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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Stämme und Familien zu. Lilly war zwar nicht wie Clay auf einer Ranch aufgewachsen, aber sie hatte in einer ländlichen Gemeinschaft gelebt, wo sie frei herumlaufen, spielen und reiten konnte. Erst vor Kurzem hatte sie bemerkt, wie sehr sie dieses Leben manchmal vermisste, aber Lilly war nie wieder dort gewesen, während Clay über die Jahre hinweg häufig in das Navajo-Nation-Reservat zurückgekehrt war. Und es gab noch mehr, worüber sie sprachen. Beide hatten sie das College besucht, aber nur Lilly hatte einen Abschluss gemacht. Clay hatte zwar Wirtschaft studiert, aber nur weil er lernen wollte, wie er seine Fähigkeiten im Umgang mit Pferden in ein rentables, erfolgreiches Geschäft umsetzen konnte, und das war ihm gelungen.
    „Dann bist du also reich und berühmt?“
    „In der Pferdebranche habe ich mir durch ein paar Kleinigkeiten einen Namen gemacht, und reich bin ich an Absichten und Erfahrung.“
    „Das war jetzt ein Ausweichmanöver!“
    „Willst du meinen Kontostand sehen?“, fragte er schmunzelnd. „Ich habe vor, mich um meinen Sohn und meine Eltern zu kümmern, und bin mir noch nicht so ganz sicher, ob ich das schaffen werde.“
    Sie unterhielten sich über diesen Teil Nordkaliforniens und seine im höchsten Sinne wertvollen Aspekte – die fast schon einschüchternde Schönheit der unberührten Natur, die wilde Tierwelt und die saubere Luft. Clay sagte, dass er die Berge und Täler um Flagstaff vermisst hatte und dies ein guter Ersatz sei. Er berichtete ihr, welche der kleinen Ortschaften in den Bergen er bereits entdeckt hatte, und sie erzählte ihm, welche Sehenswürdigkeiten es an der Küste gab.
    Sie redeten weiter, während er Streak für die Nacht fertig machte. Als schließlich alle Arbeiten erledigt waren und Clays Eisbeutel warm geworden und sich in Wasser verwandelt hatte, sagte er: „Jeden Abend deckt meine Schwester einen großen Tisch. Es ist eine große Familie, und manchmal kommen auch Freunde. Du kannst mir mit deinem Wagen folgen und mit unszusammen essen. Du wärst ihnen willkommen, und du wirst sie mögen. Sie sind das Salz der Erde. Ursula ist Lehrerin, und das ist einer der Gründe, weshalb ich will, dass Gabe bei ihnen wohnt. Er ist ein guter Schüler, aber sie wird mehr aus ihm herausholen. Und mein Schwager ist der Polizeichef in dem kleinen Ort. Außer Gabe leben noch vier ihrer Kinder zu Hause, und Toms Eltern gehören auch mit zur Familie.“
    Ohne auf die Uhr zu sehen, wusste Lilly, dass es Zeit fürs Abendessen war und dass sie es allein einnehmen würde. Wahrscheinlich würde sie unterwegs anhalten und sich ein Bohnen-Käse-Burrito zum Mitnehmen kaufen, obwohl sie in Wirklichkeit nichts lieber wollte, als mit Clay und seiner Familie an einem Tisch zu sitzen. Sie würde gerne mehr über sie alle erfahren. Aber so weit war sie noch nicht.
    „Es tut mir leid“, entschuldigte sie sich. „Ich habe noch zu tun.“
    „Mir tut es leid, das zu hören. Vielleicht ein anderes Mal?“
    „Vielleicht. Ich sollte lieber gehen. Und du solltest zu deinem Abendessen fahren.“
    „Irgendwann dieser Tage, Lilly, wirst du es einmal mit mir wagen.“
    Sie lachte und bedachte ihn noch mit einer wegwerfenden Handbewegung, als sie zu ihrem Truck ging. Aber im Stillen dachte sie: Ich wage schon jetzt sehr viel. Für meine Verhältnisse …

8. KAPITEL
    A uf Annies Bitte hin hatte Lilly Blue Rhapsody gesattelt und sie für eine kleine Dressurstunde in den Longierzirkel geführt. Blue war wundervoll; sie konnte beinahe vorhersehen, was Lilly als Nächstes von ihr wollte.
    „Wie viel Dressurunterricht hast du gehabt?“, fragte Annie. „Gar keinen. Kurz bevor wir das Reservat verlassen haben, hatte ich mit Barrel Racing angefangen. Mein Grandpa meinte, dass mich das zwanzig Jahre meines Lebens gekostet hätte.“
    „Du reitest, als hättest du ewig nichts anderes gemacht.“
    Lilly schüttelte den Kopf. „Ich glaube, das liegt an Blue. Wie ihr Leben zuletzt auch ausgesehen haben mag, ich würde alles darauf wetten, dass sie an Turnieren teilgenommen hat. Übrigens, ich glaube, ich weiß jetzt, wie ich es mache. Wenn ich dreimal in der Woche Yogaunterricht gebe, kann ich ihre Pension bezahlen. Und beim Futter bekomme ich ja einen Preisnachlass.“ Sie grinste.
    „Und wenn ich eine bessere Idee hätte?“, sagte Annie. „Unser Reitprogramm ist zwar momentan noch sehr klein, wird aber immer weiter ausgebaut. Ich könnte jemanden wie dich gebrauchen, der mir dabei hilft. Falls du

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