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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Falsches gesagt. Ich habe deinen Vater gefragt, ob sie ein Indianermädchen ist, und er hat mich angeblafft, sie sei eine Hopi.“ Hilflos zuckte sie mit den Schultern. „Wie es aussieht, habe ich ihn beleidigt, Gabe. Ich werde es wiedergutmachen müssen.“
    Gabe schob die Hände in die Taschen und senkte den Kopf. Sein Vater war nicht übersensibel, wenn es um solche umgangssprachlichen Ausdrücke ging, es sei denn, sie waren respektlos gemeint. Er schaute auf und sah sie an. „Und das war alles? Du hast ihn gefragt, ob sie eine Indianerin ist?“
    Wieder zuckte sie mit den Achseln, aber Gabe entging nicht, dass sie kurz den Blick abwandte. „Soweit ich weiß, ja. Ich werde ihm ein bis zwei Tage Zeit lassen, wieder runterzukommen, dann rufe ich ihn an und will versuchen, das wieder in Ordnung zu bringen. Weißt du, eins der Dinge, auf die ich wirklich stolz bin, ist, dass es uns gelungen ist, uns so freundschaftlich zu trennen und unsere Ehe zu beenden. Wir haben weiterhin eine gute Beziehung, eine sehr starke Freundschaft. Ich will nicht, dass das alles kaputt geht, nur weil ich dummerweise das falsche Wort gewählt habe. Er wird doch sicher meine Entschuldigung annehmen?“
    „Ich wusste gar nicht, dass du hier bist“, war alles, was Gabe dazu einfiel.
    Sie lachte. „Nun, da geht es mir genauso. Ich spreche regelmäßig mit deinem Vater, aber ich wusste auch nicht, dass du hier bist. Du besuchst ihn?“
    „Nein, ich wohne bei meiner Tante und meinem Onkel in Grace Valley. Das hat mein Vater so eingerichtet, damit wir uns jeden Tag sehen können. Ich wusste nicht, dass du und mein Dad noch Kontakt habt.“
    „Er wird wohl vergessen haben, das zu erwähnen“, sagte sie achselzuckend. „Also, was hast du vor, solange du hier bist?“
    Gabe war überzeugt, dass sie log. Allzu viel Kontakt konnten sie nicht haben, wenn überhaupt. „Ich helfe in der Klinik und im Stall und werde hier die Highschool beenden.“
    Ihrem Gesicht war anzusehen, wie erschrocken sie war. „Oh? Aber nein, das ist ja wunderbar! Du musst dich sehr freuen!“
    „Mein Vater hat viele Jahre hart dafür gearbeitet, damit wir zusammen sein können.“
    „Ja“, sagte sie ernst, und beließ es klugerweise dabei bleiben. Clay hatte Gabe nach der Hochzeit zu den Sorensens geholt, indieses große, kalte, unfreundliche Haus, und nach nur wenigen Wochen hatte er ihn wieder zu seinen Großeltern heimgeschickt. Danach hatte Gabe ihn zwar gelegentlich auf der Sorensen-Ranch in L. A. besucht, aber nie wieder versucht, dort zu leben. Sein Vater hatte gesagt: „Du siehst sicherlich selbst, dass es nicht der richtige Ort für dich ist.“
    Daraufhin hatte Gabe ihn gefragt: „Ist es denn der richtige Ort für dich, Dad?“
    „Du weißt ja, Gabe“, fuhr Isabel fort, „wenn du die Schule abgeschlossen hast, wird es auf unserer Ranch Möglichkeiten für dich geben. Ich selbst würde dich sponsern. Das heißt, einstellen. Wir haben Verbindungen zu vielen bedeutenden Züchtern, Trainingsprogrammen und so weiter. Du könntest die richtigen Beziehungen knüpfen, um dein eigenes Geschäft in der Pferdebranche aufzubauen. Wenn du interessiert bist, musst du mich nur anrufen.“
    „Danke“, sagte er höflich und wusste genau, dass er ihr Angebot niemals annehmen würde.
    „Nun, dann sollte ich mich mal lieber auf den Weg machen“, sagte sie und wandte sich ab. „Ich habe mich sehr gefreut, dich zu sehen, Gabe.“ Sie ging zurück in den Stall.
    Gabe rief ihr nach: „Willst du das Pferd einladen?“
    „Ja“, rief sie über die Schulter. „Ich habe sie hergebracht, damit dein Vater und Dr. Jensen sich ihr Bein ansehen. Die Diagnose, die unser Tierarzt gestellt hatte, fand ich wenig überzeugend. Und ich hatte recht. Clay und Dr. Jensen haben eine bessere Vorstellung von dem, was ihr fehlt. Ich bin froh, dass ich gekommen bin.“
    Sie redet so einen Schwachsinn, dachte Gabe. Isabel Sorensen musste ihre preisgekrönten Pferde nicht in einem Anhänger selbst durch die Gegend karren, nur um eine zweite Meinung einzuholen. Die Hälfte aller hoch dotierten Veterinäre im Land würden jederzeit gern einen Hausbesuch bei ihr machen; sie würden sich überschlagen, um die Chance zu erhalten, ihre Meinung abgeben und sich eine Nische in dieser steinreichen Familie von Züchtern und Rennsportlern ergattern zu können.Isabel war wegen seines Vaters hier. Und in diesem Augenblick war Gabe überaus glücklich, dass er seinen Vater so wütend davonfahren

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