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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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unter der ganzen Sache litt als ich. Natürlich war ich entsetzt, aber ich habe versucht, sie davon zu überzeugen, dass ich mich um sie kümmern kann. Nur, dass sie diese Idee sofort abgelehnt hat. Sie war nicht stark genug, um sich gegen ihre Familie durchzusetzen. Und ich wusste, dass meine Familie einen der ihren nicht so ohne Weiteres aufgeben würde.“
    „Haben sie dich bestraft?“
    „Missbilligung und Schuldgefühle waren meine Strafe, und im Laufe der Zeit sind sie auf ihre Kosten gekommen, was das angeht. Niemand außer mir ist mitten in der Nacht aufgestanden, um Gabe zu versorgen. Wir haben in einem Zimmer geschlafen, und obwohl ich gearbeitet hatte und zur Schule ging, waren sämtliche Fütterungen um zwei und fünf Uhr morgens meine Angelegenheit. Wenn er krank war, sich übergeben hat, geschrien hat und alles vollgeschissen hat, war das meine Schicht. Und als dann die Zähne kamen … Mann, ich schwöre bei Gott, jeder einzelne Zahn in seinem Mund geht auf mein Konto. Meine Mutter hat immer überlegen gelächelt, wenn ich an Schlafmangel litt oder frustriert war, als wollte sie mir damit sagen, willkommen in meiner Welt.“ Er lachte leise. „Es war sehr hart. Aber jede einzelne Minute hat sich gelohnt. Sieh ihn dir an. Ich kann nur über ihn staunen.“
    Lilly schwieg einen Augenblick. „Es ist sehr ungewöhnlich, dass ein Junge eine derart große Verantwortung auf sich nimmt.“
    „Es hat Zeiten gegeben, da hatte ich das Gefühl, das Gewicht der ganzen Welt auf meinen Schultern zu tragen, aber ich will ehrlich sein … meine Mutter war immer direkt auf der anderen Seite hinter der Tür. Sie hat mir alles gezeigt. Ich habe ihn zwar gefüttert und die Windeln gewechselt, aber sie war jedes Mal wach, hat aufgepasst und sich vergewissert, dass Gabe in unserem Haushalt immer an erster Stelle stand. Ein Kleinkind hat immer Priorität.“
    „Ich habe ihn gefragt, ob es schwer für ihn war, aber er hat mir gesagt, dass er es immer leicht hatte“, informierte sie Clay.
    Auf seinen Lippen zeichnete sich kurz ein stolzes Lächeln ab. Dann schwieg er einen Moment, schließlich sagte er: „Gabe ist mehr, als ich je verdient habe.“
    „Da bin ich mir nicht so sicher. Für mich hört es sich so an, als hättest du alles für ihn getan. Damit hast du dir seine Dankbarkeit verdient, und er scheint voll davon zu sein. Ich war auch ein Einzelkind.“
    „Du warst mit Sicherheit ein ganz besonderes Kind.“
    „Ich bin auch bei meinen Großeltern aufgewachsen. Und nachdem meine Großmutter gestorben war, hat sich mein Großvater ganz allein um meine Erziehung gekümmert …“
    „Und deine Eltern?“
    „Vater unbekannt; Mutter seit Langem vermisst. Sie hat mich bei meinen Großeltern zurückgelassen, als ich ein Baby war. Sie war Alkoholikerin, und irgendwann ist sie einfach weggelaufen.“
    „Alkoholikerin“, sagte er ernst. „Das ist wirklich ein Problem für unser Volk.“
    In diesem Augenblick geschah etwas Seltsames mit Lilly. In all den Jahren, in denen ihr Großvater vergeblich versucht hatte, sie ihren Wurzeln, ihrem Fundament, näherzubringen, hatte sie sich dem entzogen. Sie hatte die andere Welt angestrebt, die Beschäftigung mit der Kultur der amerikanischen Ureinwohner durch Buchführung ersetzt. Und die Spiritualität ihres Volkes hatte sie gegen den fernöstlichen Weg des Yogas eingetauscht. Doch als Clay nun diese simple Feststellung traf – Unser Volk hat wirklich ein Problem damit –, fühlte sie sich ihm im selben Moment verbunden.
    „Ist das auch in deiner Familie ein Thema?“
    „Ein oder zwei Cousins haben auf eigene Gefahr mit dem Feuer gespielt.“ Er schüttelte den Kopf. „In meiner Familie ist das schon lange kein Geheimnis mehr. Von Kindesbeinen an wurde mir eingebläut, dass es da kein Entkommen gibt. Wenn du Alkohol trinkst, wirst du zum Alkoholiker und früh sterben. In dieser Hinsicht sind wir nicht wie die Franzosen oder Engländer. Unsere Körper sind einfach viel anfälliger für den Schaden, den der Alkohol anrichten kann.“
    „Hast du es einmal versucht?“, wollte sie wissen.
    Er schüttelte den Kopf. „Nicht einen Tropfen. Ich will die Kontrolle über meinen Geist und Körper behalten. Das fällt mir auch nüchtern schon schwer genug. Und du?“
    Lachend schüttelte sie den Kopf. „Geht mir genauso. Auch ohne Alkohol habe ich schon genug damit zu kämpfen, die Kontrolle zu wahren.“
    Ihr Gespräch wandte sich nun erfreulicheren Aspekten ihrer Rasse,

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