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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Hopis“, bemerkte Lincoln Toopeek. „Die haben wirklich seltsame Essgewohnheiten.“
    „Mein Großvater ist ein anerkannter Fleischfresser!“, teilte Lilly ihm mit. „Schließlich verkauft er den Ranchern das Futter für Vieh und Schafe!“
    Die ganze Familie – Erwachsene und Kinder – lachten, während die steinerne Miene des ernsten Lincoln einen verdutzten Ausdruck annahm. Er schien nicht beleidigt zu sein, nur überrascht. Schließlich hatte er geglaubt, dass er recht hatte mit dem, was er sagte.
    „Bitte, Lincoln, leg dich jetzt nicht mit ihr an“, sagte Ursula und fügte für Lilly erklärend hinzu: „Bei den Navajos ist er genauso kritisch. Er ist ein Cherokee, und weiß Gott, nur die Cherokees wissen etwas!“
    „Ich hoffe, der Kuchen ist mit deiner Diät vereinbar.“ Clay beugte sich zu ihr und fügte im Bühnenflüsterton hinzu: „Den willst du nicht verpassen.“
    Familie. Gemeinschaft. Kameradschaft. Ihr Großvater hatte nie geschafft, was diese Familie binnen fünfzehn Minuten bewirkte. Lilly kehrte in die Gemeinschaft ihres Volkes zurück und wusste sofort, dass sie riskieren musste, sich zu öffnen. Sich ihm zu öffnen.
    Sie musste wieder irgendwo hingehören, zu einer Gemeinschaft, die sie verstand, und die sie verstand. Die Tradition zerrte an ihr.
    Mitte September konnte Dr. Nathaniel Jensen den Betrieb seiner Klinik mit dem neuen Stall aufnehmen. Wie eine ganze Reihe von Leuten aus den umliegenden Ortschaften waren auch Lilly und Yaz zur Einweihungsfeier gekommen. Von Virgin River aus gesehen lagen die Stallungen Jensen nur ein Stück weiter den Berg runter in Richtung Grace Valley. Aber Pferdehalter, die sich auf Nathaniels Fähigkeiten verließen, waren von überall her angereist, und auch Besitzer anderen Nutzviehs kamen von nah und fern. Lilly half Annie dabei, Unmengen an Essen und Getränken auf einen Tapeziertisch zu stellen, der zwischen Haus undStall aufgestellt worden war. Währenddessen beobachtete sie, wie Clay auf fast alle eintreffenden Gäste zuging, sie begrüßte oder sich vorstellte. Später nahm sie sich eine Weile Zeit, Clay und Gabe dabei zu helfen, die Jensen-Pferde für alle die zu satteln, die Lust hatten, eine Runde zu reiten; ein Angebot, das vor allem die Kinder gern annahmen. Bei einer ganz jungen Reiterin verhielt Blue sich außergewöhnlich brav, und es war für Lilly eine große Freude, sie herumzuführen.
    Zu ihrer Überraschung hatte Clay auch die gesamte Familie Toopeek eingeladen. Am späten Nachmittag stellte er sich neben Lilly und wies mit seinem Glas Limonade auf Yaz und Lincoln, die in ein Gespräch versunken waren, bei dem anscheinend nur wenige Worte gebraucht wurden, um sich näherzukommen. Oder zu streiten.
    „Siehst du das?“, sagte Clay. „So ähnlich wird es auch aussehen, wenn mein Vater und dein Großvater sich begegnen. Ihre Nasen stoßen fast aneinander, und trotzdem sind sie meilenweit voneinander entfernt.“
    „Glaubst du denn, dass sie sich begegnen werden?“
    „Darauf zähle ich.“
    Ihre Welt würde sich erweitern, und Lilly wusste es.
    Als Lilly am Donnerstag das Futter lieferte, wartete Clay bereits auf sie. „Ich habe vor, heute Abend meinem Sohn beim Football zuzusehen. Hast du Lust mitzukommen?“
    „Ich wünschte, ich hätte Zeit“, lehnte sie mit aufrichtigem Bedauern ab, denn sie war ganz vernarrt in Gabe. „Aber ich habe schon etwas vor.“
    „Ist es dieser Freund?“, fragte er lächelnd.
    „Nein“, antwortete sie lachend. „Ich habe versprochen, bei einer Yogastunde auszuhelfen. Das ist ein bisschen Extrageld, das ich für Blue brauche.“
    „Also morgen Abend hat Gabe mit seinen Freunden etwas vor, da könnten wir beide, du und ich, doch den Abend zusammen verbringen. Nicht mit der Familie Toopeek, sondern nur wir zwei. Dann könnten wir uns mal nicht nur über Pferdeunterhalten. Lass mich dich zum Essen einladen oder so etwas.“
    „Ich kann nicht“, antwortete sie. „Ich habe schon etwas geplant.“
    „Mit diesem Freund?“
    „Mit einem sehr engen Freund, und das hatten wir schon vor einiger Zeit vereinbart. Es tut mir leid.“
    „Dann sag doch ab“, drängte er.
    „Diesmal nicht. Vielleicht ein andermal.“
    Freitag hatte Lilly extrem viel zu tun, und dafür war sie dankbar. Sie hatte wirklich eine Verabredung mit Dane. Sie wollten zusammen ins Kino gehen und vielleicht irgendwo noch einen Happen essen. Natürlich wäre es für Dane nicht nur absolut in Ordnung gewesen, wenn sie abgesagt

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