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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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Schmerztabletten ein, als wären es M&Ms.“
    „Nun, sie werden ihm doch verschrieben, oder?“
    „Vor zwei Tagen habe ich ihn zur Physiotherapie gebracht und dann in die Klinik. Der Arzt hat ihm gesagt, es wäre Zeit, das gute Zeug allmählich mal abzusetzen und mit Entzündungshemmern und Eis weiterzumachen. Aber ich sehe nicht, dass das geschieht. Er nimmt weiterhin dieses starke Zeug.“
    „Hat er denn noch große Schmerzen?“
    „Das Bein tut ihm weh, weil er es jetzt belastet, aber der Physiotherapeut sagt, er macht gute Fortschritte. Es ist jetzt einen Monat her. Sein Ellbogen bringt ihn um, und der Physiotherapeut meint, es wird schwierig, das wieder hinzukriegen, eine Rehabilitation, die mit Schmerzen verbunden ist. Luke, er nimmt keine entzündungshemmenden Mittel und Eis. Als ich ihn auf die Medikamente angesprochen habe, hat er mich rausgeworfen.“
    „Lass mich nachdenken“, sagte Luke. Colin hatte zehn Tage im Krankenhaus von Fort Hood gelegen, wo sich der Unfall ereignet hatte. Dann war er zurück nach Fort Benning gekommen, wo er ungefähr eine Woche in einer Rekonvaleszenz-Einrichtung, dem Wounded Warriors Support Center , geblieben war, bis er nach Hause entlassen wurde – ein kleines, komfortables Haus in der Nähe von Fort Benning. Seine Mutter war bei ihm gewesen und hatte ihm geholfen, seine Termine beim Physiotherapeutenund in der Klinik wahrzunehmen; es gab Männer aus seiner Einheit, die bereit waren, ihn zu chauffieren, aber die kurze Strecke konnte er auch selbst fahren, obwohl man ihm empfohlen hatte, sich transportieren zu lassen, solange er die schweren Schmerzmittel einnahm. Etwa eine Woche war er bereits zu Hause, als Patrick von seiner Mission im Golf zurückgekehrt und direkt zu ihm gefahren war. „Es ist jetzt ein Monat seit dem Unfall vergangen“, sagte Luke. „Das kommt mir nicht allzu lange vor, nach allem, was ihm passiert ist.“
    „Mag sein“, meinte Patrick. „Aber ich könnte ausflippen, denn ich habe ja gehört, wie der Arzt ihm sagte, dass es Zeit wird, die Narkose-Dinger abzusetzen, und ich habe auch gehört, wie Colin Ja sagte. Aber das passiert nicht. Fünf Minuten, nachdem er sich so eine Pille eingeworfen hat, bekommt er ganz glasige Augen, und Mann, dann ist alles in Ordnung mit seiner Welt. Aber sag ihm bloß nicht, dass er vielleicht zu viele Schmerzpillen nehmen könnte; dann sieh dich bloß vor! In der Physiotherapie kann er sich kaum bewegen, aber wenn du ihn in Rage bringst, ist er problemlos in der Lage, dich zu vermöbeln.“
    „Das hat er nicht gemacht.“
    „Doch, hat er.“
    „Ach, verdammt. Wie lange braucht man, um von Schmerztabletten abhängig zu werden?“
    „Anscheinend etwa einen Monat“, antwortete Patrick.
    „Okay, lass mich nachdenken“, wiederholte Luke. Aber diesmal fiel ihm das Denken weniger leicht. Welche Möglichkeiten gab es? Sie könnten sich an Colins Kommandanten wenden und ihm die Situation schildern. Die Antwort der Army würde lauten: Ach, wirklich? – Und tschüss! Denn die Abmachung war: Melde dich, wenn du ein Drogenproblem hast, und lass dir helfen. Wirst du mit Drogen erwischt, die dir nicht verschrieben wurden, wird es für deine arme Seele keine Hilfe geben. Ob es wohl einen Spielraum gab, wenn man mit den besten Wünschen der Army nach einer Verwundung von Schmerzmitteln abhängig wurde?
    „Ich könnte ja kommen“, sagte er zu Patrick. „Aber Colin hasst mich.“
    „Er hasst dich nicht wirklich. Aber er wird keine Ratschläge von dir annehmen.“
    „Das muss Aiden machen.“
    „Oder Sean“, meinte Patrick. „Aber ich schwöre zu Gott, er nimmt zu viele Schmerztabletten. Das passt überhaupt nicht zu Colin. Colin mag es, wenn es wehtut … gewissermaßen. Er ist immer sehr hart mit sich umgegangen. Und er war auch schon früher mal verletzt, ohne dass er haufenweise Pillen geschluckt hätte. Das ist überhaupt nicht gut.“
    „Aber diese Verletzungen waren wirklich schlimm, Paddy. Du hättest ihn sehen sollen. Er war ein Wrack … bewusstlos, halluzinierend und … Vielleicht ist sein Verhalten gar nicht so ungewöhnlich. Lass uns Aiden anrufen. Und wenn wir schon dabei sind, auch Sean. Weißt du, wie man eine Konferenzschaltung einrichtet?“
    „Ja“, antwortete Patrick. „Das kriege ich hin.“
    Eine halbe Stunde später hatte Aiden sich bereit erklärt, Colin in seinem Haus bei Fort Benning zu besuchen. „Ich weiß ja nicht, ob ich viel ausrichten kann“, sagte er, „denn das Letzte,

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