Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
Vom Netzwerk:
doch, dass du ihn attraktiv findest.“
    „Clay? Der neue Assistent?“, fragte Shelby. „Wie könntest du nicht? Hattest du schon ein Date mit ihm?“
    „Du meinst, ob ich mit ihm ausgegangen bin? Nein“, erwiderte Lilly. „Gut möglich, dass er mehr ist, als ich verkraften kann.“
    „Angsthase!“, sagte Annie.
    „Luke war auch mehr, als ich verkraften konnte“, räumteShelby ein und seufzte. „Aber Junge, was bin ich froh, dass ich die Herausforderung angenommen habe! Lilly, Clay ist so exotisch, so schön. Da musst du doch in Versuchung geraten.“
    Es machte Spaß, mit geröteten Wangen ein paar dunkle Witze über wilden Sex mit heißen, unwiderstehlichen Männern zu erzählen. „Aber im Ernst, es ist wirklich schon sehr lange her“, erklärte Lilly, und das war die Untertreibung des Jahrhunderts.
    „Aber man verlernt es nicht“, sagte Annie. „Genau wie das Reiten.“
    Shelby wollte wissen, wie sie zum Reiten gekommen war.
    „Mein Großvater hat mich auf ein Pferd gesetzt, als ich kaum laufen konnte. Mit zehn konnte ich dann bereits mit einem fünfhundert Kilo schweren Tier umgehen. Und als ich zwölf war, gab es für mich kein Pferd im Reservat mehr, das ich nicht reiten konnte. Unsere Nachbarn haben öfter schon mal alle kleinen Mädchen zu Austritten in die Berge und Täler mitgenommen. Da haben wir dann unter einem unendlich schwarzen Himmel, der mit Millionen von Sternen übersät war, auf dem Boden geschlafen, und ich hatte das Gefühl, mit der ganzen Erde verbunden zu sein. Als ich auf die Junior High kam, war mein Selbstbewusstsein auf dem Höhepunkt. Aber nachdem wir dann hierhergezogen sind, weg von den Pferden und dem Reiten, hatte ich Mühe, etwas zu finden, wofür ich mich begeistern konnte. Dabei war mir gar nicht klar, wie sehr es mir geholfen hätte, weiter zu reiten. Bis vor Kurzem wusste ich nicht, dass es das ist, was ich in meinem Leben brauche.
    Annie hat mich eingeladen, stundenweise im Stall mitzuarbeiten. Wenn es viele Reitschüler gibt, werde ich damit etwas Geld verdienen, aber vor allem könnte ich Blue behalten und sie zu einem Sonderpreis dort einstellen. Wir haben schon überlegt, dass wir für Gruppen von Mädchen Ausritte anbieten werden. Für ein junges Mädchen ist es das größte Gefühl von Macht, wenn es ein Tier zähmen kann, so als würde es damit beweisen, dass es in der Lage ist, allein zurechtzukommen, ohne die führende Hand ihrer Eltern. Es ist kaum zu glauben, aber sogar die Schulnoten verbessern sich, wenn Mädchen bestimmte Reitleistungenbeherrschen oder mal in der Wildnis kampiert haben mit nichts weiter als ihren Pferden und ihrem Verstand. Ich kann es gar nicht abwarten, das endlich mal wieder zu machen! Ich kann es nicht abwarten, mein eigenes Pferd zu versorgen und zu erleben, dass es sich auf mich verlässt, während ich mich auf es verlasse. Ich kann es nicht abwarten, jungen Mädchen das alles beizubringen … sogar sehr kleinen Mädchen!
    Natürlich werde ich dabei sehr engen Kontakt mit dem Navajo haben, dem ich eigentlich aus dem Weg gehen wollte …“
    Annie und Shelby blieben einen Augenblick lang ganz still, bevor sie laut losprusteten. Schließlich sagte Annie: „Gib’s auf! Du bist ein hoffnungsloser Fall.“ Und dann lachten sie zu dritt weiter.
    Nur wenige Tage später nahm Lilly eine Einladung von Clay an, mit ihm zum Abendessen ins Haus der Familie Toopeek zu fahren. Für sie war es ein sehr großer Schritt. Seit ihrem Umzug nach Kalifornien hatte sie sich von jeglicher Gemeinschaft amerikanischer Ureinwohner distanziert. Aber sie war einfach neugierig auf seine Familie.
    Es dauerte keine fünfzehn Minuten, die sie an ihrem Tisch saß, da wusste sie, als hätte sie es nicht schon vorher gewusst, dass ihre Zukunft sich unwiderruflich geändert hatte. Oder zurückverwandelt hatte.
    „Sie werden verhungern, so wie Sie essen“, hatte der alte Lincoln Toopeek gerade gesagt.
    „Lass sie doch essen, was ihr schmeckt“, empfahl Ursula. „Sie sieht absolut nicht so aus, als würde sie hungern. Gut möglich, dass ich sie gleich mal nach ihrer Diät frage, aber nicht vor dem Kuchen.“
    „Du solltest mal ein Stück von dieser Schweinelende probieren“, meinte Clay. „Die ist nicht von dieser Welt.“
    „Ich bin Vegetarierin“, erklärte sie leise.
    „Ach so, deshalb das Pilzsandwich. Aber gut, wenn du damit klarkommst“, sagte er, während er sich selbst ein sehr großes saftiges Stück Fleisch auf den Teller legte.
    „Diese

Weitere Kostenlose Bücher