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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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der Scheidung noch immer eine Beziehung zwischen euch gab? Oder entspricht das der Wahrheit?“
    „Isabel hat zu viel als gegeben vorausgesetzt. Einer der Gründe, weshalb ich hierhergezogen bin, war der, dass ich endlich einen Schlussstrich ziehen wollte. Und als ich dich dann kennengelernt habe …“
    Es traf sie wie ein unerwarteter Schlag in die Magengrube, und Lilly zuckte zurück. Es stimmte also. Es war keine zwei Jahre her; Clay hatte seine Frau gerade erst verlassen. Aber das hatte er ihr nicht gesagt. Wieder wandte sie sich von ihm ab.
    „Tu das nicht, Lilly. Fahr jetzt nicht einfach so weg.“
    Sie riss die Tür ihres Jeeps auf. „Gib die Ausfahrt frei oder ich schwöre bei Gott, dass ich deinen Truck rammen werde!“
    Ein Teil von ihr wünschte sich, er würde standhaft bleiben und sich weigern, den Weg freizugeben, auch wenn es mehr als lächerlich wäre, ihn tatsächlich zu rammen. Das fing schon mal damit an, dass sein Truck wesentlich größer war als ihr kleiner Jeep und mit einer gewaltigen Stoßstange ausgestattet war. Nur sie selbst würde hinterher ein zerbeultes Fahrzeug haben und sich wahrscheinlich auch noch verletzen. Zum anderen hätte es
    sie nur aufgehalten, und sie musste unbedingt vor ihm fliehen. Lilly verließ die Futterhandlung, als wäre ihr ein Schwarm Hornissen auf den Fersen.
    Im Rückspiegel konnte sie sehen, dass er ihr folgte. Falls er es wagen sollte, ihr bis nach Hause hinterherzufahren, würde er es sein Leben lang bereuen! Als sie an die Kreuzung gelangten, wo sie rechts und er normalerweise links abbiegen müsste, hielt sie ihn gut im Auge. Und während sie abbog, hielt sie die Luft an und atmete erst wieder stoßartig aus, nachdem sie festgestellt hatte, dass er tatsächlich in die andere Richtung fuhr. Oh Gott. Oh Gott, oh Gott, oh Gott!
    Alles, was sie denken konnte, war: Das kann mir doch nicht schon wieder passiert sein! Genau zwei Mal in meinem ganzen Leben habe ich mich verliebt, und beide Male werde ich betrogen? Und heule mir hinterher die Augen aus dem Kopf? So etwas kann einem doch nicht zweimal passieren!
    Sie war unmöglich in der Lage, etwas zu essen; ihr pochte der Kopf, und sie wusste, dass es von der Anstrengung kam, die sie aufbringen musste, um nur ja keine Träne wegen ihm zu verlieren. Aber sie verriegelte sowohl die Eingangs- als auch die Terrassentür, damit er nicht hereinkommen konnte, legte eine Opern-CD auf und versuchte, nicht daran zu denken, wie er sie geliebt hatte.
    Am nächsten Tag rief sie ihren Großvater an, entschuldigte sich und sagte ihm, sie könnte nicht zur Arbeit kommen, weil sie die Grippe hätte.
    „Lilly, ich habe gesehen …“
    „Du weißt nicht, was du gesehen hast, Grandpa, und ich möchte dir das auch nicht erklären, bis ich selbst die Möglichkeit hatte, es einmal wirklich zu durchdenken. Bitte. Lass mir ein bisschen Zeit und Raum.“
    „Wenn er dir ein Leid angetan hat, werde ich …“
    „Ich weiß, wie weit du gehen würdest, um mich zu rächen, Grandpa. Aber diesmal werde ich für mich selbst sorgen. Ich schau später mal rein.“
    Dann rief sie Annie an. „Ich fürchte, ich kann dir diese Wochebeim Unterricht nicht helfen, Annie. Ich bin nicht ganz auf dem Damm.“
    „Lilly, wir wissen alle, dass etwas nicht in Ordnung ist. Du kommst nicht, Clay ist unglücklich, Gabe ist aufgebracht, und alles steht auf dem Kopf. Willst du mir nicht erzählen, was los ist?“
    „Wird Clay es euch nicht sagen?“
    „Er sagt kein Wort, und ich mache mir Sorgen.“
    „Kein Grund zur Sorge, Annie. Entschuldige mich bitte nur die nächsten paar Tage. Bestimmt geht es mir bald wieder besser. Ich rufe dich an.“
    Zwei Tage hielt sie sich von der Futterhandlung fern und blieb zu Hause. Clay wartete fast vierundzwanzig Stunden ab, bevor er anfing, sie auf dem Handy anzurufen. Obwohl sie ihn lieber ignoriert hätte, hörte sie seine Nachrichten ab, von denen er gleich mehrere hinterlassen hatte. Lilly, ich muss dir einiges erklären, aber du musst mir die Möglichkeit dazu geben. Lilly, vielleicht war es ein Fehler, dass ich dir nicht mehr von Isabel erzählt habe, aber ganz ehrlich, ich wollte einfach nicht, dass sie in unserem Leben überhaupt eine Rolle spielt. Bitte verzeih mir. Gib mir eine Chance . Und dann die, die ihr am besten gefiel: Lilly, du gibst uns zu schnell auf. Wir müssen einfach miteinander reden, um das wieder in Ordnung zu bringen .
    Aber das wollte sie einfach nicht, sie hatte nicht vor, ihm noch einmal

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