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Das Glueck einer einzigen Nacht

Das Glueck einer einzigen Nacht

Titel: Das Glueck einer einzigen Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Bryan
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denn ich bin hier schon viel zu lange in der Minderheit.“ Er reichte ihr die Hand. Barbara ergriff sie ohne zu zögern, erwiderte seinen festen Händedruck und fragte sich, warum gerade dieser Mann ein solches Vertrauen in ihr weckte.
    „Aber nein, Doktor. Barbara Logan ist mit uns zusammen in diesem Dorf aufgewachsen. Sie ist nur gleich nach dem Schulabschluß von hier weggezogen“, erklärte Lloyd.
    „Barbara Hayden“, verbesserte sie in diesem Moment den erstaunten Lloyd.
    „Wann hast du geheiratet?“ erkundigte er sich verblüfft.
    „ Kurz nachdem ich aus Farretts Corner weggezogen bin“, erwiderte Barbara.
    „Hayden“, meinte Dr. Akins nachdenklich. „Sind Sie vielleicht mit den Haydens aus Texas verwandt, dem Ölbaron Hayden?“
    „Ja, Jess Hayden war mein Mann“, antwortete Barbara überrascht. „Kennen Sie denn die Haydens?“ Während sie mit dem Arzt sprach übersah sie geflissentlich, daß Lloyds Mund vor Staunen weit offenstand.
    „Nein, ich kenne sie nicht persönlich. Aber mein Vater war Pfarrer in Dallas, und die Familie Hayden gehörte zu seiner Pfarrei. Es tut mir so leid, daß Jess Hayden gestorben ist. Er muß ein feiner Mensch gewesen sein.“
    „Ja, das war er. In jeder Beziehung.“

    „Wollen Sie mit mir tanzen?“ fragte der junge Arzt und blickte sie aufmunternd an.
    Erst jetzt merkte Barbara, daß die Kapelle zu spielen begonnen hatte. Und noch etwas fiel ihr auf: Aller Augen waren auf sie und den Arzt gerichtet.
    Sekundenlang zögerte sie. Die reservierte Barbara Hayden, Mitglied der feinsten Gesellschaftsschicht von Dallas, hielt es für richtiger, jetzt nicht mit Dr. Akins zu tanzen. Doch die ehemalige Rebellin in ihr, das schwarze Schaf von Farretts Corner, drängte sie, sein Angebot anzunehmen. Schließlich willigte Barbara lächelnd ein.
    „Darf ich Sie beim Vornamen nennen, Doktor Akins?“
    „Sie dürfen mich nennen, wie Sie wollen. Für meine Patienten bin ich Doc Akins, für meine Freunde einfach Jim.“ Auffordernd blickte er zur Tanzfläche, wo erst wenige Paare unbeholfen ihre Runden drehten.
    „Ich werde mich erst nach unserem Tanz entscheiden, wie ich Sie nenne. Es könnte ja sein, daß Sie mir so oft auf die Zehen treten, daß ich in Zukunft lieber Abstand von Ihnen halte“, meinte Barbara verschmitzt. Herausfordernd warf sie ihre rote Mähne zurück und ging auf die Tanzfläche voraus, während Lloyd sich schließlich wieder zu seinen tuschelnden Tischgenossen gesellte.
    „Nur Doc Akins hat sich heute abend noch lächerlicher als du gemacht, Lloyd Prentiss!“ zischte Rachel und warf ihrem Mann, der sich gelassen setzte, einen bitterbösen Blick zu.
    Lurlene Hershell wurde blaß vor Empörung. „Da bist du aber dem Doktor gegenüber unfair, Rachel. Wie soll er als Fremder wissen, daß Barbara Logan einen schlechten Ruf hat? Schau sie doch nur einmal an, wie sie ihn mit ihren Katzenaugen verhext und sich an ihn hängt, als sei er ihr Lebensretter.“
    „Ich sage euch, sie hat sich nicht im geringsten verändert. Sie ist noch immer hinter jedem Mann her. Barbara Logan ist eine schamlose Person!“ schnaubte Marybeth Simmons entrüstet.
    „Sie heißt nicht mehr Barbara Logan“, verbesserte Lloyd Prentiss sie in aller Ruhe.
    „Du hast wohl zuviel von dem Punsch getrunken“, meinte Marybeth tadelnd.
    Ihre spitze Bemerkung konnte Lloyd nicht erschüttern. Wußte doch jeder, daß sie diejenige war, die gewöhnlich ein Glas zuviel trank. „Nein, Marybeth“, erklärte er gelassen. „Ich stelle nur die Tatsachen richtig. Barbara ist verheiratet und heißt jetzt Hayden.“ Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und registrierte mit Belustigung das sprachlose Erstaunen seiner Tischnachbarn.
    Es war der berechnende Mason Hershell, der schließlich den Rest der Geschichte aus Lloyd herausholte.
    „Hayden, sagst du“, meinte er nachdenklich. „Ich habe einmal von einer Öl
    Dynastie in Texas gelesen, die Hayden heißt. Das kann aber kaum dieselbe Familie sein. Sie gehören den oberen Zehntausend an.“ Abschätzend kniff er die schwarzen Augen zusammen.
    Lloyd blickte zur Tanzfläche hinüber, wo Barbara und Jim Akins gerade einen schnellen Foxtrott tanzten. Er ließ sich Zeit mit seiner Antwort. Schließlich schien er mehr zu sich selbst als zu der Tischrunde zu sprechen. „Warum soll das nicht möglich sein? Ihr habt doch selbst gesagt, daß sie jeden Mann um den Finger wickeln kann. Wieso glaubt ihr, daß ein reicher Mann sich weniger zu einer

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