Das Glück trägt Cowboystiefel: Eine wahre Liebesgeschichte (German Edition)
Kaschmirmorgenmantel.
»Reeee?«, flötete sie. »Bist duuuu das?« Sie lehnte sich vor und blickte durchs Fenster.
Ich rutschte von Marlboro Mans Schoß und winkte ihr nicht gerade begeistert zu. »Äh … hi, Mom. Ja. Ich bin’s nur.«
Sie lachte. »Ach so … puh. Ich hatte ja keine Ahnung, wer hier draußen steht. Ich habe das Auto nicht erkannt!« Sie warf einen Blick auf Marlboro Man, den sie erst einmal zuvor gesehen hatte, als er mich abholte.
»Tja, hallo!«, sagte sie und hielt ihm ihre manikürte Hand hin.
Er nahm sie und schüttelte sie leicht. »Hallo, Ma’am«, sagte er, seine Reibeisenstimme war noch ganz belegt vor Begierde und Gefühl. Ich versank in meinem Sitz. Ich war eine erwachsene Frau. Und soeben hatte mich meine Mutter im Morgenmantel um zwei Uhr morgens in einem Auto vor ihrem Haus erwischt. Sie hatte die beschlagenen Scheiben gesehen. Sie hatte mich auf seinem Schoß sitzen sehen. Ich fühlte mich, als hätte ich gerade Hausarrest bekommen.
»Tja, dann«, sagte meine Mutter und drehte sich um. »Gute Nacht, ihr beiden!« Mit diesen Worten huschte sie ins Haus.
Marlboro Man und ich sahen einander an. Ich schlug die Hände vors Gesicht und schüttelte den Kopf. Er lachte leise, öffnete die Tür und sagte: »Los … ich bring dich besser noch vor der Sperrstunde nach Hause.« Ich nahm die verschwitzten Hände nicht herunter.
Er brachte mich zur Tür, und auf der obersten Stufe blieben wir stehen. Er legte mir die Arme um die Taille, küsste mich auf die Nase und sagte: »Ich bin froh, dass ich zurückgekommen bin.« Himmel, er war so süß.
»Ich bin auch froh«, antwortete ich. »Aber …«, ich hielt einen Augenblick inne, um Mut zu sammeln. »Wolltest du mir nicht irgendetwas sagen?«
Zugegeben, das war ziemlich direkt, ja sogar kühn. Aber ich wollte diesen Augenblick nicht einfach so verstreichen lassen. Uns blieb schließlich nicht mehr viel Zeit; bald wäre ich in Chicago, wo ich abends um elf im Café sitzen konnte, wenn ich wollte. Ich würde arbeiten. Wieder studieren. Ich wollte mir auf keinen Fall entgehen lassen, was er ein paar Minuten zuvor hatte sagen wollen, bevor meine Mutter in ihrem Kaschmirmorgenmantel aufgetaucht war und alles kaputtgemacht hatte.
Marlboro Man sah mich an und lächelte, er schien sich zu freuen, dass ich zur Abwechslung mal ein wenig forsch war. Eigentlich war ich immer ein ziemlich mitteilsames Kind gewesen, doch in seiner Gegenwart wurde ich still, geradezu schüchtern – ich erkannte mich selbst nicht wieder. So plötzlich und umfassend hatte er mein Herz erobert, dass ich sprachlos zurückblieb. Er hatte die beunruhigende Fähigkeit, alle Wörter aus mir herauszusaugen, so dass stattdessen nur die reine, pure Leidenschaft übrig blieb.
Er drückte mich noch fester an sich. »Also, erstens«, begann er, »erstens … habe ich dich wirklich gern.« Er blickte mir tief in die Augen, als wolle er sichergehen, dass jedes einzelne seiner Wörter direkt den Weg in mein Inneres fand. Ich schmolz dahin.
Es war einfach so ungewohnt für mich, dass Marlboro Man so geradeheraus war und sich kein bisschen fürchtete, seine wahren Gefühle offen mitzuteilen. Ich war an Spielchen gewöhnt, an Taktik, Gleichgültigkeit, Arroganz. Was Liebe und Romantik anging, hatte ich gelernt, äußerst genügsam zu sein und meine Erwartungen ganz weit herunterzuschrauben. Doch dann kam dieser Cowboy und warf innerhalb von zwei Wochen alles über den Haufen.
Er übertraf meine kühnsten Erwartungen.
Da er mir noch mehr zu sagen hatte, wartete er nicht einmal auf eine Antwort. So verhielt sich in seinen Augen ein richtiger Mann.
»Und …«, er zögerte.
Ich war ganz Ohr. Seine Stimme klang ernst und konzentriert.
»Ich will einfach nicht, dass du gehst«, sagte er schließlich, hielt mich dabei fest im Arm, und sein Kinn berührte meine Wange, so dass er mir direkt ins Ohr sprach.
Ich sagte zuerst nichts. Dann holte ich tief Luft. »Tja …«, begann ich.
Er unterbrach mich. »Ja, ich weiß, wir kennen uns erst seit zwei Wochen, und ich weiß, dass du Pläne hast und dass wir nicht wissen können, was die Zukunft bringt, aber …« Er schaute mich an, eine Hand unter meinem Kinn, die andere auf meinem Arm.
»Das stimmt«, sagte ich und suchte nach einer abgedroschenen Antwort. »Ich …«
Er unterbrach mich erneut. Er wollte definitiv etwas loswerden. »Wenn die Ranch nicht wäre, dann wäre es was anderes«, sagte er. Mein Puls beschleunigte
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