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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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ein großes Risiko eingegangen, und dann …“
    „Welches Päckchen?“, fragte Clay.
    Dane zuckte mit den Schultern und wandte den Blick ab. Ohne Clay anzuschauen, sagte er leise: „Als sie noch jünger war, ist eine Liebesgeschichte ganz übel auseinandergebrochen …“
    „Das hat sie erwähnt. Aber haben wir nicht alle so etwas erlebt?“
    „Du auch?“
    Clay grinste. „Alle“, wiederholte er.
    „Was für eine schreckliche Liebesgeschichte war es denn bei dir?“, fragte Dane, stützte den Ellbogen auf die Theke und legte das Kinn in die Handfläche.
    „Spielt das eine Rolle?“
    „Möglich wär’s. Finde es heraus.“
    „Als Teenager hatte ich eine Freundin. Wir haben ein Kind bekommen. Sie wollte es weggeben, aber ich habe meinen Sohn mithilfe meiner Eltern großgezogen.“
    Ruckartig richtete Dane sich wieder auf. „Im Ernst?“
    „Gabe ist jetzt siebzehn. Es war ein Fehltritt mit einem sehr positiven Resultat. Er wohnt jetzt in Grace Valley bei meiner Schwester, arbeitet stundenweise in der Klinik, und ich sehe ihn jeden Tag. Endlich, nach all den Jahren, in denen ich weit weg vom Reservat gearbeitet habe und ihn nur besuchen und am Telefon mit ihm reden konnte. Aber jetzt zu Lilly …“
    Dane nahm Clays Kaffeetasse und schenkte ihm nach. Dann holte er tief Luft. „So gern ich dir auch erzählen würde, was ichweiß – ich sollte ich mich lieber vorsehen. Lilly steht momentan auf sehr wankendem Boden und versucht, sich Klarheit zu verschaffen. Ich will dir so viel sagen – sie war sehr jung. Der Junge war älter, und er war ein gut aussehender Navajo. Dein Pech. Er hat sie sehr verletzt, Clay. Ihr Großvater glaubte, es sei das Beste, mit ihr von dort wegzuziehen, aber … Aber wie oft kann ein Mädchen abgelehnt werden, wie oft kann es verlassen werden, bevor es sich rächt?“
    „Gab es denn mehr als diesen einen Kerl?“
    „Nein. Aber ihren Vater hat sie nie kennengelernt, ihre Mutter hat sie bei den Großeltern zurückgelassen, ihre Großmutter ist gestorben, als sie noch ein kleines Mädchen war, der Junge hat sie sitzen lassen … auf eine sehr grausame Art … Sie wurde aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen und …“ Er hustete hinter vorgehaltener Faust und brach ab. Schon das würde ihm genügend Schwierigkeiten einbringen; mehr wollte er nicht sagen. „Es gibt Umstände in dieser ganzen Geschichte, die Lilly dir wohl besser selbst erzählt, denke ich. Ich glaube, Lilly hatte zu viele Verluste zu verkraften und war sehr vorsichtig geworden. Der Versuch mit dir war für sie ein enormes Risiko.“
    Clay starrte einen Augenblick lang in seine Tasse. Dann stand er auf, zog seine Brieftasche heraus und legte ein paar Scheine auf die Theke.
    „Lass gut sein. Das geht aufs Haus“, wehrte Dane ab.
    „Wir müssen alle sehen, wie wir über die Runden kommen.“
    „Was hast du jetzt vor?“
    „Keine Ahnung. Aber ich werde sie nicht aufgeben.“
    „Das ist gut. Ich hatte gehofft, dass du so empfindest. Und falls du es wieder hinbiegen kannst, würde ich mich freuen, wenn du ein gutes Wort für mich einlegen könntest. Ich habe ihr ganz schön eingeheizt und gesagt, dass sie sich wie ein Baby verhält, wenn sie sich weigert, mit dir zu reden.“
    „Sollte ich die Chance dazu haben, werde ich mein Bestes geben.“ Clay reichte ihm seine große Hand. „Ich danke dir.“
    „Vielleicht habe ich alles nur schlimmer gemacht …“
    „Deine Loyalität gegenüber Lilly ist eine gute Sache. Du bistihr ein sehr guter Freund. Es ist nicht immer leicht, aufrichtig zu sein. Das ist riskant. Wenn ich sie zurückgewinnen kann, muss ich mich wahrscheinlich bei dir bedanken.“
    „Es wäre mir ein Vergnügen.“
    Clay verließ das Café und ging zu seinem Truck. Dane beobachtete seine Abfahrt mit unzählig vielen Emotionen – Gefallen, Erstaunen, Bewunderung, vielleicht sogar Sehnsucht. Dieser große, aufrechte Mann; der lange schwarze Zopf; die breiten Schultern. Nachdem Clay rückwärts ausgeparkt hatte und losgefahren war, ließ Dane sich auf die Theke sinken. „Oh. Mein. Gott“, sagte er sehr leise. „Puh!“
    Lilly konnte sich nicht entscheiden, ob Dane ihre Gefühle verletzt, sie wütend gemacht oder enttäuscht hatte …
    Bis ihr plötzlich klar wurde, dass er recht hatte!
    Für eine Frau, die Schwäche verachtete, verhielt sie sich wie ein Feigling. Wie ein rückgratloses Opfer. Schon vor Langem hätte sie begreifen müssen, dass die einzige Möglichkeit, mit diesem alten Liebeskummer

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