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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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zu vertrauen, nur um dann hinterher herauszufinden, dass er log. Weder nahm sie seine Anrufe an, noch rief sie ihn zurück.
    Am zweiten Abend nach ihrer Auseinandersetzung kam Clay und klopfte an ihre Haustür. Sie schlich hin und sagte ihm, er solle verschwinden. Aber er blieb hartnäckig.
    „Bitte, sprich mit mir. Fünfzehn Minuten, das ist alles, worum ich dich bitte. Nur eine Viertelstunde. Du musst wissen, wie Isabel ist. Sie sieht aus, als hätte sie alles, aber sie hat nichts von dem, was wirklich wichtig ist, Lilly. Sie ist unsicher und in vielerlei Hinsicht ist sie wie ein Kind.“
    Hmm, dachte Lilly. Da frage ich mich doch, wie kindhaft ihr Bankkonto sein mag. Oder wie kindhaft sie wohl im Bettist. „Verschwinde. Ich werde dich nicht reinlassen, und ich will nicht mit dir reden.“
    „Lilly, du bedeutest mir so viel, und ich weiß, dass ich dir auch etwas bedeute. Lass uns eine Lösung finden. Wir wollen uns gegenseitig ausreden lassen und die Luft bereinigen. Ich will versuchen, es dir zu erklären. Aber du müsstest versuchen, es zu verstehen … Wir fangen noch einmal von vorne an. Wir dürfen nicht zulassen, dass das, was wir haben, so schnell zu Ende geht. Nicht jetzt, wo wir doch gerade erst angefangen haben.“
    Lilly musste einräumen, dass das ein Fortschritt war im Vergleich mit dem Jungen, der ihr gesagt hatte: „Ein Baby? Also das kann nicht von mir sein!“
    Aber dass er so laut an ihre Tür hämmerte, brachte sie aus dem Konzept und ließ sie den Verstand verlieren. Er sollte wissen, dass sie es ernst meinte und kein naives kleines Mädchen war, das sich von ihm oder Isabel manipulieren ließ! Deshalb rief sie die Polizei in Fortuna an, ging anschließend in ihr Schlafzimmer und schloss die Tür hinter sich. Sie konnte noch hören, wie er weiter an ihre Tür klopfte, aber seine Stimme, die sie gleichzeitig verführte und wütend machte, war zum Glück nur noch gedämpft vernehmbar.
    Und dann dachte sie: Was habe ich getan? Was ist, wenn sie ihn ins Gefängnis stecken? Wenn es etwas gab, das ihrer Beziehung den Todesstoß versetzen würde, dann sicherlich ihr Anruf bei der Polizei!
    Clay hatte ungefähr zwanzig Minuten vor der Tür gestanden, geklopft und auf sie eingeredet, als ein Streifenwagen vor Lillys Haus anhielt. Ein Polizist, so groß wie Clay, stieg aus, schlenderte auf ihn zu und fragte: „Sir? Hat die Lady Sie nicht gebeten, zu gehen?“
    „Ich habe nichts Verbotenes getan“, erwiderte Clay.
    „Das ist eine Ruhestörung und es sieht aus, als würden Sie sie belästigen. Wie wär’s, wenn Sie jetzt entweder verschwinden oder mit zur Wache kommen. Dann können wir dort darüber reden?“
    „Verdammt!“
    „Junge, Sie müssen die Frau in Ruhe lassen. Sie steht nicht auf Sie, kapiert?“
    „Ja.“ Clay ließ den Kopf hängen. „Kann ich einfach gehen?“
    „Das würde ich mir wünschen. Übrigens, nur für den Fall, dass wir uns missverstehen, Mr Tahoma, ich habe Ihr Autokennzeichen eingegeben, und die junge Dame hat dem Dienstleiter mitgeteilt, wo Sie arbeiten. Deshalb wollen wir der Frau lieber keinen weiteren Ärger mehr machen. Haben wir uns verstanden?“
    „Alles klar“, rief Clay über die Schulter und ging zu seinem Truck.
    Im Haus lag Lilly auf dem Bett und weinte zum ersten Mal seit dieser scheußlichen Konfrontation.

15. KAPITEL
    A ls das Telefon im Büro der Klinik Jensen klingelte, nahm Nathaniel ab, obwohl sein Assistent im selben Raum am Computer arbeitete.
    „Dr. Jensen“, meldete er sich. „Ich schau mal, ob er in der Nähe ist, Isabel. Bleiben Sie dran.“ Er legte sie auf die Warteschleife und drehte sich zu Clay um. „Es ist Isabel. Sie will mit dir sprechen.“
    Clay nickte und nahm den Hörer.
    „Clay“, sagte Nathaniel. „Ich kann auch rausgehen.“
    Clay dachte eine Sekunde darüber nach und nickte. „Danke.“ Er wartete, bis Nathaniel das kleine Büro verlassen hatte, dann nahm er den Anruf an. „Hallo, Isabel.“
    „Nun, hallo“, begann sie. „Ich hoffe, du hast dich inzwischen etwas abgeregt.“
    „Was meinst du?“
    Sie lachte kurz. „Ich müsste ja schon blind, taub und dumm sein, um nicht zu wissen, dass ich dich wirklich verärgert habe. So wütend habe ich dich noch nie erlebt, jedenfalls nicht auf mich, und mit Sicherheit nicht wegen einer flapsigen Bemerkung über ein Indianermädchen! Wir hatten uns doch mal darüber unterhalten, und da hast du mir gesagt, dass du den Ausdruck nicht als beleidigend empfindest. Ich rufe

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