Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
Pferds erreichte; das Vibrieren wurde von einem entfernten Rumpeln begleitet, und der Horizont schien zu verschwimmen. Blue wollte ausweichen, trippelte rückwärts und stieg leicht auf. Im selben Augenblick wurde die Plastiktüte durch einen heftigen kühlen Windstoß vom Busch gerissen und flatterte an Blue vorbei. Die Stute geriet in Panik, wieherte laut und stieg plötzlich ganz auf, womit sie ihre Reiterin in hohem Bogen vom Rücken schleuderte.
    Mit Schwung landete Lilly auf dem bebenden Boden. Und federte noch einmal hoch! So schnell sie konnte, rollte sie sich weg von ihrem Pferd, um nicht getreten zu werden. Dabei geriet sie an den Rand des Weges. Blue konnte sich kaum auf den Beinen halten, und Lilly fiel über den Rand und kullerte den Abhang hinunter. Im Vorbeirollen griff sie nach einem dornigenBusch und zerschnitt sich die Hände, konnte sich aber daran festhalten.
    Während der Boden unter ihr sie mächtig schüttelte, hörte sie, wie ihr Pferd vor Angst schrie und wie der Blitz davonstob – nur weg von der Gefahr.
    Und dann verlor Lilly jede Kontrolle und rollte den Berg hinunter. Ihr Kopf schlug mehrfach an irgendwelche Steine, bis sie von einem großen, dicken, unerschütterlichen Baumstamm aufgehalten wurde. Dort blieb sie reglos liegen, während die Erde bebte und sich nur langsam unter ihr wieder beruhigte.
    Obwohl sie verletzt war, obwohl ihre Hände bluteten und sie eine dicke Beule am Kopf hatte, galt ihre erste Sorge Blue. Wenn das Pferd auf dem Weg zu Fall kam und den Berg hinuntersegelte, könnte es sich die Knochen brechen. Und für ein Pferd konnte das katastrophale Folgen haben.
    Langsam begann Lilly auf Händen und Knien wieder nach oben zu krabbeln, hielt sich hier mit ihren verletzten Händen an einem Baum oder Busch fest und stützte sich dort mit dem Fuß an einem Felsen oder Baum ab. Auch wenn der Abhang nicht wirklich steil war, kam sie nur langsam voran. Es war sehr lange her, dass sie zuletzt von einem Pferd gefallen war. Ihr ganzer Körper schmerzte, aber es schien nichts gebrochen zu sein. Als sie wieder oben auf dem Weg stand, war von ihrem Pferdchen nicht einmal mehr eine Staubwolke zu sehen. Blue könnte in Arizona sein, bevor sie ihren Horror vor der unsicheren Erde und der geisterhaften weißen Plastiktüte überwunden hätte.
    Hinter den Bergen im Westen ging die Sonne nun unter, und schon wurde es kühler. Zu Fuß war es verdammt weit bis zum Stall.
    „So ein Mist“, fluchte Lilly. „Ich habe aber auch nichts als Pech!“
    Clay war gegen vier, also vor dem Erdbeben, von seinem Besuch in dem Café wieder in die Klinik zurückgekehrt. Sie hielten einen sehr strikten Futterplan ein, dennoch war er leicht abgelenkt, als er sah, dass Lillys Jeep dort stand. Sofort schwoll ihmdie Brust vor lauter Hoffnung, und das sah man ihm offenbar an. Als er im Stall auf Annie traf, sagte sie als Erstes: „Sie ist mit Blue ins Gelände geritten und wird sicher bald zurück sein. Sie will mit dir reden. Ich hoffe, du kannst alles wiedergutmachen.“
    „Das hoffe ich auch, Annie, und ich werde es versuchen. Denn ich liebe sie auch.“
    „Die letzten Tage waren die reinste Tortur“, fuhr Annie fort. „Ich weiß nicht genau, was zwischen euch beiden vorgefallen ist, aber sie hat gesagt, dass du sie wahnsinnig machst.“
    Er lächelte. „Wirklich? Nun, sie hat auch ihren Teil getan, um mich wahnsinnig zu machen. Ich war gerade bei Dane. Er wollte ihr Vertrauen nicht verraten, aber so gut er konnte, hat er mir geholfen.“
    „Schön für dich“, sagte Annie leicht lächelnd. „Dann wirst du also um sie kämpfen!“
    „Selbstverständlich, das mache ich doch längst, obwohl sie es mir wirklich nicht leicht macht. Wann glaubst du, dass sie wieder zurück sein wird?“
    „Ich dachte eigentlich, jetzt um diese Zeit. Sie weiß doch, dass wir unseren Futterplan haben. Jedenfalls rechne ich bald mit ihr.“
    „Weißt du, wohin sie wollte?“
    „Sie hat nur gesagt, ins Gelände. Ich nehme an, sie wird einen der Wege genommen haben, die um die hintere Wiese herum ins Vorgebirge führen. Aber gesagt hat sie nichts. Du wirst doch hierbleiben und warten, nicht wahr?“
    „Unbedingt. Lass mich die Pferde fertig machen, dann bringe ich sie raus. Ich weiß doch, dass du ins Haus willst, um Nathaniel ein Bad einzulassen und seinen Bierkrug kalt zu stellen, während er heute Abend nur faulenzt.“ Er grinste. „Mach schon. Überlass Lilly mir.“
    „Kluger Junge.“ Annie wollte gehen,

Weitere Kostenlose Bücher