.
    Sie kamen an der Wache an. Bevor sie jedoch ausstiegen, überraschte Snipes seinen Assistenten.
    »Wissen sie, ich habe nachgedacht über das, was sie sagten«, meinte er. »Vielleicht liegen sie gar nicht so falsch. Vielleicht hält der Typ sich für einen Vampir. Wir sollten diese Möglichkeit zumindest mit-einbeziehen.«
    *
    Den ganzen folgenden Tag kamen sie zu keinem neuen Ergebnis. Es gab keine verwertbaren Spuren. Es war einfach wie verhext. Wenn sie nicht bald das große Glück hatten, den irren Mörder auf frischer Tat zu erwischen, würden sie wahrscheinlich noch lange im dunkeln tappen.
    Am späten Nachmittag packte Inspektor Snipes seine Sachen und verließ die Wache. »Bis morgen, Jungs. Nach der letzten Nacht kann ich eine gute Portion Schlaf gebrauchen. Vielleicht haben wir ja Glück, und es findet sich noch eine Spur.«
    Er verließ das Revier, während Jones die Stellung hielt.
    *
    Es ist dunkel. Ich liebe die Dunkelheit. Sie ist mein Freund. Früher dachte ich anders. Mein Vater sperrte mich immer in den Keller, wenn ich unartig war. In seinen Augen war ich das oft. Mein Vater war ein seltsamer Mensch. Viele meinten, er wäre krank, die meisten aber hielten ihn einfach nur für verschroben.
    Es war nicht irgendein Keller, o nein. Es gab Fledermäuse dort! Zuerst hatte ich panische Angst vor ihren flatternden Geräuschen und vor ihren Bissen, meist in meine Fersen und in den Hals. Doch irgendwann begann ich sie zu lieben. Sie waren mir immer so

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