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Das Glück wartet in Virgin River

Das Glück wartet in Virgin River

Titel: Das Glück wartet in Virgin River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robyn Carr
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    Sie sprang über den Zaun, um auf die Wiese zu gelangen. Es dauerte nicht lange, da kam Clay mit dem Pferd an der Hand auf sie zu. „Sie sind zurückgekommen“, stellte er fest. „Kann ich etwas für Sie tun?“
    „Ja“, antwortete Lilly. „Ich muss wissen, dass sie durchkommen wird.“
    „Sie hält sich tapfer, doch sie braucht noch etwas Zeit.“
    „Aber es geht ihr doch nicht schlechter, oder?“
    „Nein, sie macht sich gut. Sie ist allerdings auch vollgepumpt mit Flunixin. Jetzt ist es eine Geduldsprobe, bis wir sagen können, ob die Behandlung angeschlagen hat. Sie ist noch immer gestresst, scharrt mit den Hufen und streckt sich. Armes Mädchen. War das der einzige Grund, weshalb Sie hier sind?“
    Schulterzuckend schob Lilly die Hände in die Gesäßtaschen ihrer Jeans. „Ich hatte Angst, Sie könnten wegfahren, und siewäre dann… Ich wollte sie nicht allein lassen. Falls es… Also, falls sich ihr Zustand arg verschlechtern sollte.“
    „Lilly“, sagte er und bückte sich leicht, damit er ihr in die Augen schauen konnte. „Wenn ich nicht dazu gezwungen bin, lasse ich kein krankes Tier allein. Ich werde ihr beistehen. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.“ Er richtete sich wieder auf. „Ihre blauen Augen machen mich wirklich verrückt.“
    Sie grinste ihn an. „Das ging meinem Großvater genauso.“
    „Ich wette, es hat den alten Hopi fast umgebracht.“
    „Nun, man braucht auf beiden Seiten blaue Augen in der DNA, und er war überzeugt, dass sowohl er als auch meine Grandma hundertprozentige Hopis waren. Deshalb muss es wohl irgendwann früher einen bösen Pilgervater gegeben haben.“ Sie lächelte ihn strahlend an. „Haben Sie schon etwas gegessen?“
    „Noch nicht.“
    „Möchten Sie vielleicht ein halbes Sandwich?“
    Er zog eine Braue hoch. „Was haben Sie denn?“
    „Pilze, Tomaten, Paprika und Käse auf Weizenbrot.“
    Er schnitt eine Grimasse. „Mir wurde ein Schmorbraten als Begrüßungsessen versprochen“, erwiderte er sehnsüchtig.
    „Wird der auch geliefert?“ Sie schenkte ihm erneut ein Lächeln.
    „Vermutlich nicht. Aber ich hoffe, dass sie mir etwas übrig lassen. Annie war hier, um Nathaniel abzuholen, und ich habe angeboten, hierzubleiben. Doch ich glaube, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, bis ich das Pferd in die Klinik transportieren kann…“
    Just in dem Moment beschloss die Stute, sich wieder einmal zu strecken, um ihre Bauchschmerzen zu lindern.
    „Sie werden sie bei Nathaniel unterbringen?“
    „Lilly, es geht nur darum, dass es für uns leichter sein wird, sie in diesem Zustand zu behandeln, nicht darum, ihr ein neues Zuhause zu geben. Nate wollte sie nicht transportieren, solange sie nicht etwas stabiler ist, und ich denke, dass wir bald so weit sind. Aber das garantiert noch längst nicht, dass sie wieder gesundwird. Wenn sie keine Fortschritte macht, wird er sie nicht lange so leiden lassen.“
    „Verstehe.“
    „Was hätten Sie denn heute Nacht hier gemacht?“
    „Keine Ahnung. Mein Sandwich gegessen. Einfach bei ihr sein, nehme ich mal an.“
    Er legte den Kopf zur Seite. „Haben Sie selbst Pferde?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, nie gehabt. Doch als ich noch sehr klein war, bin ich viel geritten. Nun, das ist lange her, aber als Kind war ich viel von Pferden umgeben. Damals, im Reservat. Hier bin ich ein paarmal mit Annie ausgeritten, sonst habe ich mit Pferden nicht viel zu tun, abgesehen davon, dass ich ihnen das Futter liefere. Aber dass ich sie in dem Zustand gefunden habe, das macht mich doch irgendwie verantwortlich. Zumindest kann ich dafür sorgen, dass sie nicht allein ist.“
    „Es könnte Mitternacht werden, bevor sich ihr Zustand in die eine Richtung oder die andere verändert, ehe man sie transportieren kann oder …“ Er beendete den Satz nicht.
    „Ich habe eine Jacke dabei und einen …“ Sie fühlte sich wie eine Idiotin, weil sie den Schlafsack mitgebracht hatte. Hatte sie etwa wirklich vorgehabt, die Nacht mit einem Pferd am Boden zu verbringen, das sich neben ihr wälzte und um sich trat? Auch im August wurde es in den Bergen oder in ihrem Schatten nach Anbruch der Dunkelheit kalt. „Ich wäre bereit, das Sandwich zu teilen“, fuhr sie fort. „Wer weiß, vielleicht dauert es noch lange, bevor Ihnen der Schmorbraten geliefert wird.“
    „Keine Ahnung, aber ich denke, ich werde es mal mit einem Pilzsandwich versuchen.“
    „Vielleicht schmeckt es Ihnen am Ende sogar noch. Hey, Sie

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